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Louis Essen – Im Würgegriff der absoluten Zeit

von Redaktion am 30. September 2012

„Time Lord“, mit diesem Titel würdigte der britische Guardian in seinem Nachruf den 1997 im 89sten Lebensjahr verstorbenen Physiker Louis Essen. Als „Herr der Zeit“ prägte er der hochpräzisen Zeitmessung im 20. Jahrhundert seinen Stempel auf. Gemeinsam mit seinem Kollegen Jack Parry baute Essen am „National Physical Laboratory (NPL)“ 1955 die erste Atomuhr, die eine höhere Genauigkeit aufwies, als alle bis dahin gebauten Uhren. Nahezu beiläufig gelang ihm 1947 eine exaktere Messung der Lichtgeschwindigkeit, die schliesslich dazu beitrug, dass 1983 der Wert von 299.792.458 Meter pro Sekunde als Konstante festgelegt wurde. So genial Louis Essen bei seinen Präzisionsmessungen zu Werke ging, so stümperhaft gestaltete sich seine Kritik an den Einsteinschen Relativitätstheorien, die er ab 1957 mit Beharrlichkeit bis an sein Lebensende übte.

Louis Essen und Jack Parry mit der ersten Atomuhr

Louis Essen (rechts) und Jack Parry (links) mit der von ihnen konstruierten ersten Atomuhr der Welt, die an Genauigkeit alle bis dahin bekannten Uhren übertraf.

Obwohl sich Essen mit der Messung der Zeit und der Lichtgeschwindigkeit beschäftigte und mit seinen wegweisenden Ergebnissen wesentlich zum Erfolg der Speziellen Relativitätstheorie (SRT) beitrug, interessierte er sich lange Zeit nicht für Einsteins Werk, das die Physik grundlegend verändert hatte. Erst als im April 1956 Herbert Dingles Aufsatz „Relativity and Space Travel“ im angesehenen „Nature“ erschien, wurde Essens Aufmerksamkeit auf die SRT gelenkt. Essen vermerkt dazu in seiner 1996 verfassten kurzen Autobiografie:

An exchange of letters in Nature between Dingle and McCrea showed that they had opposite views about some of the predictions of the theory and the arguments advanced on both sides were in my view illogical and unconvincing. Much of the discussion about the theory was concerned with the readings of clocks when they are moving relatively to each other, and since I had a wide experience of comparing clocks and measuring time it seemed to be almost a duty to take a closer interest in the controversy especially as some of the so-called relativity effects although very small were not becoming significant in the definition of the atomic second and the use of atomic clocks.

Essen sah es demnach als geradezu sein Pflicht an, die von Dingle in seinem Artikel aufgeworfenen angeblichen Widersprüche zur Zeitdilatation und dem Zwillingsparadoxon, näher zu untersuchen. Die Ergebnisse seines Ausfluges in die theoretische Physik veröffentlichte Essen erstmals 1957 ebenfalls in Nature. Ursprünglich wollte Essen seine Beiträge als Artikel veröffentlichen, das wurde jedoch abgelehnt. Sie erschienen dann unter der Rubrik „Letters to Nature“ mit dem Titel „The Units of Time and Length“ im Heft 4577, Vol. 180, S. 137-138, am 20. Juli 1957 und mit dem Titel „The Clock Paradox of Relativity“ im Heft 4594, Vol. 180, S. 1061-1062, am 16. November 1957. An der in ihnen formulierten Kritik an der Speziellen Relativitätstheorie hielt Essen trotz zahlreicher Entgegnungen seiner Kollegen bis zu seinem Tod 1997 unverändert fest.

Für den Experimentalphysiker Essen war die Grundlage der hochpräzisen Messungen der Zeit und der Vakuumlichtgeschwindigkeit die Vorstellung einer absoluten Zeit, wie sie Isaac Newton postuliert hatte: „Die absolute Zeit verfließt an sich und vermöge ihrer eigenen Natur gleichförmig und ohne Beziehung auf einen äußeren Gegenstand.“ Eine nicht absolute Zeit war für Louis Essen völlig unvorstellbar. So unvorstellbar, dass sie in seiner Vorstellung keinen Platz hatte. Für ihn folgerichtig analysierte er die Spezielle Relativitätstheorie auf seiner Grundlage einer absoluten Zeit. Da in der Speziellen Relativitätstheorie die Zeit vom Bewegungszustand abhängt, führte seine Analyse zwangsläufig zu Widersprüchen. Widersprüche, die auf tragischer Weise nicht auf Missverständnis beruhten, sondern auf unaufklärbarem nachhaltigem Unverständnis, das Louis Essen wiederum in seiner späten Autobiografie dokumentierte:

There were definite errors about which there can be no argument. One was the assumption that the velocity of light is constant. This is contrary to the foundations of science and the fact that it is repeated in all the textbooks I have seen, shows how little these foundations are understood by theoretical physicists.

Essen war davon überzeugt, dass die Lichtgeschwindigkeit für einen Empfänger, der sich auf eine Lichtquelle zu bewegt unmöglich identisch sein konnte mit der Lichtgeschwindigkeit für einen Empfänger, der sich von der Lichtquelle weg bewegt. Für ihn war die klassische newtonsche Geschwindigkeitsaddition als Folge des Postulats einer absoluten Zeit eine unumstössliche Wahrheit. Eine konstante Lichtgeschwindigkeit, wie sie die SRT postuliert, konnte nur mit einer Änderung der Sekunden- und Meterdefinition möglich sein (tatsächlich ist die konstante Lichtgeschwindigkeit eine physikalische Eigenschaft der Raumzeit). Damit identifizierte Essen zwei wesentliche Fehler in der SRT. Die konstante Lichtgeschwindigkeit und die Zeitdilatation.

Fortan sah Essen seinen Widerstand gegen die Relativitätstheorie als Mission und publizierte die beiden „Fehler“ wiederholt in verschiedenen Magazinen, wobei er mit fortschreitendem Alter seine Kritik immer schärfer formulierte. 1978 schrieb er in „Relativity and time signals“ (Wireless World, 1978, Seite 44):

[I] therefore [make] another attempt to weaken the stranglehold of relativity by explaining the basic mistakes in still greater detail.

Doch nicht der Würgegriff der Relativitätstheorie schnürte der Physik die Luft ab, sondern der Würgegriff der absoluten Zeit lähmte Essens Verständnis für die SRT.

1988 erschien schliesslich sein Artikel „RELATIVITY- joke or swindle?“ (Relativität – Witz oder Schwindel?) in dem er drei Jahrzehnte seiner Kritik zusammenfasste. Mit diesem Artikel wurde Louis Essen zum Star der pseudowissenschaftlichen und esoterischen Relativitätskritik. Für die vielen Amateurphysiker und Egozentriker, die sich der Kritik der Relativitätstheorie verschrieben haben, ist Louis Essen als erfolgreicher Physiker das Vorbild und die Bestätigung für ihre Mission. Mit einer Reputation, wie sie Louis Essen aufweist, gehen sie davon aus, dass seine Kritik nicht falsch sein kann. Jedoch sie kann. Und alle eifrigen Pseudokritiker, die sich auf Essen berufen, erkennen nicht, dass sie sich ein Eigentor schiessen. Sie zeigen damit, dass sie sich genau so wenig von der Vorstellung einer absoluten Zeit lösen können, wie Louis Essen auch. Zu ihnen gehört der Linzer Emeritus Hartwig Thim ebenso, wie G. O. Mueller mit seinem Pamphlet „Über die absolute Größe der Speziellen Relativitätstheorie“ und seine beiden deutschen Interessenvertreter Ekkehard Friebe und Jocelyne Lopez. Die Cranks und Spinner der pseudowissenschaftlichen Kritik der Relativitätstheorie pflegen ihren eigenen Heldenmythos und Louis Essen ist eine seiner tragischen Figuren.

