relativistisches Doppelspaltparadoxon
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hyper



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BeitragVerfasst am: 27.05.2007, 13:05    Titel: relativistisches Doppelspaltparadoxon Antworten mit Zitat

Ich möchte hier ein Paradoxon vorstellen, das entsteht, wenn man die Ergebnisse der speziellen Relativitätstheorie auf das berühmte Doppelspaltexperiment der Quantenphysik anwendet.

Zunächst einmal aus Wikipedia die Beschreibung des Doppelspaltexperiments:

http://de.wikipedia.org/wiki/Doppelspaltexperiment


Zitat:

Beim Doppelspaltexperiment lässt man kohärentes, monochromatisches Licht auf eine Blende mit zwei schmalen Schlitzen fallen. Auf einem Beobachtungsschirm hinter der Blende zeigt sich dann ein Interferenzmuster aus hellen und dunklen Streifen. Dieses Muster entsteht durch Interferenz der Lichtwellen von den beiden Blendenöffnungen.

Das Experiment kann nicht nur mit den „Wellen“ des Lichts, sondern auch mit seinen und anderer Art „Teilchen“ (Photonen, Elektronen, Neutronen, Atomen, Fulleren-Molekülen usw.) durchgeführt werden. Es zeigt sich auch in diesen Fällen ein Interferenzmuster wie bei der Durchführung mit Licht. Das bedeutet, dass auch klassische Teilchen unter bestimmten Bedingungen Welleneigenschaften zeigen – man spricht dann von „Materiewellen“. Mit dem Doppelspaltexperiment kann man so den Welle-Teilchen-Dualismus demonstrieren, der nur im Rahmen der Quantenmechanik erklärt werden kann. Dieses Gesetz gilt aber nicht nur aus Gründen des Welle-Teilchen-Dualismus als das wichtigste Experiment der Quantenmechanik. Es ist zugleich ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Quantenmechanik unsere Weltanschauung verändert.





Ein wunderschönes Video zum Doppelspaltexperiment findet man auch hier:

http://video.google.de/videoplay?docid=-4237751840526284618


Ein Ergebnis des Doppelspaltexperiments ist:

Wenn man abwechselnd einen Spalt öffnet und gleichzeitig den anderen Spalt schließt, dann entsteht KEIN Interferenzmuster.
Wenn jedoch GLEICHZEITIG BEIDE SPALTE OFFEN sind, dann entsteht ein Interferenzmusster auf dem Schirm.

Stellen wir uns ein zum Versuchsaufbau ruhendes Bezugsystem B1 vor.

Zum Zeitpunkt t(n) sei für dieses Bezugsystem B1 der Spalt A offen und der Spalt B geschlossen.
Zum Zeitpunkt t(n+1) sei für Bezugsystem B1 der Spalt A geschlossen und der Spalt B offen.



Das Zeitintervall t(n+1) -t(n) sei konstant tDelta für alle n.


Das Bezugsystem B1 wird nach den bekannten Ergebnissen des Doppeltspaltexperiments KEIN Interferenzmuster messen, da zu jedem Zeitpunkt t(n) immer einer der beiden Spalte geschlossen ist.


Nun wissen wir von der Relativitätstheorie, dass Gleichzeitigkeit abhängig vom Bezugsystem ist. Räumlich getrennte Ereignisse, die ein bewegter Beobachter als gleichzeitig ansieht, sind für einen Beobachter, der in Ruhe ist nicht gleichzeitig und umgekehrt.

Nun, das Ereignis
EA(n) = "Spalt A ist offen oder zu in Versuchsschritt n"
ist räumlich getrennt von dem Ereignis
EB (n) = Spalt B ist zu oder offen in Versuchsschritt n"

Wir können daher gemäß der speziellen Relativitätstheorie ein Bezugsystem B2 finden,
bei dem folgende Eigenschaft erfüllt ist:

Ereignis EA(n) ist für Bezugsystem B2 GLEICHZEITIG mit Ereignis EB(n+1) für alle n.

