RelativKritisch Selektion
Wir wünschen ein erfolgreiches Jahr 2013
Das vielprophezeite Ende der Welt zum Jahresausgang 2012 ist nicht ganz unerwartet ausgeblieben. Unser Globus, dieses lokale Dorf, das mittlerweile einige Rotationen hinter sich hat, wird sich noch geraume Zeit um sich selbst drehen und unser in die Tage gekommenes Muttergestirn umkreisen. Allen Unkenrufen von Irrationalisten zum Trotz.
Wir erwarten Euch wieder im Jahr 2013 und zählen auf Euer Engangement.
Top Aktuell
Tevatron – Shutdown!
Am Freitag, den 30. September 2011 wurden am amerikanischen Teilchenbeschleuniger Tevatron, der vom Fermi National Accelerator Laboratory („Fermilab“) mit einer Laufzeit von gut einem Vierteljahrhundert betrieben wurde, die Injektionen von Protonen und Antiprotonen in den Beschleunigerring für immer abgebrochen. Bereits am 10. Januar 2011 war das endgültige „Aus“ für den Tevatron angekündigt worden. Der jahrzehntelang dominierende Hadronenbeschleuniger wurde durch die Konkurrenz in Genf, den Large Hadron Collider (LHC), in der Auslegung übertroffen und damit obsolet. Obwohl die Projektwissenschaftler am Tevatron in den zurückliegenden Monaten noch einmal enorm Gas gegeben hatten, um an ihre wissenschaftshistorisch einmaligen Leistungen (u. a. der Nachweis des Top Quark 1995) anzuschliessen, waren die Bemühungen um eine noch weitere Finanzierung nicht mehr vermittelbar und letztlich erfolglos. Auch wenn noch nicht alle Datensammlungen ausgewertet sind, erschöpften sich die Teams am Tevatron zuletzt in Ankündigungen eher fragwürdiger Ergebnisse. mehr…
Im April 1911 stellte Paul Langevin auf einem Kongress für Philosophie in Bologna zum ersten Mal das Zwillings-Paradoxon vor und erregte damit auch in der breiten Öffentlichkeit großes Aufsehen. Kaum eine Folgerung aus der Speziellen Relativitätstheorie wurde so ausführlich und nachhaltig diskutiert. Mit ihrer lebensnahen Demonstration, welche Konsequenzen die Aufgabe der absoluten Zeit mit sich bringt, die jeder Alltagserfahrung zuwider laufen, wurden ganze Generationen von Kritikern inspiriert. Bis heute. Pünktlich zum 100. Geburtstag des Zwillings-Paradoxons wurde von John Nicholas (Nick) Percival, einem US-amerikanischen Unternehmer, eine Petition gegen das Zwillings-Paradoxon und damit gegen die Spezielle Relativitätstheorie aufgelegt. Mit bislang 130 Unterschriften von Kritikern aus 36 Ländern. mehr…
Seit ein paar Tagen schlagen ein paar Elementarteilchen, Neutrinos genannt, grosse Wellen in der wissenschaftlichen Community und in der Öffentlichkeit. Neutrinos sind dafür bekannt, recht unauffällige Gesellen zu sein, die sich nur äusserst selten über die Schwache Wechselwirkung bemerkbar machen. Umso heftiger ist der Aufruhr, den diese an sich sehr scheuen Geisterteilchen ausgelöst haben. Sie sollen das seit Albert Einsteins Relativitätstheorien und der darauf aufbauenden modernen Physik geltende kosmische Tempolimit c0 (die Vakuumgeschwindigkeit des Lichts) geknackt haben!
Gemessen haben das die Physikerinnen und Physiker am Oscillation Project with Emulsion tRacking Apparatus (OPERA) im Laboratori Nazionali del Gran Sasso, das im italienischen Bergmassiv des Gran Sasso beheimatet ist und primär nach den allfälligen Neutrino-Oszillationen, hier der in flight Umwandlung dieser Elementarteilchen zwischen Myonneutrinos und Tauneutrinos, suchen. OPERA ist ein Bestandteil des CERN Neutrinos to Gran Sasso-Experiments (CNGS). Die Quelle dieser Teilchen ist ein künstlich erzeugter Neutrinostrahl, der im Super Proton Synchrotron (SPS), u. a. der Vorbeschleuniger des Large Hadron Collider (LHC), der am CERN bei Genf erzeugt und anschliessend in südöstlicher Richtung nach Italien gelenkt wird.
RelativKritisch versucht mit diesem Schwerpunkt, einen Überblick auf die wichtigsten Entwicklungen und spannendsten Diskussionen zu diesem aufregenden Thema zu organisieren. mehr…
9/11 – Reflecting Absence
WIMPs, Weakly Interacting Massive Particles, sind theoretische oder besser hypothetische Teilchen, aus denen die in der Astrophsik und Kosmologie postulierte Dunkle Materie gebildet sein könnte. Nach WIMPs suchen zur Zeit eine Reihe von wissenschaftlichen Experimenten.
Auf der diesjährigen Tagung „Topics in Astroparticle and Underground Physics“ (TAUP) in München wurde der Stand dieser Spitzenforschung diskutiert. Jan Hattenbach hat die Abschlussergebnisse auf seinem Blog „Himmelslichter“ mit einem exzellenten Artikel zusammen gefasst: „Noch mehr Dunkle-Materie-Kandidaten“. Mehr Hintergrund dazu gibt es beim Autor in dem älternen Artikel „Mein WIMP, dein WIMP, kein WIMP?“ und bei Jörg Rings auf seinem Blog „Diax’s Rake“. mehr…