Everetts Viele-Welten-Theorie
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hyper



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BeitragVerfasst am: 04.06.2007, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

die quantenmechanik gilt immer. aber je mehr teilchen umso wahrscheinlicher das auftreten von wechselwirkungen = kollaps der wellenfunktion.
das erklärt ja gerade, dass der übergang von quantenphänomenen und klassischen makroskopischen phänomenen letztlich eine folge der immer zahlreicheren und wahrscheinlicheren wechselwirkungen der einzelnen teilchen ist.

etwas philosophisch:

raum macht erst dann einen sinn, wenn ich mindestens zwei teilchen habe. eigentlich brauche ich sogar mindestens 4 teilchen, um überhaupt einen dreidimensionalen raum zu beschreiben.

ein einsames teilchen kann ja zu nichts räumlich in beziehung gebracht werden.

die quantentheorie sagt eigentlich, dass die existenz von materie nur durch materie bewiesen werden kann (strahlung mal als materieform angenommen). gibt es keine objekte, gibt es keine wechselwirkungen. und das tolle an der quantentheorie ist die umkehrung dieses satzes:

gibt es keine wechselwirkungen gibt es keine objekte.

die dinge werden erst durch ihre gegenseitigen wechselwirkungen real..
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Uli



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BeitragVerfasst am: 04.06.2007, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Wolfi schrieb am 04.06.2007 18:48 Uhr:
Ja aber kann die Wechselwirkung die Ursache für den Kollaps der Wellenfunktion sein? Die beiden Elektronen zb im Heliumatom sind ja auch in ständiger Wechselwirkung miteinander und dennoch führt das nicht zu einem Kollaps.



Wechselwirkung eines Quantensystems mit der Umgebung führt zu Dekohärenz dieses Systems. Die Dekohärenzzeit fällt dabei mit steigender Masse des Quantensystems, d.h. man findet ein klassisches System praktisch nie in einem superponierten Zustand.

Auf Embachers Seiten findet man etwas dazu.

Ein Klassiker zur Untersuchung von Dekohärenz durch Wechselwirkungen ist:

Zurek, W. H. (1991), ‘Decoherence and the Transition from Quantum to Classical’, Physics Today 44 (October), 36-44. [Abstract and updated (2003) version available online, under the title ‘Decoherence and the Transition from Quantum to Classical — Revisited’.]
http://arxiv.org/ftp/quant-ph/papers/0306/0306072.pdf

Gruss, Uli
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hyper



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BeitragVerfasst am: 05.06.2007, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

dazu noch eine bemerkung:

ein hinreichend großes messgerät brauch nicht mal eine umwelt, um klassisch zu werden.

die atome des messgerätes stehen ja in unmengen mit sich selbst in wechselwirkung und daher kollabiert die wellenfunktion schon von alleine.
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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 05.06.2007, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Bei einer Messung bedeutet der Kollaps der Wellenfunktion ja nicht, dass die Wellenfunktion "verschwindet" und dass das Teilchen klassisch wird, sondern die Wellenfunktion reduziert sich auf eine Eigenfunktion der gemessenen Observable. Wie und warum soll bei einer Wechselwirkung mit einer Umgebung ein Kollaps stattfinden? Bei solchen Behauptungen wird immer davon ausgegangen, dass es eine "klassische" Umgebung gibt. Das ist aber nicht der Fall. Sicher ist, dass Wechselwirkung allein NICHT zu einem Kollaps führt. Man kann die Schrödingergleichung für ein Zwei-Teilchen-System lösen und erhält im Allgemeinen schöne Lösungen. Ein "Kollaps" ist aber irgendwie eine Dynamik die in der Schrödinger-Gleichung gar nicht enthalten ist.
@Uli: Danke für den Link. Ich habs mit noch nicht angeschaut, werde das aber bald nachholen. Wink

