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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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Verfasst am: 19.06.2007, 22:09 Titel: Dr. Hamer nur "Scharlatan"? |
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Hallo MountainKing,
der Thread 'Dr. Hamer nur "Scharlatan"?' dürfte dich vielleicht interessieren, wenn er weitere Anhänger findet. Unser 'chlorobium' hat da zwar schon seine Duftmarken hinterlassen. Aber möglicherweise willst du dich da einmischen.
Grüsse galileo2609 |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 20.06.2007, 00:16 Titel: |
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Vermutlich habe ich auch schon "Hamersche Herde" in mir herumgetragen.
Es gab Tage, das nahm der Druck auf mein Gehirn spürbar zu. Zuerst dachte ich an erhöhten Blutdruck; aber das war's nicht (nach Hamer sind es Gehirnödeme). Mit der "Germanischen Neuen Medizin" habe ich mich nie näher befasst. Wozu auch? Dafür mittte der achtziger Jahre mit Wilhelm Reich (Jude!) und dem sog. Orgon-Akkumulator (insbesondere aus physikalischem Interesse, Einstein sprach seinerzeit von einer "Bombe für die Physik"), den ich eigenhändig im Schlafzimmer zusammenzimmerte.
Ich musste damals auch mehrere langanhaltende und tiefgreifende Streßsituationen (darunter eine Kampfscheidung mit den damit verbundenen unseligen Streitigkeiten ums Sorgerecht der Kinder) erdulden. Pseudo-Angina-Pectoris (womöglich war's mehr als nur Pseudo) beängstigte mich monatelang. Magengeschwüre und Gallensteine waren lediglich Nebenprodukte auf diesem Kampfplatz der Psyche.
Am Schlimmsten wurde es mitte der neunziger Jahre, als ich mich mit eigenen Ideen zu "Pyramid power", d.h. konkret mit einem modifizierten "Hieronymus-Konverter", befasste. Ein Projekt, dem ich den überaus sinnigen Namen "Phobos und Deimos" erteilte. Stechende, bösartige Herzschmerzen befielen mich jedesmal und der Puls stieg rapide an (über 120 Schläge pro Minute) - ohne dass ich einer körperlichen Anstrengung unterworfen war. Das ist sehr eindrücklich, besonders des Nachts um drei Uhr.
Dadurch steigerten sich die bereits anomalen Aengste zur nackten Todesangst (wer es einmal selbst erlebt hat, ist heilfroh, es nie mehr erleben zu müssen). Meine zweite Frau - sie ist dipl. Krankenschwester - erblickte in mir bereits den Prototyp des Hypochonders (denn ich starb ja nie an diesen Erfahrungen, obwohl ich zu sterben meinte); aber so einfach war es beileibe nicht, wie viele denken.
Inzwischen sind erneut Jahre vergangen. Die damaligen Aggressoren habe ich bezwungen (steht nicht der Geist über der Materie, das Pneuma über dem Fleisch). Dafür habe ich heute mit ebenso ernsten Dingen zu ringen. Mein Leben ist ein ewiger Kampf mit den Elementen. Sollte ich einmal der Altersversuchung erliegen, eine Biografie zu schreiben, würde sie entsprechend dick ausfallen.
Die Schulmedizin vermochte aber die aus heiterem Himmel erfolgenden Herzattacken mit einem physisch als Bedrohung empfundenen Stresslevel nie schlüssig zu erhellen. Belastungs-EKG's, Ultraschallaufnahme der Herzklappen und Blutwerte waren stets i.o. Mein Hausarzt sprach von einem idiopathischen Vorgang und verschrieb mir Betablocker. Auch Strophantus oder das altbekannte Natriumbicarbonat wären aus meiner eigenen Erfahrung empfehlenswert, doch daran verdient die Pharmaindustrie keine Milliarden.
p.s.
Verzeiht meine obige Offenheit; aber ich rede halt nie gerne um den heissen Brei herum. Und natürlich bin ich nicht der einzige Mensch auf der Erde, der ab und zu mysteriöse Dinge erlebt.
Pred 1,9
Das, was gewesen, ist das, was sein wird; und das, was geschehen, ist das, was geschehen wird. Und es ist gar nichts Neues unter der Sonne.