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58 Kommentare | Kommentar schreiben
 
  1. #1 | Noblinski | 3. Oktober 2012, 14:38

    „Würgegriff der Relativitätstheorie“ – gibt wahrscheinlich die Empfindungen vieler physikalisch inspirierter Geister wieder. Ich kannte den Namen Louis Essen noch nicht und finde mich und manche meiner Irrtümer in diesem informativen biografischen Essay wieder. Aber um da nicht stehen zu bleiben, scheint es mir an dieser Stelle hier passend, die Frage nach dem Begriff der Uhr schlechthin zu stellen. Was ist eine Uhr? Im der Einsteinschen Diktion ist Zeit das „was mit einer Uhr gemessen wird“. Das erschien mir immer ganz fürchterlich unbestimmt. Ist denn irgendwie sichergestellt, daß wir mit der Zeitdilatation nicht nur deshalb bestraft sind, weil wir in unserer Unvollkommenheit die falschen Dinger als Uhren bezeichnen? Der Albert möge es mir verzeihen!

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  2. #2 | galileo2609 | 3. Oktober 2012, 23:11

    Noblinski,

    ihre Art, intellektuelle Neugier zu demonstrieren, ist immer wieder erfrischend. Ja, was ist eine Uhr? Bis heute scheint die Physik – ihrer Ansprache zufolge – keine befriedigende Antwort gefunden zu haben. Vielleicht sollten wir uns alle bei der Sekte erkundigen, der sie möglicherweise angehören? :mrgreen:

    Grüsse galileo2609

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  3. #3 | Noblinski | 5. Oktober 2012, 09:16

    Meine Wissenschaftssekte ist eine sehr verbreitete. Und so, wie bei den Wissenschaftlern und Mathematikern alle Kunst auf Vereinbarungen beruht, scheint es auch mit den Uhren zu sein. Wege mißt man mit dem Zollstock, Zeiten eben mit Uhren. Die Geschwindigkeit ist als das Verhältnis zweier solcher Vereinbarungen auch wieder eine Vereinbarung usw. Die konstante Lichtgeschwindigkeit unter freilich vereinbart definierten Bedingungen ist sozusagen die Königin aller Vereinbarungen. Und ihr ungezogener Sprößling, die RT, sagt: Wenn Ihr mich nicht laßt, wie ich sein will, freß ich Eure Vereinbarungen allesamt!

    Ich frage nur: Hätte man die relativistische Physik nicht so vereinbaren können, daß die Zeit unter allen realistischen Umständen gerade bleibt?

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  4. #4 | Joachim | 5. Oktober 2012, 13:19

    @Noblinski:
    Sie verwechseln Einheiten mit Größe. Die Einheiten Sekunde und Meter sind Konvention und an den festgelegten Zahlenwert der Lichtgeschwindigkeit geknüpft. Die Invarianz der Lichtgeschwindigkeit und aller Naturgesetze unter Lorentztransformation ist eine überprüfbare Aussage der SRT.

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  5. #5 | ares | 5. Oktober 2012, 17:16

    Na Noblinski, schon wieder eine Überdosis Haarp abbekommen?

    Manmanman Noblinski, echt jetzt……

    Wie kan man nur so nachlässig sein ständig ohne Aluhütchen spazieren zu gehen.

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  6. #6 | Noblinski | 5. Oktober 2012, 20:42

    @: ares: Nein, habe ich nicht, es ist noch alles (fast) im Lot. Ich habe auch noch kein künstliches Gelenk aus Metall, das solche EM-Wellen (in der Nähe der Gehirn-Frequenzen) verstärkt einfangen könnte. Aber warum dieses Ablenkungsmanöver?

    Wenn man die lineare Konstanz der Zeit an Stelle der Konstanz von c postulieren würde, meinetwegen aus religiösen Gründen oder auf Weisung des Diktators Chronos, dann müßte man die relativistischen Formeln doch umschreiben? Und wenn ich hier nicht daneben denke, werden sie dadurch komplizierter, vorausgesetzt, man erwartet Korrelationen mit Ergebnissen von Experimenten. Und zwar sehr kompliziert, so daß eine solche Theorie gewiß viel Gegner hätte. Ungeachtet der formellen Kompliziertheit bliebe sie immer noch falsifizierbar, also immer noch gültige Wissenschaft. Warum also sollte es nicht geeignetere Vereinbarungen über Physikalische Größen geben als die derzeitigen? Man könnte ja sogar behaupten, außerhalb des menschlichen Denkens im physikalischen Raum sei Zeit eben etwas anderes. Etwas, das mit menschlich gedachten Uhren nicht gemessen werden kann. Könnte man nicht nächsten Montag etwas entdecken wie eine Grundresonanz des Vakuums oder eine Frequenz des Neutrinos, etwas, das unter allen Umständen unveränderlich bleibt? Darf man diese Möglichkeit nicht in der Funktion eines Platzhalters derzeit schon in das gegenwärtige Bild der Physik hineindenken? Befinde ich mich denn mit diesem Gedanken im Niemandsland? Oder ist das unseriöse und unwissenschaftliche Phantasterei?

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  7. #7 | ralfkannenberg | 5. Oktober 2012, 22:05

    Wenn man die lineare Konstanz der Zeit

    Hallo Noblinski,

    was jetzt – linear oder Konstanz ? – Oder gar beides ?

    Überleg Dir übrigens gut, was Du antwortest, nicht dass Du völlig überraschend bei der klassischen Physik der Galileo-Transformation landest. Und wenn Du bei linear bleibtst, so hast Du einen Freiheitsgrad übrig; was machst Du mit dem ?

    Am besten schreibst Du uns mal Deine Transformationsformeln auf, dann wird es etwas konkreter und man kann besser beurteilen, was Du meinst und inwiefern das ganze mit den Experimenten übereinstimmt.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  8. #8 | Noblinski | 6. Oktober 2012, 21:33

    Hallo!