Gruß, Wolfi
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hyper



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BeitragVerfasst am: 06.06.2007, 03:48    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Wolfi schrieb am 06.06.2007 00:28 Uhr:
Bei einer Messung bedeutet der Kollaps der Wellenfunktion ja nicht, dass die Wellenfunktion "verschwindet" und dass das Teilchen klassisch wird, sondern die Wellenfunktion reduziert sich auf eine Eigenfunktion der gemessenen Observable. Wie und warum soll bei einer Wechselwirkung mit einer Umgebung ein Kollaps stattfinden? Bei solchen Behauptungen wird immer davon ausgegangen, dass es eine "klassische" Umgebung gibt. Das ist aber nicht der Fall. Sicher ist, dass Wechselwirkung allein NICHT zu einem Kollaps führt. Man kann die Schrödingergleichung für ein Zwei-Teilchen-System lösen und erhält im Allgemeinen schöne Lösungen. Ein "Kollaps" ist aber irgendwie eine Dynamik die in der Schrödinger-Gleichung gar nicht enthalten ist.
@Uli: Danke für den Link. Ich habs mit noch nicht angeschaut, werde das aber bald nachholen. Wink

Gruß, Wolfi



die schrödinger gleichung ist ein modell davon, wie wahrscheinlich es ist, was wann wo zu messen.

die schrödingergleichung beschreibt nicht, was wirklich in der natur passiert.

sie ist die theoretische grundlage für die prozesse. aber sie beschreibt nicht die prozesse.



theoretisch kannst du versuchen mit der schrödingergleichung den zustand deines wohnzimmers in einem jahr rein statisch vorherzusagen.

aber dieses modell ist ungeeignet.
das ist ein schönes beispiel dafür, dass eine theorie zwar fehlerfrei sein kann (könnte), aber für die praktische anwendung völlig ungeeignet ist.

um prozesse zu beschreiben, musst du besser zwischenzustände berechnen. jeder, der irgendwelche vorhersagen macht, tut dies in der regel.

Es ist, als wolltest du mit der Beschreibung wie ein Transistor funktioniert ausrechnen, was auf deinem Bildchirm erscheint, wenn Du in deinem Browser "www.google.de" eingibst, ohne einen zeitlichen Ablauf der Dinge zu berücksichtigen.

---


Nach meiner Vorstellung beschreibt man jedes Teilchen durch eine Wahrscheinlichkeitsfunktion. Genauer beschreibt man die Wahrscheinlichkeit an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit das Teilchen vorzufinden.

Wenn man sehr viele Teilchen hat, hat man viele solcher Funktionen.

Die Kräfte oder Wechselwirkungen sind dafür verantwortlich, dass diese Wahscheinlichkeitsfunktionen nicht gleichmäßig über das ganze Universum verteilt sind. Beispielsweise ist in einem Bereich von 10^-10 m um einen Kern die Wahscheinlichkeit hoch, Elektronen zu finden. Weiter ausserhaöb sinkt die Wahscheinlichkeit.

Weiter ist die Masse der Materie ganz entscheidend wichtig, wie ausgedehnt die Wahscheinlichkeitsfunktion ist. Je höher die Masse, desto kleiner der Spielraum, das Teilchen an unterschiedlichen Orten vorzufinden.

Nun nehmen wir eine riesige Menge an Atomen und bauen daraus eine Mauer. Jedes einzelne Atom ist nicht klassisch. Aber seine Wahrscheinlichkeitsfunktion hat eine gewisse Kompaktheit.


Nun nehmen wir eine Glühlampe in der Nähe der Mauer und schicken Elektronen durch den Glühdraht. Die Elektronen sind wieder über Wahscheinlichkeitsfunktionen zu beschreiben. Ebenso die Atome des Drahtes. Aber durch die Vielzahl der Objekte wird es in hinreichender Zeit passieren, Dass ein Elektron das frei im Draht ist mit einem Elektron, das in einem Atom im Glühdrat ist, praktisch am gleichen Ort ist. Das ist reine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Durch die Existenz der Elektromagnetischen Wechselwirkung, führt das dazu, dass die Wellenfunktion kollabiert.

