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richy
Anmeldedatum: 03.01.2007 Beiträge: 506 Wohnort: 76
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Verfasst am: 13.08.2007, 17:42 Titel: Drosselspulen |
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Hi
An den meisten Computermonitoren befindet sich am Uebertragungskabel so ein Zylindrisches Teil. Welche Funktion erfuellt dieses ?
Ich habe folgendes Prob:
An meinem digitalen Synthesizer befindet sich in der Stromversorgung ebenfalls so eine , vermute mal Drosselspule. Den Synthesizer habe ich nun auf Akkubetrieb umgestellt. Ebenso eine kleine Nahfeldmonitoranlage.
Beides funktioniert einzeln einwandfrei.
Lasse ich jedoch beides, den Synthesizer und den Verstaerker uber die Akku laufen hoere ich ploetzlich ein Stoersignal, verursacht durch den Systemtakt.
Das Stoersignal ist lastabhaengig. Es tritt sowohl im Audioweg auf, aber auch wenn ich die Synthesizerlautstaerke verringere.
In der Stromversorgung habe ich keine Drossel uder was immer das sein man eingebaut. Koennte dies Abhilfe schaffen.
Trenne ich die Audioverbindung galvanisch ist das Stoersignal verschwunden.
Koennte dies eventuell mit einer DI Box erreichen. Die Symetrieren jedoch das Signal.
Gibt es kleine Trenntrafos alleine fuer galvanische Trennung ?
Bin zwar selbst E-Ing, aber mit dieser Drossel kenne ich mich net aus.
Vielen Dank im Voraus. |
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Trigemina
Anmeldedatum: 10.10.2006 Beiträge: 151
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Verfasst am: 13.08.2007, 18:38 Titel: |
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Hi richy
In Koaxialkabeln wie z.B. bei VGA-Monitorkabeln entstehen störende Mantelwellen, die den Aussenmantel des Kabels als Hinleiter benutzen und den theoretisch unendlichen Raum als Rückleiter (Erdung). Diese Mantelwellen werden mit einem Ferritkern unterdrückt, der an den Enden solcher Kabel als zylindrisches Teil angebracht ist. Der nackte Ferritkern ist also keine Drosselspule (nicht mit einer Drahtspule bestückt) zur Verstärkung der Permeabilität und der magnetischen Flussdichte, sondern ganz im Gegenteil durch seine im Innern gebildeten Wirbelströme der Stellvertreter der Erdung, so dass das Signal ungestört zum Monitor gelangt statt gestört über die Erde abzufliessen.
Abhilfe könnte auch ein Ferritkern im Stromversorgungskabel schaffen.
Gruss
_________________ Die Gewalt ist genau das Problem, als dessen Lösung sie sich ausgibt. |
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richy
Anmeldedatum: 03.01.2007 Beiträge: 506 Wohnort: 76
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Verfasst am: 14.08.2007, 08:39 Titel: |
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Hi Trigenina
Dachte Drosselspule als HF Filter, war mir aber auch net sicher wie das funktionieren sollte.
Vielen Dank fuer deine Erklaerung. Werde mal schauen wo ich so ein Teil herbekomme und ob es hilft.
So ein moderner Synthesizer ist ja nichts anderes als ein Hochleistungsrechner mit Risc Prozessoren. Die Stoerungen eindeutig vom Programmablauf darin verursacht. Mir irgendwie bischen unerklaerlich.
Ich werde berichten ob der Ferritkern geholfen hat.
Ansonsten werd ich ne DI Box verwenden.
ciao
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 14.08.2007, 11:25 Titel: |
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Entstör-Ferrite sind als Schalen- und Ringkerne erhätlich (z.B. bei Conrad). Es handelt sich nur um Kerne (ohne Draht also). Diese wirken zusammen mit der Kabelkapazität wie ein Tiefpass. Zudem werden Gleichtaktsignale induktiv unterdrückt.
Auf nichtsymmetrischen HF-Leitungen (Koaxialkabel bspw.) treten zudem Mantelwellen auf. Diese lassen sich mit einem dazwischengeschalteten Strom-Balun (als Mantelwellensperre) reduzieren. Der Aufwand ist grösser als nur mit einem einfachen Schalenkern - aber dafür auch wirksamer.
Manchmal schaffen auch einfachere Massnahmen Abhilfe, z.B. wenn man die Abschirmung entzwei schneidet und eine HF-Drossel dazwischen lötet. Es kommt auf die Grenzfrequenz des Störsignals an. Das Nutzsignal soll ja nicht dezimiert werden.