Für das Bezugsystem B2 ist daher bei jedem Versuchschritt n
entweder sowohl Spalt A als auch Spalt B offen
oder sowohl Spalt A als auch Spalt B geschlossen.
Daraus folgt, dass B2 ein Interferenzmuster auf dem Schirm misst.

Da der Schirm eine Photoplatte ist, bleibt das Muster gespeichert.
Für B2 muss auf der Photoplatte ein Interferenzmusster eingebrannt sein
und für B1 ist kein Interferenzmuster auf der Platte eingebrannt.

Das ist ein logischer Widerspruch.

Ich hab schon Ansätze, wie man das lösen könnte, aber wäre mal gespannt auf eine Stellungnahme von Euch.



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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 27.05.2007, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm interessant... Ich denke, ich verstehe, was du meinst. Das gleichzeitige Schließen des einen Spalts und Öffnen des anderen muss in einem bewegten Bezugsystem nicht gleichzeitig passieren. Und somit könnte das Elektron als Welle "durchflutschen" und Interferenz erzeugen wenn beide Spalte offen sind, obwohl im ruhenden System keine Interferenz auftreten dürfte. Interessanter Gedankengang. Ich werd darüber nachdenken.
Ich tippe mal darauf, dass die beiden Teilwellen, die aus beiden Spalten gleichzeitig kommen, es nicht schaffen gleichzeitig denselben Punkt am Schirm zu erreichen und dort zu interferieren.
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hyper



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BeitragVerfasst am: 27.05.2007, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich werde auch noch weiter drüber nachdenken, denn eine konkrete wasserdichte Lösung habe ich für mein Paradoxon noch nicht.

Ich find's nur klasse, weil ich damit einen schönen Verknüpfungspunkt zu den zwei großen Theorien der Physik
gefunden habe.

Und sowohl die Relativität der Gleichzeitigkeit als auch das Doppelspaltexperiment sind die Dinge, die jeweils immer als der grundlegender Einstieg in die Theorien angesehen werden.

Jetzt lassen wir beides mal zusammenprallen und gucken, ob die Theorien sich da schon widersprechen oder nicht.

Meines Wissens ist ja bereits nachgewiesen worden, dass es nicht sein kann, dass sowohl die Quantentheorie als auch die Relativitätstheorie richtig sind. Mindestens eine der Theorien muss zumindest modifiziert werden, um zu einer einheitlichen Theorie zu kommen.
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 27.05.2007, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

hyper schrieb am 27.05.2007 14:05 Uhr:

Für das Bezugsystem B2 ist daher bei jedem Versuchschritt n
entweder sowohl Spalt A als auch Spalt B offen
oder sowohl Spalt A als auch Spalt B geschlossen.
Daraus folgt, dass B2 ein Interferenzmuster auf dem Schirm misst.





Tut mir leid, aber auch das ist Unsinn. Es kommt nicht darauf an, ob zu irgend einem Zeitpunkt beide Spalte offen oder geschlossen sind. Entscheidend ist ob der Lichtstrahl, der das Muster Erzeugt durch einen oder beide Spalte gehen konnte. Nehmen wir also einen gepulsten Lichtstrahl an, so kommt es darauf an, ob die Spalte zu dem Zeitpunkt offen sind, an denen der Teilpuls dort ist. Ob die Durchtritte gleichzeitig geschehen ist unerheblich.

Gruß,
Joachim
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Joachim



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BeitragVerfasst am: 27.05.2007, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

hyper schrieb am 27.05.2007 14:42 Uhr:

Ich find's nur klasse, weil ich damit einen schönen Verknüpfungspunkt zu den zwei großen Theorien der Physik
gefunden habe.

Und sowohl die Relativität der Gleichzeitigkeit als auch das Doppelspaltexperiment sind die Dinge, die jeweils immer als der grundlegender Einstieg in die Theorien angesehen werden.

Jetzt lassen wir beides mal zusammenprallen und gucken, ob die Theorien sich da schon widersprechen oder nicht.




Sie tun es nicht.
Es ist immer wieder erfrischend, dass es so viele Leute gibt, die denken sie seinen die einzigen die sich je über das Doppelspaltexperiment und die SRT Gedanken gemacht haben.