Obwohl in vielen Dingen ein Rationalist habe ich doch den Eindruck, bereits mehr als einmal mit Geistern, d.h. mit Entitäten jenseits von Raum und Zeit, gekämpft zu haben.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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Verfasst am: 20.06.2007, 00:35 Titel: |
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zeitgenosse schrieb am 20.06.2007 01:16 Uhr:
Obwohl in vielen Dingen ein Rationalist habe ich doch den Eindruck, bereits mehr als einmal mit Geistern, d.h. mit Entitäten jenseits von Raum und Zeit, gekämpft zu haben.
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Das macht doch nichts, zeitgenosse! Wie du selbst geschrieben hast, ist das ja nur mehr eine flüchtige Erscheinung!
Grüsse galileo2609 |
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MountainKing
Anmeldedatum: 01.05.2006 Beiträge: 112
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Verfasst am: 20.06.2007, 06:30 Titel: |
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Danke für den Hinweis, das Original des Briefes sowie die vorangegangene Diskussion findet sich hier:
http://www.thescientificworldjournal.com/SCIENTIFICWORLDJOURNAL/
toc/TSWJ_ArticleLanding.asp?jid=141&FromPage=Main&ArticleId=1623&navFrom=Main&From=Result
Das zugrundeliegende "wissenschaftliche" paper ist inzwischen auch im Volltext lesbar, enthält zahlreiche sachliche Fehler (z.Bsp. die Behauptung, hamers eigener Hodenkrebs sei nicht schulmedizinisch behandelt worden) und basiert vor allem auf Selbstzitaten der Autoren. Obwohl sie sogar feststellen, dass alle Aussagen Hamers, die man prüfen kann, offensichtlich falsch sind, ihn Kritik aber gar nicht kümmert, nehmen sie das Übrige trotzdem ernst und gehen einfach davon aus, dass Hamer tatsächlich jemand geheilt hat, obowhl es nicht mal dafür (nach 25 Jahren) einen Beleg gibt. Man sieht hier ähnliches, wie auch in dem im Brief erwähnten Niemitz-Gutachten (http://www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2003/20030818_Gutachten.htm ein Paradebeispiel für Crankliteratur): Hamers Aussagen über seine eigene GNM werden mit denen über die Schulmedizin verglichen, um die Frage zu klären, welche richtig ist. Was dabei herauskommen muss, ist klar.
Aus dem Brief wird ja Hamers psychopathische Persönlichkeitsstruktur ziemlich deutlich. _________________ www.yablo.de |
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zeitgenosse
Anmeldedatum: 21.06.2006 Beiträge: 1811
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Verfasst am: 20.06.2007, 20:45 Titel: |
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galileo2609 schrieb am 20.06.2007 01:35 Uhr:
Das macht doch nichts, zeitgenosse!
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Mit einer guten Portion Humor ausgestattet lässt sich vieles im Leben leichter ertragen.
Der Rationalist unterscheidet sich vom Empiristen dadurch, dass er bezüglich seiner Welterklärung insbesondere die vernünftige Schlussfolgerung bevorzugt. Newton war auch Rationalist (obwohl er gegen Descartes scharfe Worte fand); aber er war auch Verfasser theologischer Traktate und eifriger Leser apokrypher Schriften (was ja viele nicht wissen möchten). Die hypothetische Existenz von Geistern wäre demzufolge kein Widerspruch, wenn es um Phänomene geht, die das rein Sinnliche übersteigen. Gegen diese Auffassung stehen die Empiristen wie Locke, Hume und Mach (letzterer als Repräsentant des Empiriokritizismus), an die sich Einstein in jungen Jahren eng anlehnte (obwohl er verwunderlicherweise im Alter dem Spinozismus zugeneigt blieb).
Popper wiederum vetrat einen kritischen Rationalismus. In meinen Augen ist diese Denkweise dem Positivismus - der das Transzendente ausklammert - überlegen. Bezüglich nun der "Hamerschen Herde" müsste es doch ein Leichtes sein, diese postulierten pathologischen Kerne im Tomographen nachzuweisen. Weshalb versucht das kein Schulmediziner? Praktische Falsifizierbarkeit wäre hier besonders gefragt.
Einige Fragen wirft auch die Inhaftierung Hamers in Frankreich auf. Ging es in allen Punkten der Anklage mit rechten Dingen zu? Oder versuchte man in Wiederholung der Geschichte (siehe die Parallelen zu Reichs Einweisung in eine Bundesstrafanstalt) einen unbequemen "Wunderheiler" totzukriegen? Gelungen ist es diesmal nicht. Nun, formal mag das Urteil ja den rechtsstaatlichen Kriterien Genüge zu leisten.
