Spiegel auf fast c
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sale



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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 10:22    Titel: Spiegel auf fast c Antworten mit Zitat

Guten Morgen!

Da im Quantenforum zur Zeit nicht so viel los ist, möchte ich meine Frage auch hier stellen, da hier meistens jemand da ist.

Es geht um eine Vorrichtung aus Spiegel und Detektor; bewegt sich diese mit annähernd c, so wird der ankommende Lichtstrahl nicht mehr zum Detektor reflektiert. Nun meine Frage: Verändern sich die Reflexionsgesetze auf Grund von Bewegung?

Habe ich da etwas übersehen? Danke schon im voraus.

Lg,
sale


Code:
Spiegeloberfläche: o o o o o o o Detektoroberfläche: _ _ _ _ _ _ Oberes Bild: Spiegel-Detektor-Vorrichtung unbewegt Unteres Bild: bewegt.
Code:
             Spiegel                         o                      o                          o          <--------- Licht                o                                          o _ _ _ _ _ _                            Detektor
wird zu
Code:
            <----------            Spiegel                 o                o               o              <--------- Licht              o                            o _ _                       Detektor


P.S.: Im QF ist der Thread unter folgendem Link: http://einstein.reul-web.com/viewtopic.php?t=2590

Edit: Ich habe nun die Bewegungsrichtung des Spiegel-Detektors von rechts nach links geändert.
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M_Hammer_Kruse



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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo sale,

mir ist nach Deiner Beschreibunmg vollkommen unklar, was sich da wo bewegt und wo nicht.

Es gilt aber: Das Reflektionsgesetzt gilt in allen Inertialsystemen genauso. Ob kleine Geschwindigkeit oder fast c, gegenüber der Lichtquelle dem Spiegel, dem Detektor oder was auch immer, spielt dabei keine Rolle.

Man zeigt das, indem man das ganze Szenario der Lorentztransformation unterzieht und dann feststellt, daß auch im transformierten System Einfallswinkel=Ausfallswinkel ist.

Gruß, mike
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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

@sale: Du hast aber schon auch daran gedacht, dass in der Zeit zwischen Reflexionszeitpunkt und Zeitpunkt des Auftreffens auf den Detektor, sich der Detektor je nach Geschwindigkeit nach rechts bewegt hat?

Gruß
Marco
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sale



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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo mike,

es war so gedacht, dass das obere Bild ruht. Somit steht der Spiegel zum Detektor in einem Winkel von - sagen wir mal - 45°.
Im unteren Bild bewegt sich der ganze Apparat. Der Detektor verkürzt sich zwar nur, der Spiegel aber verändert den Winkel zu ersterem, sagen wir zu 75°.

Im Ruhesysytem der Vorrichtung wird ein Photon zwangsläufig detektiert. Betrachtet man das System aber als bewegter Beobachter, bzw. bewegt sich das System, so kann das Photon den Detektor nach Reflektionsgesetz nicht erreichen. Wo ist da der Wurm?

Grüße,
sale

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sale



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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marco,

ich habe vielmehr daran gedacht, dass sich das Ganze nach links bewegt hat.

Grüße,
sale

Edit: entschuldige bitte, in der Zeichnung bewegt sich das System nach rechts. Lassen wir es mal nach links bewegen.
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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich bin mit Mikes Aussage nicht so ganz einverstanden. Bei einem ruhenden Spiegel wird der senkrechte Anteil des Impulses des Photons ja gerade umgedreht. Bei einem bewegten Spiegel gibt es aber noch einen "doppelten Dopplereffekt" bei der Reflexion. Ich meine also, dass das Gesetz "Einfallwinkel = Ausfallwinkel" bei einem bewegten Spiegel nicht mehr gelten kann. Ich denke eher, dass es ähnlich ist (allerdings nur qualitativ), wie wenn man einen Ball an einer schnell bewegten Wand abprallen lässt, also dass er noch zusätzlich stärker in Bewegungsrichtung der Wand/des Spiegels abgelenkt wird.