Wir haben es hier mit drei Ereignissen zu tun:
1) Der Lichtimpuls wird erzeugt.
2) Der rechte Teilimpuls erreicht den rechten Spalt.
3) Der linke Teilimpuls erreicht den linken Spalt.
4) Die Interferenz entsteht.

Die Lorentztransformation ändert nun die räumlichen und zeitlichen Koordinaten dieser Ereignisse, ob zum Ereignis 2 der rechte oder zu Ereignis 3 der linke Spalt offen oder geschlossen ist, wird durch eine Koordinatentransformation nicht beeinflusst.

Gruß,
Joachim
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hyper



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BeitragVerfasst am: 27.05.2007, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Joachim schrieb am 27.05.2007 15:14 Uhr:

Zitat:

hyper schrieb am 27.05.2007 14:42 Uhr:

Ich find's nur klasse, weil ich damit einen schönen Verknüpfungspunkt zu den zwei großen Theorien der Physik
gefunden habe.

Und sowohl die Relativität der Gleichzeitigkeit als auch das Doppelspaltexperiment sind die Dinge, die jeweils immer als der grundlegender Einstieg in die Theorien angesehen werden.

Jetzt lassen wir beides mal zusammenprallen und gucken, ob die Theorien sich da schon widersprechen oder nicht.




Sie tun es nicht.
Es ist immer wieder erfrischend, dass es so viele Leute gibt, die denken sie seinen die einzigen die sich je über das Doppelspaltexperiment und die SRT Gedanken gemacht haben.

Wir haben es hier mit drei Ereignissen zu tun:
1) Der Lichtimpuls wird erzeugt.
2) Der rechte Teilimpuls erreicht den rechten Spalt.
3) Der linke Teilimpuls erreicht den linken Spalt.
4) Die Interferenz entsteht.

Die Lorentztransformation ändert nun die räumlichen und zeitlichen Koordinaten dieser Ereignisse, ob zum Ereignis 2 der rechte oder zu Ereignis 3 der linke Spalt offen oder geschlossen ist, wird durch eine Koordinatentransformation nicht beeinflusst.

Gruß,
Joachim



wir öffnen und schließen die spalte ja n mal daher haben wir es mit beliebig vielen ereignissen zu tun und nicht mit 3.

wir schiessen die elektronen auch nicht synchron zum öffnen oder schließen der Spalte, sondern wir richten einen kontinuerlichen elektronenstrahl auf die spalte.

das macht es schon etwas komplizierter.

der bewegte beobachter wird daher die situation vorfinden, dass ein kontinuierlicher elektronenstrahl auf einen doppelspalt gerichtet ist, der entweder bei beiden spalten offen oder bei beiden spalten zu ist.

unter dieser voraussetzung muss er ein interferenzmuster messen.
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hyper



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BeitragVerfasst am: 27.05.2007, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

ok, ich möchte nun meinen erklärungsversuch schildern:

es ist eine spekulation, die man mal genau nachrechnen muss um sie zu überprüfen, aber die idee möchte ich schildern:

noch mal:

wie sieht die situation für den bewegten beobachter aus?

da ist ein kontinuierlicher elektronenstrahl auf einen doppelspalt gerichtet, der mit beiden spalten gleichtzeitig auf und zu geht.

im normalfall muss dann ein interferenzmuster entstehen.
da gibt es keinen zweifel.

wenn die spalte sehr dicht beieinander stehen
dann muss der beobachter entweder schon verdammt schnell fliegen, dass er die ereignisse , EA(n) und EB(n), um die zeit tdelta zeitversetzt sieht,

oder tdelta muss schon verdammt klein sein, damit er ohne extrem schnell zu fliegen dieses experiment durchführen kann.

oder die spalte sind eben sehr weit auseinander, dann reicht auch eine kleinere geschwindigkeit.

überprüfen wir zunächst die fälle, wo eine kleine geschwindigkeit reicht.