    @ralf: Wenn ich die Antworten auf meine Fragen wüßte, hätte ich die Fragen wohl nicht gestellt. Mir ist aber klar, daß durch das imperative Postulat einer linearen Zeit die gebräuchliche Lorentztransformation in die Binsen geht. Sämtliche großen Genies der Mathematik haben sicher mal probiert, wie man die Raumtransformation in die Mangel nehmen müßte, damit man die Zeitkoordinate in Ruhe lassen kann. Auch wenn das eine Mutmaßung ist, da bin ich relativ sicher. Soweit wollte ich es hier eigentlich gar nicht kommen lassen, daß jetzt von berufener Stelle ein „Schach“ angesagt wird. Es überrascht mich nicht. Der Artikel über Louis Essen hat mich sehr emotional angesprochen und ich wollte bekennen, daß ich mich in diesem Kometenschweif recht konkret wiederfinde. Selbst wenn es ein Wahnsystem von Irrtümern ist oder sein sollte. Aber ich will den Hintergrund noch andeuten, der mich zu diesem Schritt aufs dünne Eis verleitete:

    Wenn es nämlich eine relativistisch begründbare Möglichkeit gibt, eine Universelle Zeit für jeden Punkt unserer kosmischen Umgebung zu konstruieren. (Wie ich vor einiger Zeit hier in einem Thread, den ich nicht wieder finde, dargestellt hatte.) Dann, von dem Moment in der Zukunft an, wo es diese Zeit real gibt, kann man auch hergehen und eine triviale Zeit (eine gallileische nenne ich das jetzt mal) imperativ einführen, die sich in nichts von der Universellen als auch unserer heute gebräuchlichen Zeit unterscheidet. (Man müßte bei historischen Betrachtungen natürlich umrechnen, das ist klar.) Und wenn das in der Praxis so perfekt funktioniert, dann muß man doch diesen Fakt doch auch in der physikalischen Theorie der Zeit irgendwie abbilden können. Das ist freilich eine Mutmaßung von mir, aber ich hoffe, es ist für alle Leser hier leicht einzusehen, es ist nicht lapidar dahergesagt sondern durchaus fundiert.

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  9. #9 | Noblinski | 7. Oktober 2012, 05:31

    Als Nachtrag: Mir erscheint es so, daß die RT durch die Einführung einer linearen (absoluten) Zeit nicht plötzlich falsch würde. Sie bekäme nur eine andere Form. In der Praxis wäre es ja auch so, daß man die Universelle Zeit ja sogar passend synchronisieren könnte, damit wenigstens die Monate, Tage, Stunden, Minuten und Sekunden mit jenen der trivialen (heutigen) Zeit zusammenfallen. Es ist auch keine Angelegenheit von Gravitation und Dilatation, sondern eine Aufgabe für Uhrmacher, ob man auf jedem Planeten in der Milchstraße die Universelle Zeit anzeigen kann. Wenn diese beispielsweise in der Umlaufbahn der Erde in hinreichendem Abstand gilt und uns am Himmel mit einer Uhr angezeigt würde, so kann man nach dem Prinzip ‚Zeit ist das, was mit einer Uhr angezeigt wird‘ auf der Erde Uhren bauen, die ungeachtet jeder Verfälschung der Information durch das Gravitationsfeld echt synchronisiert sind. Das ist sozusagen eine Frage der Mechanik.

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  10. #10 | Noblinski | 7. Oktober 2012, 10:56

    Ich beeile mich schnell noch mit diesem Satz, bevor der Server von RelativKritisch unter dem Ansturm der Auszeichnungen und Lobreden zusammenbricht. Egal, ob man mir da in allem zustimmt oder sofort Widersprüche entdeckt: Wird das Einsteinsche Gedankenexperiment zur Zeitdilatation in der SRT in einer Welt mit universell sysnchronisierten Uhren durchgeführt, so erhält man auch keine Dilatation mehr. Es ist also danach (nach der imperativen Einführung der Universellen Zeit) auch mit der Theorie in Bezug auf falsifizierende Experimente alles in bester Ordnung. Natürlich nur, wenn Zeit wirklich das ist, was mit einer Uhr gemessen wird.

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  11. #11 | ralfkannenberg | 8. Oktober 2012, 16:47

    Mir erscheint es so, daß die RT durch die Einführung einer linearen (absoluten) Zeit nicht plötzlich falsch würde.

    Hallo Noblinski,

    kann es sein, dass Du solche Worte wie „linear“, „konstant“ und „absolut“ gar nicht verstehst ? Jedenfalls drängt sich dieser Verdacht auf, wenn man Deine Äusserungen so anschaut.

    Schlimmer indes ist der Umstand, dass Du Dir die Herleitung der Lorentztransformation offenbar noch nie angeschaut hast; und unter diesen Umständen hast Du hier eine zu grosse Klappe !

    Für den stillen mitlesenden Laien: der Lorentztransformation liegt eine solche von Noblinski geforderte „lineare Zeit“ zugrunde, nur hat das Noblinski in seinem Anti-Denken leider nicht bemerkt.

    Ich habe oben noch von einem offenen Freiheitsgrad geschrieben; die Lorentztransformation basiert also auf der in der Noblinski-Sprache (mathematisch/physikalisch würde man das ein bisschen genauer formulieren) „linearen Zeit“, und sie ist diejenige, bei der dieser offene Freiheitsgrad mit der invarianten Lichtgeschwindigkeit besetzt wird, dies übrigens in Übereinstimmung mit dem Experiment.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  12. #12 | ralfkannenberg | 8. Oktober 2012, 16:52

    Wird das Einsteinsche Gedankenexperiment zur Zeitdilatation in der SRT

    Hallo Noblinski,

    offenbar habe ich da was verpasst. Köntest Du mir dieses „Gedankenexperiment“ bitte einmal beschreiben ?

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  13. #13 | Noblinski | 8. Oktober 2012, 18:06

    @Ralf: Danke für die Kritik! Ich muß erst mal nachschauen, was ich da verwechselt habe. Irgend jemand muß ja die nichts ahnende Menschheit vor der Weltverschwörung der Zeitdilletanten retten.

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  14. #14 | Solkar | 8. Oktober 2012, 20:14

    Noblinkski,

    schau Dir bitte einmal Deine Beiträge auf dieser Blogseite an und vergleiche sie einmal rein formal mit [Ein05]

    Was fällt Dir auf Anhieb auf?

    Grüsse, Solkar

    [Ein05] Einstein, Albert: Zur Elektrodynamik bewegter Körper. Ann. Phys., 322: 891–921. 1905.
    Available from WWW, e.g.: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/andp.19053221004/abstract

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  15. #15 | ralfkannenberg | 9. Oktober 2012, 09:27

    Was fällt Dir auf Anhieb auf?

    Hallo Solkar,

    vielleicht sollte man ihm ein bisschen helfen und er soll zunächst mal die Seiten 898 und 899 anschauen (verstehen noch nicht notwenig) und vor allem mal schauen, in welchem Zusammenhang dort das Wort „linear“ verwendet wird.

    Und dann wäre es sicherlich hilfreich, wenn uns Noblinski uns kurz erläutert, was Linearität überhaupt ist; als einfache Übung könnte er kurz zeigen, warum (1) die Summe zweier linearer Funktionen wieder linear ist und (2) warum z.B. die Hälfte zweier linearer Funktionen wieder linear ist.

    Eine solche kleine Übungsaufgabe hätte auch den Vorteil, dass man nicht aneinander vorbeiredet und er dann auch Begriffe wie „konstant“ und „absolut“ in einen wenigstens richtigeren Zusammenhang zu stellen imstande ist.

    Und danach könnte Noblinski mit der Lektüre der von Dir genannten Quelle von Anfang an anfangen und wenigstens die ersten 11 Seiten mal etwas näher anschauen, um zumindest mal eine Idee zu kriegen, um was es überhaupt geht. Sonst geht das ja noch endlos so im Anti-Stil weiter.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  16. #16 | ares | 9. Oktober 2012, 10:12

    Noblinski | 8. Oktober 2012, 18:06
    Irgend jemand muß ja die nichts ahnende Menschheit vor der Weltverschwörung der Zeitdilletanten retten.

