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thomas_x
Anmeldedatum: 14.05.2007 Beiträge: 133
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pauli
Anmeldedatum: 13.06.2007 Beiträge: 1551
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Verfasst am: 16.07.2007, 19:58 Titel: |
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Ja, es ist lesenswert - und stimmt traurig und wütend zugleich.
Ich kann mir vorstellen, dass Christen mittlerweile neidvoll an die ziemlich konsequente Umsetzung des Islam anknüpfen wollen und jede Chance dazu wahrnehmen.
Der Einfluss der christliche Religion im öffentlichen Leben der westlichen Welt kann nur in gefahrlosen Ausmaßen gehalten werden wenn zugleich auch der Islam öffentlich und konsequent hinter die Schranken verwiesen wird. |
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yoshi
Anmeldedatum: 16.07.2007 Beiträge: 18 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 16.07.2007, 20:52 Titel: |
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Zitat: |
... Und vor allem erlösen wovon, wenn es in einer natürlichen Welt keine Erbsünde gibt?" (Mahner 2005).
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S.2 unten: http://www.laborjournal.de/editorials/257.html
Das erscheint mir das eigentliche Problem zu sein, warum Theologen die Evolutionstheorie immer wieder ablehnen.
mfg
yoshi |
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Miriam
Anmeldedatum: 26.07.2006 Beiträge: 3072
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Verfasst am: 16.07.2007, 21:05 Titel: |
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Zitat: |
yoshi schrieb am 16.07.2007 21:52 Uhr:
Zitat: |
... Und vor allem erlösen wovon, wenn es in einer natürlichen Welt keine Erbsünde gibt?" (Mahner 2005).
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S.2 unten: http://www.laborjournal.de/editorials/257.html
Das erscheint mir das eigentliche Problem zu sein, warum Theologen die Evolutionstheorie immer wieder ablehnen.
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Ohne Erbsünde fällt das gesamte theologische Kartenhaus in sich zusammen.
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pauli
Anmeldedatum: 13.06.2007 Beiträge: 1551
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Verfasst am: 16.07.2007, 22:51 Titel: |
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Alles was Theologen haben ist die Theologie, ohne stehen sie onehin komplett mit leeren Händen da, sie würden sich an alles klammern, egal was es ist |
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yoshi
Anmeldedatum: 16.07.2007 Beiträge: 18 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 17.07.2007, 00:25 Titel: |
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Gibt es eigentlich Religionen die ohne eine Form der Erbsünde auskommen? Oder ist es eine Voraussetzung für Religionen, dass jeder Mensch Sündig ist (und nur durch die Kirche erlöst wird)? |
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FrankSpecht
Anmeldedatum: 22.02.2006 Beiträge: 439 Wohnort: Oldenburg
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Verfasst am: 17.07.2007, 00:52 Titel: |
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Moin yoshi,
Zitat: |
yoshi schrieb am 17.07.2007 01:25 Uhr:
Gibt es eigentlich Religionen die ohne eine Form der Erbsünde auskommen? ...
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Ja, Buddhismus.
EDIT: Im Buddhismus ist der Mensch eigenverantwortlich für sein Tun und nicht durch Erbsünde belastet.
Lektüre: "Der Pfad des friedvollen Kriegers" - Dan Millman, Thomas Lindquist
Ist auch eine Lehre in vielen Budo-Sportarten. _________________ CS, Frank
http://www.rainbow-serpent.de/ |
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Chlorobium
Anmeldedatum: 20.03.2006 Beiträge: 790 Wohnort: Bremen
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Verfasst am: 17.07.2007, 02:44 Titel: |
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Welche Religionen haben eigentlich ein Problem mit der wissenschaftlichen
Lehre der Evolution? Da sind die zwei großen Richtungen der Christen und
da wäre der Islam. Bei allen anderen bin ich mir nicht sicher. Der Hinduis-
mus hat damit jedenfalls kein Problem - laut Aussage von meinem Arbeits-
kollegen; eben so wenig wie viele Naturreligionen. Auf einer Konferenz hat
ein gebütiger Indianer in einer Diskussion mal den Einwurf gemacht, daß
die Evolutionslehre aus der Sicht seiner religiösen Weltanschauung nur ein
weiterer Baustein zur Weisheit ist und er die Probleme der Christen nicht
verstehen kann. _________________ mfg
Chlorobium (der Farbe wegen) |
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MontyHall
Anmeldedatum: 16.06.2006 Beiträge: 834
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Verfasst am: 17.07.2007, 03:15 Titel: |
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Zitat: |
Chlorobium schrieb am 17.07.2007 03:44 Uhr:
Welche Religionen haben eigentlich ein Problem mit der wissenschaftlichen Lehre der Evolution?