Fall1

also den fall, dass die spalte eng beieinander stehen (wie üblich beim doppelspaltexperiment) und dass tdelta sehr klein ist.

dann gehen die spalte mit hoher frequenz für den bewegten (und mehr noch für den ruhenden) Beobachter auf und zu.

meine vermutung (= muss nachgerechnet werden)
die frequenz der spaltveränderungen muss bei entsprechend langsamer bewegung B2 so hoch sein, dass sie in den Bereich der Frequenz der Elektronenwelle kommt. In diesem Fall würden das Elektron, es gar nicht schaffen, durch den offenen Spalt zu fliegen, weil es weniger Strecke als die Wanddicke in tdelta zurücklegen kann, und damit von dem sich schließenden Spalt abgelenkt wird. auch würde der Spallt bei einer hinreichend hohen frequenz elektromagnetische strahlung aussehenden (termische strahlung), die das elektron stört. das wäre wie eine beobachtung, durch welchen spalt das elektron fliegt.
beide beobachter würden daher keine interferenz sehen

Fall2:
spalte sind weit weit auseinander.

Ind diesem Fall ist die Intensität der Welle so gering, dass kein messbares relevantes Ergebnis herauskommt.
Stellt euch das Doppelspaltexperiment mit Wasserwellen vor, und die Spalte sind tausend km entfernt.
Jetzt könnte man einwenden: dann machen wir die Wellen eben intensiver, sprich wir eröhen die Energie der Elektronen.
Aber dann kontert die Natur mit einem neuen Trick. Wenn die Energie der Elektronen erhöht wird, wird auch ihre Masse größer. Und dann wird der Wellenartige Charakter der Elektronen geringer. Es hat noch niemand die Interferenz von sehr schweren Objekten beobachtet.
Also irgendwie schfft es die natur mal wieder, auch bei diesem Fall keinen Widerspruch zu erzeugen.

Fall 3.

spalte wieder sehr eng, aber tdelta gross.

jetzt muss b2 rasen wie der teufel, damit er die ereignisse um tdelta zeitversetzt sieht.

er sieht die zeit von b1 extrem verlangsamt. entsprechend ist die frequenz der elektronen auch langsamer. da die spalte sehr eng sind und b2 auch eine hohe geschwindigkeitskomponente in richtung SpaltA - SpaltB haben muss, ist für b2 der Abstand der Spalte wegen Längenkontraktion zudem verkürzt.
B2 sieht also sehr dicht beieinander stehende spalte und elektronen mit großer wellenlänge. Dann enstehen keine Interferenzmuster, wenn die Wellenlänge hinreichend groß und der Abstand der Spalte hinreichend klein ist.

Wieder hat die Natur einen cleveren Ausweg gefunden, um sich vor dem Paradoxon zu drücken.
---

die beschriebenen effekte sind real.
jetzt müsste man nur mal nachrechnen, ob sie auch von der größenordnung passen. das wäre jedenfalls eine tolle versöhnung zwischen relativitätstheorie und quantentheorie und ein tolles beispiel, wie trickreich die natur strukturiert ist.



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hyper



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BeitragVerfasst am: 28.05.2007, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Joachim schrieb am 27.05.2007 15:14 Uhr:

Zitat:

hyper schrieb am 27.05.2007 14:42 Uhr:

Ich find's nur klasse, weil ich damit einen schönen Verknüpfungspunkt zu den zwei großen Theorien der Physik
gefunden habe.

Und sowohl die Relativität der Gleichzeitigkeit als auch das Doppelspaltexperiment sind die Dinge, die jeweils immer als der grundlegender Einstieg in die Theorien angesehen werden.

Jetzt lassen wir beides mal zusammenprallen und gucken, ob die Theorien sich da schon widersprechen oder nicht.




Sie tun es nicht.
Es ist immer wieder erfrischend, dass es so viele Leute gibt, die denken sie seinen die einzigen die sich je über das Doppelspaltexperiment und die SRT Gedanken gemacht haben.

Wir haben es hier mit drei Ereignissen zu tun:
1) Der Lichtimpuls wird erzeugt.
2) Der rechte Teilimpuls erreicht den rechten Spalt.
3) Der linke Teilimpuls erreicht den linken Spalt.
4) Die Interferenz entsteht.