    Noblinski, Sie ein Held. Danke, lol

    ralfkannenberg | nur hat das Noblinski in seinem Anti-Denken leider nicht bemerkt.

    @ralfkannenberg,
    Noblinski ist doch nur ein notorischer Quacksalber und versteht selbst Anti-Denken nicht.

    Noblinski, wann legen Sie endlich mal ne neue Platte auf?

    herzlicheste Grüße

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  17. #17 | Noblinskli | 9. Oktober 2012, 10:24

    Danke für die Tipps. An Alberts unübertroffen sorgfältigen und gleicheitig bescheidenen Schreibstil komme ich natürlich nicht heran, heute würde man das vielleicht eher als umständlich bezeichnen. Selbstverständlich weiß ich auch, was eine lineare und was eine kostante Funktion ist.

    Wenn Einstein sagt: „Wollen wir die Bewegung eines materiellen Punktes beschreiben, so geben wir die Werte seiner Koordinaten in Funktion der Zeit. Es ist nun wohl im Auge zu behalten, da eine derartige mathematische Beschreibung erst dann einen physikalischen Sinn hat, wenn man sich vorher darüber klar geworden ist, was hier unter ‚Zeit‘ verstanden wird.“ und er die bekannte Definition der Gleichzeitigkeit anschließt, dann hat er das in Hinblick auf seine abzuleitende Theorie so formuliert. Er hätte genausogut die Zeiten, die das Licht zum Beobachter unterwegs ist, von seinen Beobachtern abziehen lassen können. Das wäre ebenso willkürlich postuliert und würde dem Relativitätsprinzip ebenso nicht wiedersprechen. Aber daran will ich gar nicht rütteln.

    Universelle Zeit bedeutet: Jeder Beobachter im Universum, ob relativ bewegt oder nicht, kann in die Tasche greifen und auf seine persönliche Uhr schauen und sich gewiß sein, daß jeder andere entfernte Beobachter, der dieselbe Zeit auf seiner Uhr abliest, dies gleichzeitig tut. Unabhängig von den Wegen eventueller Lichtstrahlen und den Zeiten, die diese zu ihren Beobachtern oder Detektoren unterwegs sind. Das ist zwar grundsätzlich das Gegenteil von dem, was Einstein tut. Es basiert aber auf der RT, denn die Universelle Zeit entsteht ja dadurch, daß man an jeden Punkt im (näheren) Universum eine in gleicher Weise synchronisierte und auch transportierte Uhr hinfliegen könnte. (Nämlich über die beiden Katheten eines gleichschenkligen Dreiecks, wobei der Flug auf immer im ersten Viertel der Strecke konstant beschleunigen und im zweiten Viertel konstant auf Null abbremsen, im dritten Viertel wieder beschleunigen und im letzten wieder abbremsen muß. Der Flug zum entferntesten Punkt ist dabei eine Gerade und beim Flug zurück zum Ausgangspunkt (Erde) sind hin und Rückstrecke identisch. Auch wenn das in der Praxis fast unmöglich wäre, weil sich die Objekte komplex bewegen, so kann man es dennoch für jeden Punkt rechnen, so als ob es möglich wäre.) Egal, ob ich oben Fehler gemacht, leichtfertig falsche Termini benutzt oder auch das ein oder andere Detail vergessen habe, ich habe das Gefühl, daß ich mit dem reinen Denkansatz richtig liege. Die Frage ist natürlich, was man daraus für Schlußfolgerungen ziehen möchte, wenn c dennoch unter allen Umständen konstant bleiben soll. Es sind ja nicht viele Größen zur Auswahl. Es bleibt eigentlich nur v übrig als Größe zum relativieren, wenn man Bewegungen in der Raumzeit tranformieren möchte. Dadurch werden nämlich alle experimentellen Relativismen zu Beobachtungsfehlern, das mag für manche Physiker eine Katastrophe sein und für andere eine Erlösung. Die Basis ist dabei, daß Zeit nicht in ihrer Begrifflichkeit über unsere Uhren und unser Denken erhaben ist. Daß mir der Genius fehlt, das hier mit ein paar Strichen in Formalismen auszudrücken, haben ja alle schon gemerkt. Dennoch ist es nicht so großspurig von mir, wie es auf den ersten Blick scheint. Ich habe nichts zu verlieren, ihr könnt mich jetzt bestenfalls beim dilletantischen Weltverband anschwärzen…

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  18. #18 | ralfkannenberg | 9. Oktober 2012, 11:49

    An Alberts unübertroffen sorgfältigen und gleicheitig bescheidenen Schreibstil komme ich natürlich nicht heran, heute würde man das vielleicht eher als umständlich bezeichnen.

    Hallo Noblinski,

    ich persönlich finde den Schreibstil sehr anschaulich, insbesondere auch deswegen, weil man sieht, wie er darauf gekommen ist.

    Selbstverständlich weiß ich auch, was eine lineare und was eine kostante Funktion ist.

    Das freut mich sehr. Insbesondere möchte ich gerne sehen, wie Du die beiden von mir gestellten trivialen Aufgaben (f,g linear => f+g linear sowie f linear => 1/2*f linear) lösen würdest. Könntest Du mir das bitte kurz aufschreiben, es sind ja nur 4 Zeilen, und dann hat der stille Mitleser, der das nicht so gut kennt, auch etwas davon.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  19. #19 | Solkar | 9. Oktober 2012, 19:12

    #17 | Noblinskli | 9. Oktober 2012, 10:24

    An Alberts unübertroffen sorgfältigen und gleicheitig bescheidenen Schreibstil komme ich natürlich nicht heran, heute würde man das vielleicht eher als umständlich bezeichnen.

    Na, Noblinski, hast Du wirklich nicht verstanden, was unter

    „rein formal“
    #14 | Solkar | 8. Oktober 2012, 20:14

    schau Dir bitte einmal Deine Beiträge auf dieser Blogseite an und vergleiche sie einmal rein formal mit [Ein05]

    zu verstehen ist?

    #17 | Noblinskli | 9. Oktober 2012, 10:24

    Daß mir der Genius fehlt, das hier mit ein paar Strichen in Formalismen auszudrücken, haben ja alle schon gemerkt.

    Also offenbar irgendwie doch noch…

    Bleiben wir mal kurz bei den „paar Strichen“ und „Formalismen“ – wie überprüfst die Invarianz der Maxwell-Gleichungen unter der Transformation, die Du offenbar als Alternative zur Lorentz-Transformation hier vorschlagen willst, ohne „Formalismen“?

    Und wie sehen überhaupt die Gleichungen der „Noblinski-Transformation“ aus?

    Grüsse, Solkar

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  20. #20 | ralfkannenberg | 10. Oktober 2012, 10:54

    Er hätte genausogut die Zeiten, die das Licht zum Beobachter unterwegs ist, von seinen Beobachtern abziehen lassen können. Das wäre ebenso willkürlich postuliert und würde dem Relativitätsprinzip ebenso nicht wiedersprechen. Aber daran will ich gar nicht rütteln.

    Hallo Noblinski,

    könntest Du bitte die konkrete Formel benennen, in der man hätte genausogut Zeiten abziehen lassen können ? Deine Aussage kann man so vage formuliert leider nicht beurteilen.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  21. #21 | Solkar | 11. Oktober 2012, 13:28

    Es ist schon erstaunlich mit der Welträtsellöselei:

    Erst quillt seitenweise luftständige Freistilprosa in Foren und Blogs, aber bei kurzen, konkreten Rückfragen dazu versiegt der Prosastrom dann genauso unvermittelt, wie er vordem entsprungen war.