In besonders hartnäckigen Fällen wird man zur Entstördrossel oder einem Entstörfilter greifen müssen. Es ist auch eine Kostenfrage.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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FrankSpecht
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 439 Wohnort: Oldenburg
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Verfasst am: 14.08.2007, 23:06 Titel: |
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Moin richy,
Zitat: |
richy schrieb am 13.08.2007 18:42 Uhr:
...
Lasse ich jedoch beides, den Synthesizer und den Verstaerker uber die Akku laufen hoere ich ploetzlich ein Stoersignal, verursacht durch den Systemtakt.
Das Stoersignal ist lastabhaengig. Es tritt sowohl im Audioweg auf, aber auch wenn ich die Synthesizerlautstaerke verringere.
...
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Hatte gerade das ähnliche Problem bei meinen Vorbereitungen zu einer USA-Tournee.
Allerdings betraf es hier einen Laptop. Mit Stromversorgung hatte ich die von dir genannten Störungen im Audioweg auch. Ohne Stromversorgung - also nur Akku - waren die Störungen verschwunden.
Was lag da also näher, als ein höher dimensioniertes Netzteil zu kaufen!
Hatte übrigens zuvor auch so einen Ferritkern um die Stromversorgung gelegt, ohne Erfolg! _________________ CS, Frank
http://www.rainbow-serpent.de/ |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 15.08.2007, 01:10 Titel: |
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Zitat: |
FrankSpecht schrieb am 15.08.2007 00:06 Uhr:
Was lag da also näher, als ein höher dimensioniertes Netzteil zu kaufen!
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Gerade die getakteten Netzteile (Sperrwandler u.a.) erzeugen als Low-Cost-Variante unerwünschte Störstrahlung. Gleiches gilt für billigere Frequenzumrichter. Schalenkerne auf dem Kabel bieten oft Abhilfe, aber eben nicht immer.
Erstrebenswert ist natürlich die Entstörung am Ort der Quelle, was bei den besseren Geräten meist der Fall ist. Trotzdem kann es gelegentlich zu Ausbreitungen über Kabel oder auch den freien Raum kommen. Dann ist wie gesagt etwas Erfahrung nötig. Mantelwellendrosseln und Entstörfilter bringen oft den gewünschten Erfolg. Spreche aus eigener Erfahrung mit Token-Ring-Netzen.
In besonders hartnäckigen Fällen muss man auch Übertrager sowie verbesserte Abschirmungen (qualitativ höherwertige Kabel) einsetzen.
Ein guter Potentialausgleich sollte auch angestrebt werden (Gerätemassen und Kabelschirme auf gleichem Potential). Doch gerade über den ansonsten nützlichen "Erdleiter" breitet sich gerne der "Netzbrumm" aus. Zwischengeschaltete Blockkondensatoren verschaffen hierbei Abhilfe. Ggf. muss man auf die Erdung verzichten.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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richy
Anmeldedatum: 03.01.2007 Beiträge: 506 Wohnort: 76
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Verfasst am: 16.08.2007, 16:28 Titel: |
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Hi
Danke nochmals fuer die vielen Tips.
Hier nochmal eine genauere Fehlerbeschreibung :
Stoersignal tritt nur auf wenn Verstaerker und Synthesizer an der selben Akku angeschlossen sind. Kein Netzteil.
Das Stoergeraesch stammt einduetig vom Synthesizer.
Veraendert seinen Charakter wenn ich verschiedene Menues anwaehle.
Es handelt sich um eine Blei Akku hoeher Kapazitaet. 12V 7 Ah.
Kein Spielzeug. Kleinere Motorradakku.
Habe deren Werte mal ueberschlagen. Die Akku scheint mir nicht unterdimensioniert.
Das Stoersignal am Amp tritt auch dann auf, wenn ich die Lautstaerke am Synthesizer auf 0 regele. Es wird also nicht nur vom Audioweg uebertragen.
Erhoehe ich die Lautstaerke am Synthesizer erhoeht sich auch die Lautstaerke des Stoersignals.
Trenne ich die Audioverbindung galvanisch, ist das Stoersignal verschwunden. Die Spannungsquelle ist also eher nicht ueberlastet.
Der Synthesizer ist auch mit Netzgeraet erdfrei.
Am Verstaerker war lediglich das Gehause (metallische Rueckwand)geerdet.
(Koennte ich mal ausprobieren)
Hat jemand nach der Beschreibung eine Idee ?