Die Lorentztransformation ändert nun die räumlichen und zeitlichen Koordinaten dieser Ereignisse, ob zum Ereignis 2 der rechte oder zu Ereignis 3 der linke Spalt offen oder geschlossen ist, wird durch eine Koordinatentransformation nicht beeinflusst.

Gruß,
Joachim



Hallo Joachim

ich glaube, deine Argumentation zieht doch auch im Falle eines kontinuierlichen Elektronenstrahls und und mehreren Ereignissen EA(n) und EB(n).

Der Punkt ist wohl der:

wenn der bewegte Beobachter B2 Ereignisse an Spalt A und B zeitversetzt sieht und B1 gleichzeitig,

dann folgt daraus, dass der Elektronenstrahl für Beobachter B2 zu Spalt A unterschiedlich lang unterwegs ist wie zu Spalt B. Denn bei B1 kommt er gleichzeitig an beide Spalte an.

Gerade wenn B2 die Spalte immer gleichzeitig offen oder gleichzeitg geschlossen sieht, wird B2 behaupten, ein Elektron hätte nie die Chance, gleichzeitig durch die offenen Spalte zu fliegen, weil es unterschiedlich viel Zeit benötigt um zu A oder B zu gelangen.

Das gilt dann natürlich auch bei einem kontinuierlichen Strahl.


Irgendwie scheint die Geometrie der Anordnung wohl für B2 nicht mehr symmetrisch wie für B1 zu sein.
Daher ist es aus Sicht von B2 kein zulässiges Doppelspaltexperiment.


Ok. Das müsste die Lösung für das Paradoxon sein.
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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 28.05.2007, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ok ich habs mir ein wenig durch den Kopf gehen lasssen. Nehmen wir mal folgendes an: Wir schicken einen kontinuierlichen Elektronenstrahl auf die Spalte (also eine ebene Welle). Die Spalte mögen nur einmal aufgehen. Und zwar zuerst der linke (Spalt A) und dann der rechte (B). Hinter den Spalten ist ein Schirm an dem die Interferenz gemessen wird. Genau in der Mitte des Schirms (nennen wir diesen Punkt M) wird natürlich keine Interferenz stattfinden, da dort die beiden Teilwellen nicht gleichzeitig ankommen (Teilwelle B verspätet). Allerdings könnten die Wellen auf der "rechten" Seite des Schirms, also hinter Spalt B interferieren, da dort der Weg für die Welle aus dem Spalt A länger ist.
Damit nun beide Spalte gleichzeitig aufgehen, müsste sich der Beobachter sehr schnell von "links" nach "rechts" bewegen. Dh für ihn bewegen sich die Spalte und der Schirm nach "links". Das heißt aber dass der Punkt M der linken Teilwelle entgegen kommt (kürzerer Weg) während er der rechten davonläuft (längerer Weg). Und deshalb wird die zweite Welle auch im bewegten System später in M ankommen und somit keine Interferenz zustande kommen.

LG Wolfi

Edit: Eigentlich ist es auch ohne Rechnung offensichtlich, dass dieses Ergebnis herauskommt, denn - wie Joachim gesagt hat - durch einen Wechsel des Bezugsystems (Lorentztransformation) ändern sich bloß die räumlichen und zeitigen Koordinaten der Ereignisse, aber natürlich nicht die Ereignisse selbst.
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Wolfi



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BeitragVerfasst am: 28.05.2007, 01:35    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

hyper schrieb am 27.05.2007 14:42 Uhr:
Meines Wissens ist ja bereits nachgewiesen worden, dass es nicht sein kann, dass sowohl die Quantentheorie als auch die Relativitätstheorie richtig sind. Mindestens eine der Theorien muss zumindest modifiziert werden, um zu einer einheitlichen Theorie zu kommen.