    Faszinierend…

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  22. #22 | ralfkannenberg | 11. Oktober 2012, 14:10

    Hallo Solkar,

    gar nicht; er wird jetzt auf die Karte „vergessen“ setzen und in 2 Monaten erneut anfangen, in der Hoffnung, dass sich bis dahin niemand mehr an die offenen Fragen erinnert.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  23. #23 | ralfkannenberg | 11. Oktober 2012, 14:32

    Hallo Noblinski,

    vielleicht sollte ich bei meinen beiden Aufgaben zu den linearen Funktionen ein bisschen helfen.

    Zunächst einmal sind die Summe und das Vielfache (insbesondere also auch die Hälfte) von Funktionen wie folgt definiert:

    (f+g)(x):=f(x)+g(x) für alle x
    (0.5*f)(x):=0.5*f(x) für alle x

    Wir nehmen im Folgenden stillschweigend an, dass die Elemente x und y in den Definitionsbereichen der Funktionen f und g vorhanden sind und auch k ebenso wie 0.5 einem geeigneten Vielfachenkörper entstammt, und dass diesbezüglich alles in den Definitions- und Wertebereichen der Funktionen f und g wohldefiniert ist. Wir wollen uns hier also das Leben nicht unnötig schwer machen.

    Somit ist für Aufgabe 1 zu zeigen:
    1. (f+g)(x+y) = (f+g)(x) + (f+g)(y)
    2. (f+g)(k*x) = k*(f+g)(x)

    Und für Aufgabe 2 ist zu zeigen:
    1. (0.5*f)(x+y) = (0.5*f)(x) + (0.5*f)(y)
    2. (0.5*f)(k*x) = k*(0.5*f)(x)

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  24. #24 | ares | 11. Oktober 2012, 21:19

    Solkar | 11. Oktober 2012,
    Erst quillt seitenweise luftständige Freistilprosa in Foren und Blogs, aber bei kurzen, konkreten Rückfragen dazu versiegt der Prosastrom dann genauso unvermittelt, wie er vordem entsprungen war.

    nana, keine Unruhe,
    wie gewöhnlich gut unterrichtete Kreise berichten wurde verstehnix Noblinski vor dem Karolinska-Instituts in Stockholm gesehen.

    Nur kein Neid jetzt, ihr dürft schon mal den Sekt kalt stellen.

    herzliche Grüße von Palhuber & Söhne

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  25. #25 | Noblinski | 12. Oktober 2012, 13:29

    Hallo!

    Nein, ich werde nicht auf das Vergessen setzen. Ich habe mir zwar kurz etwas dazu angeschaut, daraufhin aber beschlossen, hier nicht als Experte für das Transformieren von Vektorräumen aufzutreten. In diesem Falle ist es ja so, daß mich alle bestens verstanden haben, glaube ich. So ein wenig Spott dazu halte ich noch aus. Danke auch für Deine wohlwollende Nachhilfe, Ralph.

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  26. #26 | ralfkannenberg | 12. Oktober 2012, 15:09

    Hallo Noblinski,

    das freut mich. Dann schlage ich vor, dass Du den Beweis noch rasch abschliessen würdest. – Ich werde gerne behilflich sein, wenn Du dazu noch eine Frage hast.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  27. #27 | ralfkannenberg | 12. Oktober 2012, 17:55

    In diesem Falle ist es ja so, daß mich alle bestens verstanden haben, glaube ich.

    Hallo Noblinski,

    da glaubst Du falsch, denn ich habe Dich leider nicht verstanden. Dies aus gutem Grunde, denn Du hast nach wie vor nicht definiert, wie die „Noblinski“-Transformation aussehen soll.

    Am 5. Oktober 2012 hast Du um 20:42 Uhr im Beitrag #6 das folgende geschrieben:

    Wenn man die lineare Konstanz der Zeit an Stelle der Konstanz von c postulieren würde, meinetwegen aus religiösen Gründen oder auf Weisung des Diktators Chronos, dann müßte man die relativistischen Formeln doch umschreiben?

    Die Antwort lautet nein, denn die „relativistischen Formeln“ umfassen beides: eine Linearität bei Transformation der Zeit-Koordinate und eine Konstanz von c.

    Nur hast Du das trotz zahlreicher Hinweise leider nicht bemerkt.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  28. #28 | newton.hoenikker | 16. Oktober 2012, 16:51

    Hallo Noblinski,

    ganz zu Anfang schrieben Sie:
    „In der Einsteinschen Diktion ist Zeit das “was mit einer Uhr gemessen wird”. Das erschien mir immer ganz fürchterlich unbestimmt.“
    Das scheint mir auch problematisch zu sein. Einstein selbst schrieb dazu: „Auch ist klar, dass der feste Körper und die Uhr nicht die Rolle von irreduziblen Elementen im Begriffsgebäude der Physik spielen, sondern die Rolle von zusammengestzten Gebilden, die im Aufbau der Physik keine selbständige Rolle spielen dürfen. Aber es ist meine Überzeugung, dass diese Begriffe beim heutigen Entwicklungsstadium der theoretischen Physik noch als selbstständige Begriffe herangezogen
    werden müssen; denn wir sind noch weit von einer so gesicherten Kenntnis der theoretischen Grundlagen der Atomistik entfernt, dass wir exakte
    theoretische Konstruktionen jener Gebilde geben könnten.“ Gefunden in Albert Einstein: „Über die spezielle und allgemeine Relativitätstheorie“ S.123.
    Richtig ist auch ihre Einschätzung, dass die (allgemeine) Relativitätstheorie mit einer absoluten Zeit vereinbar ist. Schließlich ist es bei den gängigen kosmologischen Modellen möglich, eine globale Zeitfunktion anzugeben, die jedem Ereignis eine Zeit zuweist (koordinatenunabhängig). Allerdings werden Uhren diese Zeit nicht messen. Uhren messen stets ihre Eigenzeit. Wenn man die Zeit also über die globale Zeitfunktion definiert, erhält man eine absolute Zeit. Definiert man die Zeit als das, was Uhren messen, dann gibt es tatsächlich so etwas wie Zeitdilatation.
    Grüße
    Newton Hoenikker

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  29. #29 | Noblinski | 16. Oktober 2012, 21:15

    Hallo!

    @: newton.hoenikker
    Ich muß an dieser Stelle nicht großartig erklären, dass ich die fabelhafte Sache mit der Universellen Zeit noch nicht bis in die letzte Konsequenz durchdacht habe, vom notwendigen formalen Instrumentarium ganz zu schweigen. Mir war das nicht bewußt, dass Einstein seine hier mehrfach zitierte Auffassung von Zeit als Provisorium auffasste.