Auch so vielen Dank nochmals.
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richy
Anmeldedatum: 03.01.2007 Beiträge: 506 Wohnort: 76
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Verfasst am: 23.08.2007, 14:46 Titel: |
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Der Mantelwellen Ferrikern brachte keine verbesserung
Werde wohl doch noch nen klassischen Filter einbauen.
Oder das ganze an den bereits vorhandenen Gleichrichter anschliessen.
Den hatte ich ausgeloetet und finde das doofe Bauteil aber nicht mehr |
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richy
Anmeldedatum: 03.01.2007 Beiträge: 506 Wohnort: 76
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Verfasst am: 12.05.2008, 22:08 Titel: |
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Hi
Ich hab das Problem noch immer nicht im Griff.
Auch bei einem Verstaerker der fuer 12 Volt Akkubetrieb ausgelegt ist tritt es auf.
Matelwellensperre bringt nichts.
Ebenso zeigen Entstoerdrossel und Konsensator in der Stromvesrsorgung keinerlei Wirkung.
Schliesslich hab ich im "Elektrofachgeschaeft" einen 1:1 Uebertrager fuer das Audiosignal besorgt :
Das scheint zu funktionieren, aber ich kann es nur schlecht beurteilen, da der Uebertrager saemtliche Baesse filtert. Auch zu leise.
Dabei hatte ich extra einen Uebertrager fuer Audio Anwendung verlangt.
Ich habe den einfach zwischen Line IN und Line out Ausgang geschaltet.
Voerwiderstaende bringen nichts.
Auf was muss ich bei einem Uebertrager fuer Audio Anwendung achten ?
Den Innerwiderstand wird bei einem 1:1 Uebrtrager an die Eingangsseite transformiert.
Muss ich den Uebertrager dennoch beschalten. Wenn ja wie ?
Oder hat mir der Verkaeufer einfach ein ungeeignetes Teil verkauft ?
Gerade hab ich eine passive DI Box zwischen Out und IN gehaengt.
http://de.wikipedia.org/wiki/DI-Box
Und oh Wunder, ich hab gewonnen
Das Stoersignal ist bei Ground Lift vollkommen weg !
Allerdings ist der Pegel bischen geringer als ohne DI Box.
Dafuer ahnb ich auch nen Grund gefunden :
Zitat: |
DI-Boxen beinhalten in der Regel einen Audioübertrager mit einem Übersetzungsverhältnis
von 10:1 (zumindest in dieser Größenordnung). Das heißt, das Signal wird auf 1/10
Pegel abgeschwächt. Warum gerade das?
Der Pegel eines Instruments wird in etwa auf Mikrofonpegel gebracht.
Der Eingangswiderstand des Mischpults wird von beispielsweise 2.5 kOhm auf 250 kOhm
übersetzt, den das Instrument "sieht". Umgekehrt wird ein Quellwiderstand für die
Leitung heruntertransformiert was die Übertragung verbessert (100kOhm Quellwiderstand
werden auf 1 kOhm heruntertransformiert). Das hat den Vorteil, daß Leitungskapazitäten
die hohen Töne nicht so sehr dämpfen, und daß kapazitiv eingestreute Störungen
einen geringeren Spannungshub verursachen. Die Übertragung wird symmetrisch, was
eine weitere (große) Störunempfindlichkeit bedeutet.
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Die galvanische Trennung hilft also schon mal.
Jetzt bracu ich nur noch nen hochwertige 1:1 Uebertrtager. |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 13.05.2008, 05:16 Titel: |
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richy hat Folgendes geschrieben: | Jetzt bracu ich nur noch nen hochwertige 1:1 Uebertrtager. |
Kein Problem. Diesen bekommst du bspw. bei Neutrik:
http://www.neutrik.com
Zitat: | Audio Übertrager 1:1
Impedanzverhältnis: 200:200
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Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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richy
Anmeldedatum: 03.01.2007 Beiträge: 506 Wohnort: 76
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Verfasst am: 13.05.2008, 11:47 Titel: |
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Danke fuer den Tipp
Gerade gesehen : Den Neutrik Uebertrager gibt es bei Thoman fuer 12 Eur.
Und Neutrik ist bekannt fuer Qualitaet im Audio Bereich.
Duerfte genau das sein was ich suche.
In meinem Musikforum hat ein User auch nen interessanten Beitrag zu Uebertragern geschrieben
http://www.musiker-board.de/vb/f185-faq-workshop/
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