Hamer wirft man auch Antisemitismus vor. Aber ist man bereits ein Antisemit, wenn man Sätze wie die folgenden braucht:
Wir Nichtjuden werden gezwungen, weiterhin die jüdische Schulmedizin zu praktizieren ... Ich bin jedenfalls stolz darauf, aus dem germanischen Volk der Dichter u. Denker, der Musiker, Erfinder und Entdecker zu stammen.
Ich jedenfalls sage mir immer: Prüfen und das Gute behalten!
Ob es sich bei der "Germanischen neuen Medizin" um Quacksalberei handelt sollte wirklich hinterfragt werden dürfen. Hamer war doch einmal Facharzt für Innere Medizin an der Universitätsklinik Tübingen gewesen und erst durch eine Anwandlung eines "Damaskuserlebnis" von der reinen Lehre als einer krankmachenden überzeugt worden. Dass Hamer mit Schneerson nicht klarkam, war nur noch logische Konsequenz. Und dass sich rechtsextreme Kreise gerne auf Dissidenten wie Hamer berufen, ist bekannt. Selbst bin ich übrigens rechtsnational eingestellt (aber ohne Gewalt zu predigen und ohne einer bestimmten Gruppierung zugehörig zu sein). Dies als legitimes Gegengewicht zu den Träumereien der linken Sozialchaoten.
Gr. zg _________________ Make everything as simple as possible, but not simpler! |
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MountainKing
Anmeldedatum: 01.05.2006 Beiträge: 112
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Verfasst am: 20.06.2007, 22:11 Titel: |
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Wozu sollten Schulmediziner die Hamerschen Herde nachweisen wollen/sollen? Das wäre Hamer Aufgabe und was er dazu bisher vorgelegt hat ist völlig eindeutig: es handelt sich um Ausgeburten seiner Phantasie, um Umdeutungen von Artefakten. Radiologen und Gerichte versuchen ihm das seit 20 Jahren zu erklären, was aber keinen Sinn hat, weil es sich bei Hamer um einen Psychopathen handelt, den auch das reihenweise Sterben von Patienten, die er vorher als geheilt entlassen hat, nicht davon abbringen kann, sich für unfehlbar zu halten.
Ist man Antisemit, wenn man behauptet, dass alle (!) Onkologen Juden sind, die ihre nichtjüdischen Patienten anders behandeln als die Juden, dass letztere mit Hamers GNM behandelt werden und überleben, während die Juden inzwischen schon bewusst Milliarden (!) von Nichtjuden ermordet haben? Oder wenn man Justiz, Politik, Wissenschaft und auch sonst jeden von einer internationalen jüdischen Mafia kontrolliert sieht? Die es aber natürlich trotz ihrer unermesslichen Macht trotz Dutzender (!) Versuche es nicht geschafft hat, Hamer umzubringen...
Es gibt bei der GNM schlicht nichts mehr zu hinterfragen, es existieren NULL Belege abseits der irren Behauptungen Hamers...und Dutzender Toter, die behandelbar gewesen wären. _________________ www.yablo.de |
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galileo2609 Site Admin
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 6115
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 22.09.2007, 09:55 Titel: |
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Hallo
Solche "Scharlatane" haben durchaus zwei Seiten und das ist oftmals das schlimme daran. Was psychisch bedingte Krankheiten angeht hängt die Schulmedizin durchaus hinterher. Wenn man aber fest dran glaubt, das es einen besser geht, dann wird es den meisten auch besser gehen. Das Problem ist, das die kühle und rationale Schulmedizin, es sich schwer tut, einen solchen Glauben zu vermitteln.
In diesen Punkt ist Alternative Medizin sicherlich eine echte Alternative. Problematisch wirds allerdings dann, wenn es sich Krankheiten mit physischer Ursache handelt. Zwar werden die Selbstheilkräft des Körpers durch einen festen Glauben durchaus enorm gesteigert(placeboeffekt), aber es nun mal viele Krankheit, die der menschliche Körper nicht selbst heilen können. Dann kann sich ein solcher Arzt als Todesurteil rausstellen.
Genau diese Zwiespälte macht Scharlatane so gefährlich, wobei man alternative Medizin, egal wie irrational sie erscheinen mag, durchaus aus den oben genannten Gründen gutheißen kann. Aber nur mit einen ganz dicken fetten wenn: wenn gute Schulmedizinische Untersuchungen vorausgingen und keine Gefahr einer solchen Behandlung ausgeht.