    Es ist ja so, dass man während des Fluges eines Raumschiffes beispielsweise einerseits eine verlangsamte Uhr in der Tasche haben kann, während man draußen vor dem Fenster ununterbrochen auf dort installiert gedachte Uhren schauen könnte, welche die Universelle Zeit anzeigen. In diesem Bewußtsein, nämlich letztere als die sozusagen administriert richtige Zeit zu beurteilen, würde man die Dilatation der mitgeführten Taschenuhr des Piloten als Meßfehler begreifen, der sich mit der RT einleuchtend erläutern ließe. Das gleiche würde in Beschleunigungsfeldern und Gravitationstöpfen geschehen, man würde aber diese beiden Effekte als Meßfehler sauber auseinander halten. Und nicht zuletzt ist ja eine Zeitscheibe im Minkowski-Diagramm bei unbefangener Betrachtung nichts anderes als eine klare Darstellung einer überall gültigen Zeit und nicht etwa der Eigenzeit von irgend welchen bewegten Objekten. Zuletzt bliebe mir noch der Hinweis, dass man die Universelle Zeit nach Inkrafttreten auch in die Vergangenheit verschieben könnte, und zwar so weit wie nötig, damit sie sich von der exakten Gegenwartszeit nicht unterscheidet. Und zwar auch mehrfach, wenn es die fraktale Ausdehnung der Prozedur über größere Teile des Universums erfordert, die meßtechnisch präzise Überlagerung der Neu-Sekunden über die jeweile aktuelle Gegenwart würde nicht darunter leiden. Aber über fraktale Aspeklte der Idee bin ich mir noch nicht im Klaren. Man kann also theoretisch, wenn ich recht behalte, ab sofort so tun, als wäre es im gesamten Universum jetzt gerade 21:10 abends MEZ. Ich finde das faszinierend. Wenn man bedenkt, daß es die Idee eines jämmerlichen Dilletanten ist, der sein ganzes Leben davon geträumt hat, ein großer Wissenschaftler zu werden…

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  30. #30 | newton.hoenikker | 16. Oktober 2012, 22:13

    Hallo Noblinski,
    wenn man die globale Zeitfunktion als Definition der Zeit nimmt kann man in der Tat sagen, dass es im gesamten Universum gerade 21:10, 22:10 MEZ oder irgend eine andere Zeit ist. Abweichungen, die Uhren von dieser Zeit zeigen würden dann tatsächlich als Messungenauigkeiten aufgrund von relativistischen Effekten gedeutet werden. Was eine Zeitscheibe im Minkowskidiagramm ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen und wie fraktale Aspekte hier ins Spiel kommen ist mir auch noch schleierhaft. Das sind so fachsprachliche Ungereimtheiten, die einem hier anscheinend schnell krumm genommen werden.
    Grüße
    newton.hoenikker

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  31. #31 | Noblinski | 17. Oktober 2012, 01:29

    Das mit den sprachlichen Ungereimtheiten ist wirklich ein Problem. Man gibt den physikalischen Vorstellungen in seinem Kopf Namen und stellte später fest, dass es nicht dieselben Begriffe sind, die von den etablierten Wissenschaftlern benutzt werden. Diesen Mangel muß ich mir zu Recht vorwerfen lassen. Ich hatte ja auch nichts anderes vor, als ein paar Worte zu Louis Essen loszuwerden, ich will nicht einmal behaupten, es seien Argumente, die ihm spät noch recht geben. Der wird ja oben als eine etwas tragikkomische Gestalt dargestellt, als ein Mann mit einem wahnhaften Glauben an eine absolute Zeit. Hat ihn tatsächlich die Abneigung gegen die RT daran gehindert, seine Thesen zu beweisen? Der Wahn, die unbeirrte Zuversicht und die konstruktive Phantasie liegen manchmal sehr nahe beieinander.

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  32. #32 | ralfkannenberg | 17. Oktober 2012, 09:47

    Diesen Mangel muß ich mir zu Recht vorwerfen lassen.

    Hallo Noblinski,

    diesen „Mangel“ würde Dir niemand vorwerfen, wenn Du nicht trotz dieses erkannten Mangels vollmundig verkünden würdest, dass das alles falsch sei.

    Möglicherweise ist Deine Vermutung, dass das alles falsch sei, nur eine Folge unterschiedlich verwendeter Terminologien.

    Was anderes: Führst Du noch den ausstehenden Beweis über die Linearität ? – Auch hier verwendest Du meiner Einschätzung nach eine abweichende Terminologie, die Du zwanglos erkennen würdest, wenn Du den Beweis ausführen würdest.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  33. #33 | ares | 17. Oktober 2012, 10:22

    Noblinski:….daß es die Idee eines jämmerlichen Dilletanten ist, der sein ganzes Leben davon geträumt hat, ein großer Wissenschaftler zu werden…

    Noblinski, jämmerliche Dilletanten werden nie begreifen das ALLE elmag Wellen invarinat sind. ALLE elmag Wellen Noblinski, ausnahmlos ALLE.

    Und ein jämmerlicher Dilletant Nobklinski, begreift auch nicht das Licht Teil der elmag Wellen sind.

    Mensch Nobklinski, Sie sind doch kein Unmensch. Im Web lassen sich x Seiten über Elmag und alles was dazu gehört finden.

    Tunse mal klicken Nobi, es wird bestimmt verständliches dabei sein für Sie.

    ganz freundliche Grüße..lol

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  34. #34 | Noblinski | 17. Oktober 2012, 14:33

    @ares: Sie scheinen mir keine Ahnung zu haben, wozu Dilletanten im Ausnahmefall fähig sind. (Das ist wie beim Angeln…) Die Sache mit der Invarianz von EM-Wellen habe ich für einen Teil des Postulats gehalten, auf dem das ganze Mainstream-Gebäude steht. Aber darum geht es doch hier gar nicht. Es geht ausschließlich um die Frage, ob Louis Essen seine Überzeugung von einer absoluten Zeit hätte beweisen können, wenn er sich auf die RT ausreichend eingelassen hätte. Ob er ein Antisemit war, wird ja nicht erwähnt. Ich habe als junger Mann mal einen älteren Prof. gekannt, der überzeugt war, „solchen absurden Unsinn habe sich nur ein Jude ausdenken können“ – es wird mir heute erst richtig unheimlich, wenn ich daran denke, was das verglichen mit mir für ein gebildeter und intelligenter Mensch gewesen ist.

    Andererseits gebe ich zu, überhaupt noch nicht verstanden zu haben, warum c eine so überragende Bedeutung in der heutigen Physik hat. Ich habe noch nirgends eine Begründung dafür gelesen, warum die scheinbar geradlinige Ausbreitung der EM-Welle innerhalb eines winzigen Raumwinkels, der weniger als ein Tausendstel des Energieinhalts einer vollständigen Kugelwelle ausmacht, für die Festsetzung einer universellen Konstante herhalten muß. Man stelle Sich doch mal vor, wie sich die Wahrscheinlichkeitsverteilung für das Photon innerhalb des Vollwinkels der Kugelwelle auf die Frage auswirkt, ob in dem winzigen Ausschnitt, der zur c-Messung dient, am Meßort der Zeit Nr.1 dasselbe Photon anzutreffen ist, wie am Meßort und der Meßzeit Nr. 2. Ich bin nicht versiert in diesen Dingen, aber die Wahrscheinlichkeit, wenigstens statistisch im Mittel dasselbe Photon zu messen, ist sehr winzig, ganz grob 1: 10^6. Nun kommt wahrscheinlich jemand mit dem Hinweis, dass heute Laser verwendet werden, damit kann man es wunderbar erklären, aber die Theorie muß auch stimmen, wenn man Kugelwellen anschaut. Und die mittlere Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Kugelwelle im Raum bezogen auf seinen Emissionspunkt ist nach wie vor Null. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit eines beliebigen Ausschnitts aus dieser Kugelwelle (auch beim Laser) ist augenscheinlich von der Größe des benutzten Raumwinkels abhängig. c ist dabei so etwas wie der Grenzwert für einen sehr kleinen Raumwinkel, in dem wahrscheinlich gerade keines der Meß-Photonen gegenwärtig ist. Wie kann man da von einer Konstante sprechen? Das lenkt jetzt alles ein wenig vom Thema ab, das war nicht meine Absicht.