Jetzt haben wir zwei geladene Teilchen kurzzeitig vorliegen. Abgesehen von der Heisenbergschen Unschärferelation müssen die klassisch beschrieben werden. Sie stoßen zusammen, beschleunigen und strahlen elektromagnetische Wellen ab. Die Heisenbergsche Unschärferelation führt dazu, dass die Teilchen dann schon bald wieder Ihre Eigenschaft, einen genauen Ort zu haben, verlieren. Sie müssen wieder durch Wellen beschrieben werden.

Nun ist aber die erzeugte elektromagnetische Welle noch da. Die breitet sich aus. Auch sie kann als Wahrscheinlichkeitswelle interpretiert werden.

Wenn die Welle die MAuer erreicht, ist die Summe der Wahrscheinlichkeiten, dass irgendwo an der Mauer eine Wechselwirkung passiert fast 1.

Nun muss wieder ein Kollaps von zwei Wellenfunktionen passieren. Zum einen muss irgendwo aus der Lichtwelle ein Photon entstehen zum anderen muss irgendwo aus der Wellenfunktion eines Elektrons in einem Atom der MAuer ein Elektron werden. Wieder muss man das klassisch beschreiben, zuzüglich Heisenberg.

Jetzt kürze ich ab. Das Licht wird reflektiert. Wird wieder Wahrscheinlichkeit. Die Welle bewegt sich durch dein Auge. Auf der Netzhaut passiert was ähniches wie bei der MAuer: Wechselwirkung Lichtwelle Netzhautelektron bekommt Wahscheinlichkeit von fast 1. Kollaps passiert.

Schließlich fühern die weiteren Prozesse dazu, dass du den Eindruck hast, eine klassische Mauer zu sehen.

Der entscheidende Punkt: Durch die räumliche Anordnung der vielen Atome ist die Wahrscheinlickeit einer Wechselwirkung mit einer Lichtwelle im Bereich der Mauer fast 1. Wenn Licht auf die Mauer fliegt, wird es daher fast immer zu einem Kollaps kommen.

Nirgends spielt Beobachtung oder Messung bei diesem Prozess eine Rolle.
Es ist alles ein Dynamischer Prozess von Wechselwirkungen, die mit Wahrscheinlichkeitsfunktionen beschrieben werden müssen.

Die Wahrscheinlichkeitsfunktionen sagen dir, ob es zu einer Wechselwirkung kommt. Dann beschreibst Du den Vorgang der Wechselwirkung halbklassisch und läßt die Materie anschließend wieder mithilfe der Heisenbergschen Unschärferelation zu Wahrscheinlichkeitsfunktionen werden.

Bei diesem langen Beispiel habe ich nirgends irgendetwas in der Welt klassisch beschrieben. Ich habe aber dennoch erklärt, wie es dazu kommt, dass die Umwelt (=Mauer) klassisch erscheint.
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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 06.06.2007, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hyper das stimmt nicht. Viele Teilchen werden nicht durch viele Wellenfunktionen beschrieben, sondern durch eine gemeinsame. Bei zwei Teilchen ist diese Funktion (im Ortsraum) eine Funktion von sechs Koordinaten (drei für das erste und dre fürs zweite Tailchen).

Und eine Wechselwirkung führt offenbar nicht dazu, dass sich eine Wellenfunktion reduziert. Wechselwirkungen werden durch in der QM durch Potenziale beschrieben. Die Lösungen der Schrödingergleichung sind bei verschiedenen Potenzialen natürlich anders aber sie kollabieren nicht.
Ein gutes Beispiel ist die Streutheorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Streutheorie). Hier wird unter anderem der Zusammenstoß zweier Teilchen behandelt. Obwohl sie miteinander wechselwirken, haben sie díe ganze Zeit über Wellencharakter. Es geschieht kein "Kollaps".
Oder anderes Beispiel. Der Brechungsindex von gewissen Materialien, bzw die verzögerte Lichtgeschwindigkeit in ihnen kann dadurch beschrieben werden, dass Licht (Photonen) als elektromagnetische Welle mit den Atomen wechselwirkt und diese dann Sekundärwellen aussenden die mit der ersten Welle so interferieren, dass es zu einer Phasenverschiebung kommt (=langsamere Lichtgeschwindigkeit). Auch hier: kein "Kollaps" der Wellenfunktion.
WENN ein Kollaps stattfindet dann muss ein anderer Mechanismus dafür verantwortlich sein. Die Wechselwirkung mit anderen Teilchen kann es sein. Oder es tritt eben überhaupt kein Kollaps auf, laut Everett.