Ich muss das aber erstmal noch nachrechnen...

Gruß
Marco
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sale



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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marco,

ja, gerechnet hätte ich es auch gerne. Nur bin ich mir nicht genau sicher, wie ich es mit dem Impuls des Photons anstelle.

Grüße
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M_Hammer_Kruse



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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe gedacht, die Rechnung wäre ein Dreizeiler. Aber es erwies sich dann als schwieriger. Ganz so einfach, wie ich oben geschrieben habe, ist es wohl doch nicht.

Gruß, mike
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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Ja, das mit dem Impuls würde wahrscheinlich schon gehen, aber dafür würde man vernünftiger Weise wieder in das Spiegel-System transformieren und dann wieder zurück. Das ist ja nicht unbedingt das, was wir wollen.

Ich habe mir überlegt, warum nicht einfach wieder mit Kugelwellenkonstruktion. Weil ich zum Rechnen zu faul war, hier erstmal nur eine Freihand-Skizze. Daran erkennt man aber auch schon, dass es wohl nicht nach "Einfallwinkel = Ausfallwinkel" gehen kann:



Gruß
Marco
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sale



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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Das Bild ist mir nicht zu 100 % klar. Kennst du Links, bzw Stichwörter? Heißt es prinzipiell, dass ich mich - in einen von mir wegfliegenden Spiegel blickend - größer (länger) sehe?

Grüße
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M_Hammer_Kruse



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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe gerade keine Zeit, um die Sache richtig durchzurechnen. Die rein formale Vorgehensweise mit der Lorentztransformation ist bei solchen Fragestellungen immer zielführend.

Schon bei Aufstellen des Ansatzes wird aber klar: Der Anstellwinkel des Spiegels ändert sich durch die Bewegung anders, als man erwartet. Auf den ersten Blick erwartet man, daß der bewegt Spiegel einfach ein wenig senkrechter steht, weil sich ja in x-Richtung alles verkürzt.

Aber: Wenn ich zwei Punkte auf dem ruhenden Spiegel hernehme, dann kann ich durch diese Punkte eine Gerade legen und habe den Anstellwinkel. Beim bewegten Spiegel muß ich berücksichtigen, daß diese Punkte nicht nur verschiedene x-Koordinaten haben, sondern auch verschiedene t-Koordinaten: Ich kann nicht einfach die x-Werte kontrahieren und daraus den Anstellwinkel des bewegten Spiegels errechnen. Denn die beiden Punkte haben diese Koordinaten zu verschiedenen Zeiten!

Man muß es wirklich durchrechnen.

Gruß, mike
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BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!


Zitat:

sale schrieb am 07.05.2007 13:29 Uhr:
Das Bild ist mir nicht zu 100 % klar. Kennst du Links, bzw Stichwörter? Heißt es prinzipiell, dass ich mich - in einen von mir wegfliegenden Spiegel blickend - größer (länger) sehe?


