RelativKritisch Selektion
Man nehme einen mehr oder weniger bekannten Philosophen, einen altbekannten „crank“, einen eher unbekannten Regisseur, ein bis zum totalen Abwinken genanntes Datum des Weltuntergangs und verkaufe diese alchemistische Mélange gegen gutes Geld an eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt. Der Philosoph ist Nick Bostrom, der „crank“ Otto E. Rössler, der Regisseur Magnus Sjöstrom und das Datum natürlich der 21. Dezember 2012. An diesem jenen schicksalsträchtigen Tag sollte bekanntlich nach den so richtig verbildeten Esoterikerinnen und Esoterikern anlässlich des auslaufenden Maya-Kalenders der Planet Erde und alles was auf ihm kreucht und fleucht, abgewrackt werden. Die so bediente öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ist der 1990 per Staatsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland etablierte europäische „Kulturkanal“ arte, der zuletzt über ein Jahresbudget von gut einer schlappen halben Milliarde Euro allein aus den in beiden Vertragstaaten erhobenen Fernsehgebühren verfügen konnte. Unter diesen recht üppigen „Rettungsschirm“ der europäischen Kultur kriecht dann doch noch tatsächlich mancher Unfug und offensichtlich vorsätzliche „crackpottery“!
Top Aktuell
Gimme five! – Das „Goldene Brett“ 2015
Das „Goldene Brett vorm Kopf“, die Negativauszeichnung für den „erstaunlichsten pseudowissenschaftlichen Unfug des Jahres“ der Gesellschaft für kritisches Denken (GkD)[1] geht heuer mit einem kleinen Jubiläum, der fünften Verleihung in Folge, an die kritische Öffentlichkeit. Die Nominierung auf der bewährten „Suche nach den größten Verschwörungen, den absurdesten pseudowissenschaftlichen Theorien, den kuriosesten pseudomedizinischen Behandlungs-Alternativen“ ist seit wenigen Tagen ausgeschrieben. Die österreichische Dependance im Verbund der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP)[2] wird die begehrten Trophäen in den preiswürdigen Kategorien am Mittwoch, 21. Oktober 2015 feierlich in den Räumen der ehrwürdigen „Urania“ in Wien[3] überreichen. mehr…
Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie ist im „Lichtjahr“ 2015 einer der gefeierten Jubilare der Wissenschaftsgeschichte. Institutionen, Verlage und Medien würdigen den grossen Physiker im Rahmen der populären Wissenschaftskommunikation mit Veranstaltungen, neuen Publikationen und Neuauflagen sowie mit mehr oder weniger gelungenen Artikeln. Als einen ganz besonderen Lesetipp empfiehlt die RelativKritisch Redaktion das kurze wie prägnante Interview, das Arno Widmann mit Jürgen Renn zu einem zentralen Begriff der Relativitätstheorien geführt hat: „Was aber ist die Zeit?“ mehr…
RelativKritisch hatte seit Dezember 2013 kontinuierlich über Aufstieg und Fall des Projekts „Der Urknall-Skandal“ berichtet. Der Autor Christoph Poth verbreitete mittels eines gleichnamigen Buchs seine pseudowissenschaftlichen Ansichten zur modernen Astrophysik und Kosmologie nicht nur über eigene Webpräsenzen, sondern auch über teure Anzeigenschaltungen in anerkannten und auch bei Laien beliebten Fachjournalen wie „Sterne und Weltraum“ und „Interstellarum“. Die läuternde Wirkung der Diskussionen auf diesem Blog und letztlich der Verriss des Astrophysikers und Rezensenten Dominik Elsässer in der Ausgabe von „Sterne und Weltraum“ im Mai 2014[1] schienen den Autor des „Urknall-Skandal“ unsanft auf den Boden der Tatsachen geholt zu haben. Ein Jahr nach dem Zusammenbruch seiner Pläne spielt der Würselener mit dem Reload seines Projekts unter dem runderneuerten Titel „Einsteins Universum ohne Urknall – Und die Lösung für Hawkings Problem“ jedoch erneut um einen Aufstiegsplatz in der Liga der „cranks“ und um die Trophäe der skurrilsten „Welträtsellösung“ in diametraler Abgrenzung zum bewährten naturwissenschaftlichen Mainstream. mehr…
Albert Einstein – Zum 60. Todestag
Albert Einstein starb am 18. April 1955 im Alter von 76 Jahren in Princeton, New Jersey. Der Tod dieses in der Wissenschaftsgeschichte unsterblich grossen Physikers wurde durch innere Blutungen verursacht, die durch die Ruptur eines Aneurysmas im Bereich der Aorta ausgelöst wurden. Das Aneurysma wurde Ende des Jahres 1948 entdeckt, als sich der Nobelpreisträger für das Jahr 1921 nach anhaltenden Bauchschmerzen einer Laparotomie unterzog. In seinem letzten Jahrzehnt meldeten sich die physischen Anfälligkeiten, denen Einstein bereits in früheren Zeiten begegnete, mit Macht zurück. Der Einstein eigene Humor, den er gerne auch auf seine eigenen Lebenssituationen bezog, konnte die Attacken seines Körpers am Ende seiner Tage nicht mehr dauerhaft vertuschen. mehr…