Dieser Zwiespalt wird leider von Leuten wie Dr. Hamer eiskalt ausgenutzt...
mfg |
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 22.09.2007, 10:12 Titel: |
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Hallo El Cativo,
da muss ich jetzt aber einmal entschieden widersprechen. Der PLaceboeffekt funktioniert nicht nur bei Alternativmedizin. Er wirkt genau so, wenn man der Schulmedizin vertraut. Dieses Vertrauen wird nicht durch die Ärzte gebrochen, sondern durch Leute wie Hamer und co. Die Alternativmediziner schaden durch das Schlechtmachen der evidenzbasierten Verfahren erheblich. Man muss auch den Nocebo-Effekt beachten. Die Panikmacherei der Alternativmediziner gegen z.B. Chemotherapie ist unverantwortbar.
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El Cattivo schrieb am 22.09.2007 09:55 Uhr:
Das Problem ist, das die kühle und rationale Schulmedizin, es sich schwer tut, einen solchen Glauben zu vermitteln.
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Überhaupt nicht. Bei meinem letzten Aufenthalt im Krankenhaus von Lund hatte ich sehr einfühlsame Krankenschwestern, die mir den Glauben in die Kunst der Ärzte sehr gestärkt haben. Dass Alternativmediziner grundsätzlich die netteren Menschen sind, ist eine Legende. Sie haben nur mehr Zeit für ihre Patienten, weil sie sich besser bezahlen lassen und ihre Ausbildung billiger war.
Gruß,
Joachim _________________ Relativitaetsprinzip.Info
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 22.09.2007, 10:41 Titel: |
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Joachim schrieb am 22.09.2007 11:12 Uhr:
da muss ich jetzt aber einmal entschieden widersprechen. Der PLaceboeffekt funktioniert nicht nur bei Alternativmedizin. Er wirkt genau so, wenn man der Schulmedizin vertraut. Dieses Vertrauen wird nicht durch die Ärzte gebrochen, sondern durch Leute wie Hamer und co. Die Alternativmediziner schaden durch das Schlechtmachen der evidenzbasierten Verfahren erheblich. Man muss auch den Nocebo-Effekt beachten. Die Panikmacherei der Alternativmediziner gegen z.B. Chemotherapie ist unverantwortbar.
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Nun solche Leute wollte ich gar nicht in Schutz nehmen, denn er erfüllt ja gar nicht mein dickes Wenn. Er macht die Schulmedizin schlecht. Viel eher bezog ich mich auf Dinge wie z.B. Akupunktur.
Außerdem kommt es sehr auf den Menschen an, inwiefern man sich z.B. in einen Krankenhaus wohl fühlt und das man echtes Vertrauen entwickelt, das so wichtig für den Placeboeffeckt ist.
mfg |
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 22.09.2007, 11:56 Titel: |
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El Cattivo schrieb am 22.09.2007 10:41 Uhr:
Außerdem kommt es sehr auf den Menschen an, inwiefern man sich z.B. in einen Krankenhaus wohl fühlt und das man echtes Vertrauen entwickelt, das so wichtig für den Placeboeffeckt ist.
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Naja, wohl gefühlt habe ich mich auch nicht gerade. Aber wenn man erstmal unter's Messer muss, hilft Akupunktur eh nicht mehr. Will sagen: Wer schon ins Krankenhaus muss, dem wird Placebo allein eh nicht helfen.
Viele Ärzte setzten meines Wissens homöopathische Medikamente als Placebos ein, wenn sie eine psychosomatische Erkrankung vermuten oder eine leichte Viruserkrankung, bei der man eh nichts machen kann. Im sinne einer Placebo-Therapie ist das sogar sinnvoll. Aber man steckt den falschen Leuten das Geld in den Rachen. Placebos lassen sich auch ohne Verschütteln herstellen.
Gruß,
Joachim _________________ Relativitaetsprinzip.Info
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 22.09.2007, 12:43 Titel: |
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Hallo Joachim
Du hast natürlich recht, aber es gibt nun mal Fälle, wo solche Placebos nicht mehr wirklich helfen, zum Beispiel Scherzpatienten. Ich will keinesfalls solche Alternativen als Ersatz hinstellen. Bei vielen Schmerzpatienten ist das Vertrauen auf Medis nun mal dahin und es hilft nur noch eine Steigerung der Medikation, das letztenendes zur Abhängigkeit führt.
