An Morrissey

 
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M_Hammer_Kruse



Anmeldedatum: 19.02.2006
Beiträge: 1772

BeitragVerfasst am: 26.08.2007, 11:17    Titel: An Morrissey Antworten mit Zitat

Hallo Morrissey,

im AzW-Forum habe ich keinen Account, da halte ich mich an die Regeln des Zoo-Experiments. Das bedeutet aber nicht, daß ich nicht Dinge, die dort stattfinden, hier kommentiere.

Hier geht es um Deine dort gestellte Frage:
Zitat:

Nehmen wir mal an, da liegt eine wahnsinnig (wirklich wahnsinnig) lange Holzlatte vor mir auf dem Boden, und alle paar Zentimeter ist darauf eine Glühlampe montiert. Die Lampen werden von einem Schalter aus betätigt, der sich in meiner Hand befindet, und die Kabel zu allen Lampen sind gleich lang.

Wenn ich jetzt auf den Schalter drücke, gehen die Lampen "gleichzeitig" an (aufgrund der gleichen Kabellänge), das ist also ein Punktereignis in der Raumzeit. Klick zack und die Lampen sind an.
Aber ich sehe das jetzt nicht als Punktereignis, sondern die Lampen nahe bei mir gehen scheinbar früher an als die Lampen die ganz weit weg sind. Da ist das also kein Punktereignis, sondern ein Prozess der eine gewisse Zeit lang dauert.

Das hat ja jetzt erstmal gar nichts mit Relativitätstheorie zu tun, sondern nur mit der endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht. Wie kann in ein und demselben Bezugssystem ein Ereignis einmal punktförmig und einmal ausgedehnt sein ? Wäre klasse wenn mir da einer auf die Sprünge helfen kann.

(http://selber-denken.com/forum/index.php?page=Thread&postID=43523#post43523)

Die Antwort darauf ist ganz einfach: Die gleichlangen Kabel sorgen dafür, daß der Einschaltimpuls auch gleichzeitig bei den Lampen ankommt. Sie leuchten tatsächlich gleichzeitig auf.
Der unterschiedliche Lichtweg ist dafür verantwortlich, daß Du die Lampen nacheinander aufleuchten siehst.

Das ist kein Widerspruch. Du kannst genau so etwas auch mit Schall konstruieren. Es hat also nicht einmal mit der Lichtgeschwindigkeit zu tun, geschweige denn mit der Relativitätstheorie.

Es handelt sich beim Aufleuchten und beim Wahrnehmen um unterschiedliche Ereignisse. Genauer: Es gibt für jede einzelne Lampe ein Aufleucht-Ereignis und ebenso für jede Lampe ein Wahrnehm-Ereignis. Die Aufleucht-Ereignisse finden alle zur selben Zeit statt, aber an unterschiedlichen Orten, nämich dort, wo die Lampen sich befinden. Die Wahrnehm-Ereignisse haben alle denselben Ort, nämlich den des Beobachters, aber unterschiedliche Zeitpunkte.

Gruß, mike
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Beiträge: 912
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BeitragVerfasst am: 26.08.2007, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mike!

Geht es bei der Frage aber nicht auch darum, dass die Relativität der Gleichzeitigkeit damit angezweifelt wird?
Ich verstehe die Frage (auch) so, dass Morrissey anscheinend der Meinung ist, dass durch die gleiche Kabellängen sicher gestellt wird, dass das Einschaltsignal überall gleichzeitig ankommen müsste, egal in welchem Bezugssystem man sich den Vorgang vorstellt. Diese Voraussetzung ist aber schon falsch.

Dabei ist einmal zu beachten, dass die Signalwege nicht gleich lang sind, weil die Länge der Kabel vom Bezugssystem abhängen wird. Um das zu verdeutlichen, muss man sich überlegen, wie das Kabel im einzelnen genau liegt. Ich würde z. B. annehmen, dass es bei der am weitesten entfernten Lampe gerade dem Balken entlang liegt, also komplett in Richtung der Relativgeschwindigkeit.
Bei der Lampe, die direkt beim Schalter ist, würde man z. B. zuerst die halbe Länge senkrecht zur Relativgeschwindigkeit haben und dann wieder die zweite Hälfte den selben Weg zurück, also auch senkrecht zur Relativgeschwindigkeit. Bei einem bewegten Balken wäre dann der Signalweg schon ein ganz anderer, je nachdem, wo die Lampe ist, also auch die Länge des Signalwegs.

Der zweite Effekt ist, wenn die Signalgeschwindigkeit im Kabel geringer als die Lichtgeschwindigkeit ist (was sie bei einem Kabel immer sein muss, man könnte höchstens alles mit Licht im Vakuum realisieren und entsprechende Spiegel aufstellen), muss man noch die Fresnelsche Mitführung beachten, was wieder zu unterschiedenen zwischen bewegtem und ruhendem Versuchsaufbau sorgt.

Der Denkfehler liegt also einfach schon an der Voraussetzung mit dem vermeintlich gleichzeitigen Einschaltsignal.

Gruß
Marco
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M_Hammer_Kruse



Anmeldedatum: 19.02.2006
Beiträge: 1772

BeitragVerfasst am: 26.08.2007, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marco,

Morrisseys Beschreibung spricht nirgendwo davon, daß sich etwas bewege oder aus anderen Bezugssystemen beobachtet werde. Damit versuchst Du, Fragen zu beantworten, die gar nicht gestellt wurden. Ob seine FRage vielleicht auch so gemeint sei, muß er selber sagen.

Beim erneuten Lesen seiner Frage fällt mir auf, daß die Aufleucht-Ereignisse als "ein Punktereignis in der Raumzeit" bezeichnet hat. Ich habe deutlich gemacht, daß es das eben gerade nicht ist: Viele Ereignisse, zwar zur selben Zeit, aber an verschiedenen Orten. Also nicht "ein Punktereignis".

Gruß, mike
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