    Mir geht es ganz allein um die verschiedenen Aspekte und Auswirkungen der Universellen Zeit und damit zusammenhängend um die Frage, ob die Experimente und Gedankenexperimente zur RT in einer Welt mit Universeller Zeit anders ausfallen würden oder nicht. Und ob dabei sozusagen als Nebenprodukt die Möglichkeit abfiele, die Raumzeit mit einer linear und gleichförmig anwachsenden Zeitachse zu definieren. Also die nichtlinearen Abweichungen und Beobachtungen bei allen Messungen als Unzulänglichkeit der verwendeten Uhren zu begreifen. Das ist wieder eine Frage, (@: Ralph), keine Definition und auch kein Beweis, tut mir leid, ich würde Dich zu gerne mit meterlangen Formeln bedienen, aber es scheint mir naheliegender, die Zeit so zu postulieren, wie es bequem ist, und dann zu gucken, ob`s irgendwie beim Probieren passt.

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  35. #35 | ralfkannenberg | 17. Oktober 2012, 16:06

    Das ist wieder eine Frage, (@: Ralph), keine Definition und auch kein Beweis, tut mir leid

    Hallo Noblinski,

    mir auch. Ich fürchte, dass meine Annahme, dass Du nicht in der Lage bist, diesen elementaren und einfachen Beweis zu tätigen, zutreffend ist.

    Und ja, wenn dem wirklich so ist … – dann nimmst Du den Mund etwas gar voll. Du solltest an Deiner eigenen Wissensbasis arbeiten und die Dinge, die Du nicht verstehst, den Fachleuten überlassen.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  36. #36 | galileo2609 | 17. Oktober 2012, 23:18

    Noblinski,

    Noblinski | 17. Oktober 2012, 14:33
    Ob er ein Antisemit war, wird ja nicht erwähnt. Ich habe als junger Mann mal einen älteren Prof. gekannt, der überzeugt war, “solchen absurden Unsinn habe sich nur ein Jude ausdenken können” – es wird mir heute erst richtig unheimlich, wenn ich daran denke, was das verglichen mit mir für ein gebildeter und intelligenter Mensch gewesen ist.

    wie sie auf diesen Einschub kommen, ist mir unklar. Wenn sie das weiter ausführen könnten, wäre das recht. Insbesondere verstehe ich ihre selbst getätigte Zurückstufung gegenüber der Intelligenz eines „älteren Prof“ nicht. Wen sie da auch immer „gehört“ haben mögen – an welcher Universität und in welchem eigenen Verhältnis dazu – was tut das zur Sache?

    Grüsse galileo2609

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  37. #37 | Noblinski | 18. Oktober 2012, 07:26

    Was noch bleibt, wäre die Aufforderung an alle Physiker, sich mal Gedanken zu machen, wie eine Uhr aussehen könnte, welche immer die Universelle Zeit anzeigt. Also beim Bewegen, Beschleunigen oder beim Hineinfahren in Gravitationssenken. Was mit Emission, Gewicht und Schwingung funktioniert, scheidet aus. Die invariante Uhr schlechthin. Ich bin überzeugt, es geht.

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  38. #38 | ralfkannenberg | 18. Oktober 2012, 09:36

    Was noch bleibt, wäre die Aufforderung an alle Physiker

    Nein Noblinski,

    hier irrst Du. Es verbleiben nur 2 Dinge: nicht-fachlich die Frage Deines Vorredners zu beantworten und fachlich, Dir die Grundlagen anzueignen und die übrige Welt erst danach mit Deinen Ideen und Ratschlägen zu beglücken.

    Und da das Aneignen der benötigten Grundlagen erfahrungsgemäss Zeit benötigt, zumal Du offensichtlich auch keine Unterstützung in Anspruch nehmen möchtest, empfehle ich, mit dem nicht-fachlichen Teil anzufangen.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  39. #39 | Noblinski | 18. Oktober 2012, 11:55

    Ich denke, ich habe verstanden. Ich gab damals nicht viel darauf, wenn jemand seine wissenschaftliche Ablehnung ideologisch oder politisch begründet und das tue ich heute auch nicht. Ob der Prof. B. ein sehr gebildeter Mann, ein unverbesserlicher Nazi oder ein Hochstapler war, vermag ich nicht mehr zu beurteilen, er ist längst verstorben und hat vermutlich keine Nachkommen hinterlassen, er könnte sich nicht mehr gegen Vorwürfe wehren. Es gibt aber in Jena einen Emeritus, der ihn besser gekannt und seinerzeit seinen Nachlaß aufgearbeitet hat. Wer sich also unbedingt genauer interessiert, könnte sich dort einmal kundig machen, der Florian Freistetter als Kollege hat ja hier schon Präsenz gezeigt. Was mich betrifft, falls da ein Schatten auf meine Gegenwart gefallen sein sollte – wenn jemand heute ein wichtiges Problem der Menschheit zu lösen vermag, dann ist es mir völlig egal, ob er weltanschaulich ein Nationalist, ein Kommunist, ein Katholik, ein Jude oder ein Buschmann ist. Ich möchte da nicht spezieller darauf eingehen. Wem sollte das nützen?

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  40. #40 | ralfkannenberg | 18. Oktober 2012, 12:57

    Ich möchte da nicht spezieller darauf eingehen. Wem sollte das nützen?

    Hallo Noblinski,

    Dir selber, denn Du warst es, der diesen Punkt eingebracht hat. Niemand hatte Dich danach gefragt. Und somit stellt sich halt die Frage, warum Du diese „Werbung“ eingeblendet hast.

    Sonderlich überzeugend ist dann ein Statement, dass es Dir egal sei, nicht, denn wenn es Dir egal wäre, so hättest Du es gar nicht erst thematisiert.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  41. #41 | galileo2609 | 18. Oktober 2012, 22:58

    Noblinski,

    Noblinski | 18. Oktober 2012, 11:55
    Ob der Prof. B. ein sehr gebildeter Mann, ein unverbesserlicher Nazi oder ein Hochstapler war, vermag ich nicht mehr zu beurteilen, er ist längst verstorben und hat vermutlich keine Nachkommen hinterlassen, er könnte sich nicht mehr gegen Vorwürfe wehren. Es gibt aber in Jena einen Emeritus, der ihn besser gekannt und seinerzeit seinen Nachlaß aufgearbeitet hat.

    ein „Prof. B.“ also, ein Mann mit offenbar vielen Eigenschaften. Und dann noch ein „Emeritus aus Jena“. Jetzt fehlt nur noch ein toter Briefkasten oder eine Stasi-Akte.