Das mit den "Elementarwellen" oder "Kugelwellen" nennt man auch Huygens-Prinzip. Allerdings habe ich da jetzt leider nichts besonders passendes dazu gefunden.
Man kann Reflexion und auch Brechung und Beugung damit erklären und auch die Winkel etc. herleiten. Im oberen Bild habe ich den Spiegel gezeichnet und die Linien sollen jeweils die Maxima einer ebene Welle kennzeichnen. Wenn die Welle auf den Spiegel auftritt, dann entsteht an jedem Punkt des Spiegels eine Elementarwelle. Die ganzen (unendlich vielen) kugelförmigen Elementarwellen interferieren dann wieder und bilden dadurch wieder eine ebene Welle aus.
Ich habe jetzt nur das erst Maximum hergenommen. Das bewegt sich ja schneller als der Spiegel. Im oberen Bild trifft gerade die Oberkante des Strichs (den Du Dir übrigens unendlich lange nach oben und unten weiter denken kannst) den Spiegel. Von dort geht dann eine Kugelwelle aus. Einen kleinen Moment später würde der nächste Punkt der Wellenfront den Spiegel treffen und auch eine Kugelwelle bilden, die mit der ersten interferiert. So geht das weiter, bis der unterste Punkt auch den Spiegel berührt. Wenn man das richtig macht, ergibt sich mit den ganzen Kugelwellen wieder eine gerade Wellenfront, die eine Tangente an jede einzelne Kugelwelle ist. Ich habe nur die oberste gezeichnet und zwar zum Zeitpunkt, wenn gerade das untere Ende den Spiegel erreicht. Wenn man jetzt eine Tangente an die Kugelwelle anlegt, die durch den unteren Punkt geht, dann ist das auch eine Tangente an alle anderen Kugelwellen, die ja noch kleiner sind, weil sie sich noch nicht so lange und damit noch nicht so weit ausgebreitet haben.

Wenn man "Einfallswinkel = Ausfallswinkel" macht, bekommt man eine Richtung, die viel weiter in Richtung Waagerechte zeigt.

Ich denke, wenn man das mit Impuls rechnen will könnte man versuchen, das wie ein Stoß zu rechnen. Man muss dann annehmen, dass der Spiegel eine unendliche Masse hat und so. Allerdings würde man das relativistisch letztendlich zumindest implizit so machen, dass man sich das Geschehen doch wieder im Schwerpunktsystem betrachtet und damit wieder im Spiegelsystem. Das wollen wir ja aber letztendlich vermeiden, weil uns ja gerade interessiert, ob die Vorhersage der SRT mit der Transformation auch das selbe Ergebnis liefert, wie direkt im bewegten System betrachtet. Ausrechnen muss man dafür aber beides. (Naja, das ist E-Dynamik und die ist nunmal so wie so lorentz-kovariant. Wenn es da nicht funktionieren würde, dann wäre noch mehr "kaputt" als nur die SRT...)

Gruß
Marco
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sale



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Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo mike,

ich bin anders herangegangen, machem wirs mal 2D:

Man nehme ein Quadrat. Meinetwegen aus Stiften. Ein längerer Stift wird als Diagonale hinelegt. Jetzt bewegen wir das Quadrat, oder uns selbst relativistisch schnell. Das Quadrat wird zum Rechteck, die Diagonale aber bleibt Diagonale. Unter der Bedinung natürlich, dass sich der Winkel zwischen Diagonale und den Kanten ändert.

Ich kann nicht einfach die x-Werte kontrahieren und daraus den Anstellwinkel des bewegten Spiegels errechnen. Denn die beiden Punkte haben diese Koordinaten zu verschiedenen Zeiten!

Auf diese Weise habe ich das umgehen können.

Grüße,
sale
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M_Hammer_Kruse



Anmeldedatum: 19.02.2006
Beiträge: 1772

BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo sale,

die Frage ist nicht, ob sich der Winkel ändert, sondern um welchen Wert. Ich rechne das heute abend mal durch.

Gruß, mike
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sale



Anmeldedatum: 25.09.2006
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: 07.05.2007, 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marco,

jaja.. Das gute alte Huygens'sche (Welt-) Wellenbild kenne ich zu gut. Ich habe es oft genug in den Einführungsvorlesungen mitbekommen Very Happy . So im Nachhinein gibt es eh nichts daran zu missverstehen, nur habe ich die Skizze so schlecht "lesen" können.

Als ich über das Gedankenexperiment ursprünglich grübelte, habe ich gar nicht an das Wellenbild gedacht. Ergibt in diesem Sinne eh Sinn. Nur, wird bei dem Huygens-Ansatz auch die Längenkontraktion des Detektors berücksichtigt?

Grüße,
sale
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