Übrigens ist es ein weit verbreitetes Missverständnis, dass sich Quantentheorie und Relativitätstheorie widersprechen. Es ist lediglich bis jetzt nicht gelungen, die Gravitation bzw die ALLGEMEINE Relativitätstheorie als eine Quantenfeldtheorie zu beschreiben. Die "gewöhnliche" Quantentheorie dagegen lässt sich wunderbar zu einer Relativistischen Quantentheorie umformen (Dirac-Theorie) und ist sowohl mit der SRT als auch mit der ART vereinbar. Wink

LG Wolfi
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hyper



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BeitragVerfasst am: 28.05.2007, 02:39    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Wolfi schrieb am 28.05.2007 02:35 Uhr:

Zitat:

hyper schrieb am 27.05.2007 14:42 Uhr:
Meines Wissens ist ja bereits nachgewiesen worden, dass es nicht sein kann, dass sowohl die Quantentheorie als auch die Relativitätstheorie richtig sind. Mindestens eine der Theorien muss zumindest modifiziert werden, um zu einer einheitlichen Theorie zu kommen.



Übrigens ist es ein weit verbreitetes Missverständnis, dass sich Quantentheorie und Relativitätstheorie widersprechen. Es ist lediglich bis jetzt nicht gelungen, die Gravitation bzw die ALLGEMEINE Relativitätstheorie als eine Quantenfeldtheorie zu beschreiben. Die "gewöhnliche" Quantentheorie dagegen lässt sich wunderbar zu einer Relativistischen Quantentheorie umformen (Dirac-Theorie) und ist sowohl mit der SRT als auch mit der ART vereinbar. Wink

LG Wolfi



Die Sache mit den Widersprüchlichen Theorien habe ich von Stephen Hawkins gelesen.

Deine Begründung ist wohl nicht ganz korrekt.

Ein kontinuierlicher Elektronenstrahl ist keine Einheitliche Welle sondern es ist eine Flut von Wellenpaketen. Für den unbewegten Beobachter wird nie etwas zugleich durch beide Spalte fliegen.

Das gilt auch für den Bewegten Beobachter. Obwohl der Elektronenstrahl kontinuierlich ist, musst du ihn als Vielzahl von Wellen beschreiben. Die nicht zeitlich ausgedehnt sind. Stell dir einfach einen einzigen Wellenberg vor. Der Wellenberg wird nie durch beide Spalte kommen für Beobachter B1. weil immer ein Spalt zu ist.

Beobachter B2 sieht zwar periodisch beide Spalte zugleich offen.
Aber wenn der Wellenberg bei Spalt A ist, kann er nicht zugleich bei Spalt B sein, weil er Ereignisse bei Spalt A und Spalt B immer zeitversetzt sieht.
Nur Beobachter 1 sieht den Wellenberg gleichzeitig bei beiden Spalten ankommen. Dem hilft das aber nicht, denn ein Spalt ist zu.

Und dem Beobachter 2 hilft es nicht, dass beide Spalte periodisch offen sind, denn Wenn der Wellenberg Spalt A erreicht hat, ist er noch unterwegs zu Spalt B und erreicht diesen erst, wenn er für Beobachter 2 schon zu ist.

Hinter dem Doppelspalt spielt sich also nichts mehr na Interferenz ab, weil für beide Beobachter immer nur was durch einen Spalt durchkommt.

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BeitragVerfasst am: 28.05.2007, 03:19    Titel: Antworten mit Zitat

man kann aber aus dem gedankenexperiment noch eine erkenntnis finden.

wir wissen, dass bei beobachter 2 die spalte zugleich periodisch offen sind.

ich habe dank joachims hinweis erkannt, dass für den beobachter b2 nie ein wellenpaket gleichzeitig beide offene spalte erreicht. und daher auch nicht hinter den spalten interferieren kann.

es kann aber sehrwohl sein, dass für b2 ein wellenpaket spalt a erreicht und ein anderes wellenpaket zeitgleich spalt b erreicht.

da keine interferenz entsteht, kann man schließen, dass ein elektron nur mit sich selbst interferieren kann, nicht jedoch mit einem anderen elektron.

diese vorhersage lässt sich experimentell überprüfen, ohne dass wir schnelle raumschiffe bauen müssen.

ich müsste einfach nur einen doppelspalt haben, der durch eine wand getrennt ist. dann schiesse ich mit einer elektronenkanone auf spalt a und mit einer anderen auf spalt b. die wand garantiert, dass jede kannone nur einen spalt treffen kann.

meine vorhersage: hinter dem spalt gibt es kein interferenzmuster.
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hyper



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BeitragVerfasst am: 28.05.2007, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Sollte es doch möglichsein, dass es eine Interferenz von zwei Elektronen geben kann, dann haben wir wieder ein relativistisches Doppelspaltparadoxon.