Warum dann nicht Akupunktur oder sowas ausprobieren, wenn der Patient dran glaubt, besteht nun mal eine gute Chance das es auch hilft. Selbst wenn man einen Medizinmann um einen rumtanzen lässt, es ist alle mal besser, als eine ständige Steigerung der Medikation. Wenns nicht schadet, warum nicht. Ich bin selbst Rationalist, hab daher gewisse Zweifel, das sowas bei mir wirken würde, aber ich bin glücklicherweise jung und gesund.
So etwas würde ich aber auch nur in einen sehr eng gesteckten Rahmen gutheißen.
Der Placeboeffeckt ist eigentlich auch der, die von solchen Scharlatanen wie Dr. Hamer mit ungemeiner Perversion ausgenutzt wird. Ein Krebspatient der sich zu sowas hinreisen lässt, der glaubt natürlich auch daran, das es wirkt, sonst würde er niemals zu einen solch offensichtlichen Scharlatan gehen. Folge: Die "Behandlung" hilft erstmal, es geht ihm kurzfristig besser, das Vertrauen in die Schulmedizin ist gänzlich dahin, da Chemo und so weiter, erstmal zur verschlechterung des Wohlbefinden des Patienten führt. Die langfristigen Folgen stehen aber auch fest, da er durch den Placeboeffeckt nur die Symptome mindern kann, nicht aber die Ursache.
mfg |
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Lucas
Anmeldedatum: 04.05.2006 Beiträge: 569
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Verfasst am: 22.09.2007, 15:04 Titel: |
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nur am Rande der Thematik:
Bevor hier ein etwas einseitiger Eindruck der Alternativmediziner/Komplemtärmediziner/... entsteht,noch ein paar Zusatzinfos.
In der Schweiz wird zu Recht diskutiert, gewisse Komplementärmedizin wieder in die Grundversicherung zurückzunehmen.
Stream: http://www.sf.tv/sf1/arena/index.php?docid=20070921 (schweizerdeutsch)
Apropo Ausbildung:
30% der Schweizer Allgemeinpraktiker/FMH-Schulmediziner sind Komplementärmediziner - deren Ausbildung war natürlich dann offensichtlich teurer.
Auch antroposophische Mediziner sind alle a priori Schulmediziner, bevor sie die antroposophische Ausbildung beginnen dürfen.
Ansonsten halt ich mich an mein Lieblingszitat der letzten Monate, das sehr gut zu dieser Thematik passt
Zitat: |
Wenn ich von mir auf einige andere schliessen kann, wage ich den Rat, dieses Thema hier mit der gebotenen selbstkritischen Abschätzung des Verhältnisses von individueller Argumentationsfähigkeit und kollektiver Wirkungsreichweite zu behandeln.
Galileo2609, am 15.09.2007 20:53 in Sonstiges
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Gruss, Lucas
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Joachim
Anmeldedatum: 20.02.2006 Beiträge: 1714
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Verfasst am: 22.09.2007, 15:36 Titel: |
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Ach Lukas,
dass auch studierter Ärzte Homöopathie betreiben, ist mir nicht neu. Das spricht nicht gerade für die Ausbildung der Mediziner.
Um es klar zu sagen: Wenn ein ausgebildeter Arzt statt evidenzbasierter Medizin Hokus Pokus betreibt, dann war die Ausbildung zu teuer.
Gruß,
Joachim _________________ Relativitaetsprinzip.Info
(Nicht mehr in diesem Forum aktiv) |
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El Cattivo
Anmeldedatum: 22.04.2007 Beiträge: 1556
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Verfasst am: 22.09.2007, 19:43 Titel: |
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Zitat: |
Joachim schrieb am 22.09.2007 16:36 Uhr:
Ach Lukas,
dass auch studierter Ärzte Homöopathie betreiben, ist mir nicht neu. Das spricht nicht gerade für die Ausbildung der Mediziner.
Um es klar zu sagen: Wenn ein ausgebildeter Arzt statt evidenzbasierter Medizin Hokus Pokus betreibt, dann war die Ausbildung zu teuer.
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Stellt sich die Frage, ob man dort auch auf Placebo setzt oder ob der betreffende Arzt sich eine tatsächliche Wirkung erhofft. Naja da muss ich mal ein paar Ärzte befragen, was da die Hintergründe sind. So vorschnell möcht ich nicht urteilen.
Wenn ersteres zutrifft bleibt natürlich eine gewisse moralische Frage, bei zweiteren stimm ich dir uneingeschränkt zu.
mfg |
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