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Man mag es kaum glauben, aber unter den Christen haben die Katholiken das kleinste Problem mit der Evolutionstheorie.
Papst Johannes Paul II. über die Evolutionstheorie:
"In Anbetracht des wissenschaftlichen Forschungsstandes der Zeit und der Erfordernisse der Theologie betrachtete die Enzyklika Humani generis die Lehre vom „Evolutionismus“ als ernstzunehmende Hypothese, die es ebenso wie die gegenteilige Annahme verdiente, genauer untersucht und bedacht zu werden. Pius XII. setzte zwei Bedingungen methodologischer Art hinzu: Man sollte diese Ansicht nicht so übernehmen, als ob es sich um eine gesicherte und bewiesene Lehre handelte und als ob man ganz von der Offenbarung absehen könnte, was die von ihr aufgeworfenen Fragen betrifft. Er nannte ebenfalls die Bedingung, unter der diese Ansicht mit dem christlichen Glauben vereinbar ist, worauf ich noch zurückkommen werde.
Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen der Enzyklika, geben neue Erkenntnisse dazu Anlaß, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat bemerkenswert, daß diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensgebieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde. Ein solches unbeabsichtigtes und nicht gesteuertes Übereinstimmen von Forschungsergebnissen stellt schon an sich ein bedeutsames Argument zugunsten dieser Theorien dar."
http://www.stjosef.at/dokumente/evolutio.htm
Einer der bekanntesten Kritiker des Kreationismus und der Intelligent-Design-Bewegung in den USA ist Ken Miller, ebenfalls Katholik:
http://www.youtube.com/watch?v=JVRsWAjvQSg
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Chlorobium
Anmeldedatum: 20.03.2006 Beiträge: 790 Wohnort: Bremen
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Verfasst am: 17.07.2007, 03:36 Titel: |
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OK, dann werde ich mein aktuelles Bild wohl etwas korrigieren müssen. _________________ mfg
Chlorobium (der Farbe wegen) |
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thomas_x
Anmeldedatum: 14.05.2007 Beiträge: 133
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Verfasst am: 17.07.2007, 07:09 Titel: |
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Soso, die Katholiken haben am wenigsten Probleme mit der Evolution..
Zitat: |
In der Tat hätte man die Ablehnung materieller Ursachen auch schon in Papst Wojtylas Verlautbarung erkennen können, denn er spricht von "materialistisch-reduktionistische Lesarten und auch spiritualistische Lesarten der Evolutionstheorie". Da in der modernen Evolutionstheorie "spiritualistische Interpretationen" nicht akzeptiert werden, sondern ausschließlich materielle Zusammenhänge gelten, die katholische Kirche aber kaum Sympathien für die materialistische Variante hegen dürfte (Junker 2007), deckt sich Papst Wojtylas Verlautbarung im Prinzip mit Schönborns Position.
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Die katholische Kirche ist nicht homogen. Da gibt es die große Masse und kleine, aber sehr wichtige radikale Strömungen- Opus Dei ist nur eine davon. Alles, was ein Papst sagt, ist ein Eiertanz der die einen nicht zu sehr treten und die anderen zufrieden stellen soll. Und es wird immer schön abwechselnd mal der eine, mal der andere getreten. Wobei ich der Meinung bin, dass man eine langsame, schleichende Radikalisierung beobachten kann. Weil nämlich die breite Basis aufgeklärter Christen erodiert und so die radikalen wichtige werden.
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Miriam
Anmeldedatum: 26.07.2006 Beiträge: 3072
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Verfasst am: 17.07.2007, 14:10 Titel: |
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Jetzt hab ich auch diesen Spiegelartikel wiedergefunden, in dem der Papst der Naturwissenschaft gewissernmaßen schon Denkverbote auferlegt:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,476820,00.html
Zitat: |
Dann aber weist der Papst die zuvor gelobten Forscher in die Schranken: Die Frage, woher die Rationalität denn stamme, sei außerhalb ihrer Kompetenz. "Die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht direkt antworten." Die Menschen müssten es hier wagen, sich der "schöpferischen Vernunft" anzuvertrauen, so das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche: Offenbarung vor Forscherdrang also.
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Miriam
Anmeldedatum: 26.07.2006 Beiträge: 3072
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Verfasst am: 17.07.2007, 14:14 Titel: |
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Zitat: |
yoshi schrieb am 17.07.2007 01:25 Uhr:
Gibt es eigentlich Religionen die ohne eine Form der Erbsünde auskommen? Oder ist es eine Voraussetzung für Religionen, dass jeder Mensch Sündig ist (und nur durch die Kirche erlöst wird)?
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Auf jeden Fall lässt sich das Konzept einer "Erbsünde" nur sehr schwer mit dem Prinzip einer letztlich ziellosen Evolution in Einklang bringen.
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