LG Wolfi
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hyper



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BeitragVerfasst am: 07.06.2007, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Wolfi schrieb am 06.06.2007 17:15 Uhr:
Hyper das stimmt nicht. Viele Teilchen werden nicht durch viele Wellenfunktionen beschrieben, sondern durch eine gemeinsame. Bei zwei Teilchen ist diese Funktion (im Ortsraum) eine Funktion von sechs Koordinaten (drei für das erste und dre fürs zweite Tailchen).

Und eine Wechselwirkung führt offenbar nicht dazu, dass sich eine Wellenfunktion reduziert. Wechselwirkungen werden durch in der QM durch Potenziale beschrieben. Die Lösungen der Schrödingergleichung sind bei verschiedenen Potenzialen natürlich anders aber sie kollabieren nicht.
Ein gutes Beispiel ist die Streutheorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Streutheorie). Hier wird unter anderem der Zusammenstoß zweier Teilchen behandelt. Obwohl sie miteinander wechselwirken, haben sie díe ganze Zeit über Wellencharakter. Es geschieht kein "Kollaps".
Oder anderes Beispiel. Der Brechungsindex von gewissen Materialien, bzw die verzögerte Lichtgeschwindigkeit in ihnen kann dadurch beschrieben werden, dass Licht (Photonen) als elektromagnetische Welle mit den Atomen wechselwirkt und diese dann Sekundärwellen aussenden die mit der ersten Welle so interferieren, dass es zu einer Phasenverschiebung kommt (=langsamere Lichtgeschwindigkeit). Auch hier: kein "Kollaps" der Wellenfunktion.
WENN ein Kollaps stattfindet dann muss ein anderer Mechanismus dafür verantwortlich sein. Die Wechselwirkung mit anderen Teilchen kann es sein. Oder es tritt eben überhaupt kein Kollaps auf, laut Everett.

LG Wolfi



ich hatte ja schon gesagt:

theoretisch kannst du mit der schrödingergleichung den zustand deines wohnzimmers in einem jahr beschreiben und so tun, dass, wenn du nachsiehst, alle überlagerten alternativen plötzlich zu einer realen alternative kollabieren.

bloss kein experiment dieser welt kann das falsifizieren. es ist eine nicht überprüfbare theorie, dass nie ein kollaps passiert, bevor du nicht nachsiehst.

nehmen wir mal das doppelspaltexperiment. wenn du vor dem doppelspalt die elektronen mit röntgenstrahlung bestrahlst, kommt es dahinter nicht mehr zu einem interferenzmuster.

kollabiert alles erst, wenn irgendjemand auf den schirm sieht, oder kollabiert alles, wenn die elektronen mit den photonen vorm spalt wechselwirken? die dekohärenztheorie sagt, dass ein kollaps eben mit einer bestimmten wahscheinlichkeit passiert, die umso höher ist, je mehr materie für eine mögliche wechselwirkung vorhanden ist.

sie sagt voraus, dass wenn hinter dem doppelspalt gasmolekühle rumfliegen, dass dann die wahrscheinlichkeit eines kollaps mit der gasdichte ansteigt.

und die experimente zeigen eindeutig: das interferenzmuster nimmt kontinuierlich mit der gasdichte ab.