Der bewegte Beobachter müsste Interferenz sehen, der ruhende nicht.

Dieses Paradoxon würde ich dann aber mit dem von mir geschilderten Erklärungsversuch auflösen.
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Uli



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BeitragVerfasst am: 28.05.2007, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

hyper schrieb am 28.05.2007 16:02 Uhr:
Sollte es doch möglichsein, dass es eine Interferenz von zwei Elektronen geben kann, dann haben wir wieder ein relativistisches Doppelspaltparadoxon.

Der bewegte Beobachter müsste Interferenz sehen, der ruhende nicht.

Dieses Paradoxon würde ich dann aber mit dem von mir geschilderten Erklärungsversuch auflösen.



Auflösung abgelehnt: entweder gibt es Interferenz oder nicht. Genausowenig kann es vom Beobachtersystem abhängen, ob sich ein schwarzes Loch bildet oder nicht ("dein" anderer Thread).

Eine Theorie, die solches vorhersagt, bedarf keiner Auflösung, sondern einer Entsorgung. Smile

Relativistische Theorien sind nicht von dieser Art, da sie das Relativitätsprinzip implementieren.

Uli
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hyper



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BeitragVerfasst am: 28.05.2007, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat


Zitat:

Uli schrieb am 28.05.2007 16:31 Uhr:

Zitat:

hyper schrieb am 28.05.2007 16:02 Uhr:
Sollte es doch möglichsein, dass es eine Interferenz von zwei Elektronen geben kann, dann haben wir wieder ein relativistisches Doppelspaltparadoxon.

Der bewegte Beobachter müsste Interferenz sehen, der ruhende nicht.

Dieses Paradoxon würde ich dann aber mit dem von mir geschilderten Erklärungsversuch auflösen.



Auflösung abgelehnt: entweder gibt es Interferenz oder nicht. Genausowenig kann es vom Beobachtersystem abhängen, ob sich ein schwarzes Loch bildet oder nicht ("dein" anderer Thread).

Eine Theorie, die solches vorhersagt, bedarf keiner Auflösung, sondern einer Entsorgung. Smile

Relativistische Theorien sind nicht von dieser Art, da sie das Relativitätsprinzip implementieren.

Uli



ich sage weder, dass der eine interferenz sieht und der andere nicht,
noch sage ich, dass durch bewegung schwarze löcher entstehen.
offensichtlich verstehst du wissenschaftliche argumentation nicht ganz.

ich zeige nur auf, dass unter bestimmten voraussetzungen, die theorien vorhersagen machen, die widersprüchlich sind.

jetzt kann es zwei alternativen geben.

entweder hat man irgendwas übersehen und es gibt gar keinen widerspruch, oder die theorie ist falsch.

bei dem doppelspaltexperiment sehe ich in dem fall überhaupt keinen widerspruch, wenn ein elektron nicht mit einem anderen elektron interferieren kann. dann wird das scheinbare paradoxon ausgezeichnet von joachims erklärung aufgelöst.

sobald aber ein elektron mit einem anderen interferieren kann, tritt wieder ein theoretisches problem auf, das (vielleicht nur scheinbar) zu einem widerspruch führt. dann müsste zunächst ja der bewegte beobachter interferenz sehen und der andere nicht.

ich plädiere dafür, dass man was übersehen hat und die theorien ok sind.
das, was man übersehen hat, oder besser, das, was man zur begründung finden kann, dass gar kein widerspruch entsteht, habe ich schon geschildert:

Es gibt fallabhängige Effekte, die es verhindern, das der bewegte Beobachter Interferenz sieht. Die drei Fälle habe ich weiter oben beschrieben.

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