ganz offensichtlich kollabiert bei den elektronen, die mit einem gasmolekül in wechselwirkung waren die wellenfunktion. sie tragen dann nicht mehr zum interferenzmuster bei. aber die elektronen, die glück gehabt haben und nicht mit dem gas wechselwirkten haben zum verbleibenden schwachen interferenzmuster ihren beitrag geliefert.

offensichtlich ist der von mir beschriebene vorgang in übereinstimmung mit den experimentellen ergebnissen.

eine theorie, die behauptet, erst ein beobachter lässt die wellenfunktion kollabieren ist wie gesagt nicht falsifizierbar genauso wie die existenz eines gottes nicht falsifizierbar ist.
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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 07.06.2007, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab mal im Spektrum der Wissenschaft (eine Spezialausgabe über Quantenmechanik) über ein Experiment gelesen. Mann lässt statt Elektronen, Atome den Doppelspalt passieren. Es sollte natürlich wieder ein Interferenzmuster auftreten. Allerdings sind diese Atome angeregt und emmitieren während ihres Fluges ein Photon. Anhand dieses Photons kann man nun feststellen, durch welchen Spalt das Atom durchgegangen ist und das Interferenzmuster verschwindet. Man könnte nun sagen, dass die Emmision des Photons die Wellenfunktion kollabieren ließ. Allerdings könnte man dieses Photon wieder "vernichten" (natürlich genügt es nicht, dass das Photon einfach absorbiert wird - es müssen dadurch neue quantenmechanische Korrelationen entstehen). Und siehe da - das Interferenzmuster kommt wieder zum Vorschein. Also können Wechselwirkungen allein die Wellenfunktion nicht kollabieren lassen. Das widerspricht sowieso der Quantenmechanik (siehe oben mein Beispiel zur Streutheorie).
Everett hat übrigens NICHT behauptet, dass die Wellenfunktion erst bei der Beobachtung kollabiert. Er hat behauptet, dass sie ÜBERHAUPT NICHT kollabiert.

LG Wolfi
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hyper



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BeitragVerfasst am: 07.06.2007, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

bei der dekohärenztheorie geht man davon aus, dass die wechselwirkung eben dafür sorgt, dass INFORMATION nach aussen getragen wird und daher die wellenfunktion kollabiert.

das passt mit dem experiment aus spektrum der wissenschaft ja zusammen.
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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 07.06.2007, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ja aber was ist "außen"?
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hyper



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BeitragVerfasst am: 07.06.2007, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Wolfi schrieb am 07.06.2007 19:40 Uhr:
Ja aber was ist "außen"?



sagen wir besser, Information wird über weitere wechselwirkungen mit materie dauerhaft gespeichert. im grunde ist ein menschlicher beobachter ja nichts anderes als ein haufen atome. wenn der was beobachtet, dann bedeutet das, dass gewisse neuronen ihren zustand verändert haben.

nach dieser theorie müsste eine gehirnwäsche dann dazu führen, dass das interferenzmuster wieder erscheint, falls nicht jemand zuvor mit der person darüber gespochen hat oder auch einen blick auf den schirm geworfen hat.
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hyper



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BeitragVerfasst am: 08.06.2007, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

link zum thema:

http://www.pro-physik.de/Phy/leadArticle.do?laid=9228
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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 08.06.2007, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

Das speichern von Information kann eben nicht genügen. Wie ist mit zwei verschränkten Elektronen, die entgegengesetzten Spin haben. Hier könnte man auch behaupten, dass die Information über das eine Elektron im anderen gespeichert ist. Denn wenn ich den Spin vom einen messe, dann kenne ich automatisch den Spin des anderen Elektrons. Dennoch lässt führt dies nicht zu einem Kollaps.
In deinem Link steht ja im Prinzip dasselbe:
"„Durch die Wechselwirkung des Elektrons mit der Platte entsteht ein verschränkter Zustand. Betrachtet man das gesamte System, bestehend aus Elektron und ‚Umgebung', so gilt für dessen Beschreibung nach wie vor die Quantenmechanik. Das Teilsystem Elektron allein aber verhält sich, wenn vollständige Dekohärenz eingetreten ist, scheinbar wie ein klassisches Teilchen“, sagt Sonnentag."
Genau das behauptet ja Everett. Durch Wechselwirkung kommt es zu einem verschränkten Zustand. Nur wenn man einen Teil des Systems nicht mehr berücksichtigt, dann muss man den Rest des Systems durch eine Dichtematrix beschreiben und daher kommt es zu einem scheinbar klassischem Verhalten.
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hyper



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BeitragVerfasst am: 09.06.2007, 05:22    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Wolfi schrieb am 09.06.2007 00:33 Uhr:
Das speichern von Information kann eben nicht genügen. Wie ist mit zwei verschränkten Elektronen, die entgegengesetzten Spin haben. Hier könnte man auch behaupten, dass die Information über das eine Elektron im anderen gespeichert ist. Denn wenn ich den Spin vom einen messe, dann kenne ich automatisch den Spin des anderen Elektrons. Dennoch lässt führt dies nicht zu einem Kollaps.
In deinem Link steht ja im Prinzip dasselbe:
"„Durch die Wechselwirkung des Elektrons mit der Platte entsteht ein verschränkter Zustand. Betrachtet man das gesamte System, bestehend aus Elektron und ‚Umgebung', so gilt für dessen Beschreibung nach wie vor die Quantenmechanik. Das Teilsystem Elektron allein aber verhält sich, wenn vollständige Dekohärenz eingetreten ist, scheinbar wie ein klassisches Teilchen“, sagt Sonnentag."
Genau das behauptet ja Everett. Durch Wechselwirkung kommt es zu einem verschränkten Zustand. Nur wenn man einen Teil des Systems nicht mehr berücksichtigt, dann muss man den Rest des Systems durch eine Dichtematrix beschreiben und daher kommt es zu einem scheinbar klassischem Verhalten.




ok. im grunde sagt die dekohärenztheorie nur sehr präzise voraus, wie der übergang von der quantenwelt in die klassische welt zu verstehen ist.
sie beantwortet nicht zwingend die frage, WANN der kollaps der wellenfunktion eigentlich stattfindet. aber die dekohärenztheorie beantwortet die frage, WIE er entsteht: durch wechselwirkung, die spuren hinterlässt.


ich habe es ja schon gesagt:
theoretisch kannst du es so sehen, dass alles immer in einem überlagerten zustand ist. erst wenn du dich durch eine beobachtung über den zustand überzeugst oder jemanden fragst, der diesen zustand selbst beobachtet hat, kollabiert für dich die wellenfunktion.

auf diese weise kannst du den zustand deines wohnzimmers in einem jahr als einen komplex überlagerten zustand beschreiben. wenn du vorher nie da reingehst, ist alles in einem überlagerten zustand und erst wenn du nachsiehst oder wenn du eine person fragst, die da schon drin gewesen ist, kollabiert alles.

so kann man es sehen, aber man muss es nicht so sehen.
das kannst du experimentell gar nicht verifizieren!!!


ich persönlich empfinde es als besser, davon auszugehen, dass bereits durch wechselwirkung der kollaps entsteht, sofern die wechselwirkung spuren (=information) hinterlassen hat. und zwar genau zum zeitpunkt der wechselwirkung und nicht erst bei der beobachtung der ergebnisse.

die beobachtung des zustandes ist doch im grunde nichts anderes, als dass ein haufen atome = mensch in wechselwirkung mit der experimentellen anordnung steht und diese wechselwirkung spuren (im gehirn) hinterlässt.

warum soll ich eine wechselwirkung der experimentellen anordnung mit einem menschlichen gehirn prinzipiell anders beschreiben (kollaps) wie die wechselwirkung der anordnung mit gasmolekülen (kein kollaps)?

meine sichtweise widerspricht ja auch nicht den experimentellen ergebnissen.




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Ilja



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BeitragVerfasst am: 08.11.2007, 02:04    Titel: Antworten mit Zitat

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