    Ich glaube ihnen keinen Wort ihrer halbseidenen Herauswindung! Im Raum steht nach wie vor ihre Einfügung:

    Noblinski | 17. Oktober 2012, 14:33
    “solchen absurden Unsinn habe sich nur ein Jude ausdenken können”

    Nennen sie Ross und Reiter, sofern diese nicht nur in ihrer phantasievollen Einbildung existieren sollten. Solange werte ich diese Aussage als eine ihrer persönlichen Schöpfungen.

    galileo2609

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  42. #42 | Noblinski | 19. Oktober 2012, 16:15

    Nein, der Satz ist – um Gottes willen – keine persönliche Schöpfung von mir, das ist die beiläufige Äußerung eines Mannes, den ich wegen seines unerschöpflichen Wissens als junger Mensch sehr bewunderte. Man nimmt das so hin und denkt erst viele Jahre später, wenn man eine gewisse politische Reife gewonnen hat, darüber nach. Und es schaudert mich dann bei dem Gedanken, welch prägenden Einfluß so jemand auf mich und andere gehabt haben könnte. Da denke ich auch an diese ganzen abgehobenen Persönlichkeiten, die uns täglich in der Politik besprechen, wenn davon welche sogar ihren Doktor erschwindelt haben, was mögen die im Privaten beiläufig so an pädagogisch Wirksamen von sich geben, was niemand gleich notiert.

    Es hätte doch sein können, dass Louis Essen auch so jemand war. Oder glaubt hier vielleicht jemand, in UK hätte es damals keine Nazis gegeben? Diese Assoziation muß erlaubt sein, bei allem Respekt, wie man heute so schön sagt.

    Eine Stasi-Akte dazu gibt es sogar ganz bestimmt, nur, wer sich ein wenig mit den Gepflogenheiten dort auskennt, weiß, dass man als sekundär Mitbetroffener da keine Chance hat, irgend etwas einzusehen oder in Erfahrung zu bringen. Ich habe es bisher nicht einmal geschafft, nahe Verwandten daraufhin prüfen zu lassen, ob IM`s darunter waren. Man müßte schon einen wissenschaftlichen Auftrag haben oder ein ganz großes journalistisches Ding drehen, um da ran zu kommen. Die Zeit bringt es aber mit sich, irgendwann möchte man es gar nicht mehr wissen. Die Geschichte bewegt sich weiter, inzwischen gibt es ja neue, sehr bedenkliche innenpolitische Sachverhalte, welche die Verbrechen der Vergangenheit allmählich bedeutungsloser werden lassen, ob gewollt oder nicht. Es ist schon in Gegenwartsfragen problematisch, sich mit Innenministerien oder Instituten wie dem für Menschenrechte auseinander zu setzen, wenn man selber keine andere als die journalistische Macht verkörpert. In der Vergangenheit ein großartiger Held zu sein, ist meistens wesentlich einfacher als in der Gegenwart bei jedem Schlag auf den Beinen zu bleiben. Über den Professor B. wüßte auch der Thüringer Altbischof Hoffmann etwas, der ihn gut gekannt hat, aber dieser Theologe widerrum ist selber etwas rechtslastig gewesen und heute wenig begeistert, darüber zu sprechen. Wobei man heute nicht gut sagen kann, ob rechts damals in der DDR eher in der kritischen Mitte einzuordnen war. Mir fällt es heute schwer, das zu beurteilen. Wenn Hitler und Goebbels heute die beiden wichtigsten deutschen Politiker in der Geschichte der letzten hundert Jahre gewesen sind, dann ist das unsere Aufgabe, damit klar zu kommen und nutzbringende Schlüsse daraus zu ziehen. Nicht etwa, wie viele Linke hier meinen, verbissen und haßerfüllt an dieser historischen Wahrheit herum zu quacksalben. Es bringt gar nichts, der häßlichen bösen Großmutter einen schönen Namen zu geben und zu sagen „das ist nur unsere Tante…“.

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  43. #43 | ares | 20. Oktober 2012, 21:44

    Noblinski | 19. Oktober:
    Wenn Hitler und Goebbels heute die beiden wichtigsten deutschen Politiker in der Geschichte der letzten hundert Jahre gewesen sind, dann ist das unsere Aufgabe, damit klar zu kommen und nutzbringende Schlüsse daraus zu ziehen. Nicht etwa, wie viele Linke hier meinen, verbissen und haßerfüllt an dieser historischen Wahrheit herum zu quacksalben

    Noblinski, zu lange Haarp ausgesetzt gewesen, ungeschützt zu viel Chemtrails eingeatmet?

    Ihr Hitler und Goebbels waren finstere Verbrecher und Mörder. Was meinen s denn mit -Nutzbringende Schlüsse-?

    Noblinski, alte Socke, du bist mir ein rechter Zeitgenosse……lol

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  44. #44 | Noblinski | 21. Oktober 2012, 14:19

    …finstere Verbrecher und Mörder

    Und Ares war zufällig der Gott der Grausamkeiten. Also wirklich amüsant, wie das hier wieder mal paßt heute, nicht wahr.

    Ich hatte ja auch geschrieben „wichtig“ und nicht „lustig“ oder „bewundernswert“. Ich versichere Dir, richtig rechts ist man hier erst, wenn man vom zuständigen Verfassungschützer das Du angeboten bekommt. Ein Angebot vom Deutschen Kolleg liegt mir auch nicht vor. Es ist also Hopfen und Malz noch nicht verloren, um es mal optimistisch auszudrücken.

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  45. #45 | Noblinski | 21. Oktober 2012, 14:28

    Den Schweizern, Östereichern und Bayern wird ja häufig nachgesagt, sie seien nicht ausreichend entnazifiziert worden. Deswegen seien dort Ansichten normal, die anderswo schon als extrem gelten. Dieser Vorwurf wird dann von Leuten aus Staaten erhoben, in denen mehr als 10% der Bevölkerung nationalistische Überzeugungen vertreten. Das ist für Ostdeutsche schwer zu verstehen. Aus eigener Erfahrung kann ich das nicht bestätigen.

    Die Maßstäbe in Deutschland sind strenger, die Sensibilität und Reizbarkeit außerordentlich, ein Heer von Sicherheitsbeamten befasst sich geheimdienstlich mit Rechtsextremismus, trotzdem haben wir eine regelrechte Hitler-Manie in Film und Kunst. Das ist doch nicht aus politischer Motivation ferngesteuert, sondern das kommt als künstlerischer Ausdruck spontan und direkt aus der Volksseele. Das hat eine tiefere Bedeutung, das ist wie das Luftholen nach langer Würgequal. Das kann man nicht weg organisieren, ohne die Gesellschaft damit ein wenig totalitärer zu machen. Ich bin nicht sicher, ob das viele so wollen, ich will es jedenfalls nicht. Mir ist ein blödes Transparent bei einer fragwürdigen Demo allemal lieber als eine restriktive Gesellschaft, in der jeder mit der Frage beschäftigt ist, was er noch darf und was nicht.

    Mir graut jetzt schon davor, wenn die derzeit aufgebauten Strukturen der verschärften inneren Sicherheit einmal durch schlichte Wahlen in die Hände der Linken fallen. Es ist schlimm genug, dass unsere alten DDR-Schmarotzer und Anscheißer heute noch in den Rathäusern und Parlamenten sitzen und demnächst mit 150% des allgemeinen Durchschnittseinkommens in den vorzeitigen Ruhestand gehen.

    Ich habe früher immer geglaubt, Politiker wie Adenauer und Ulbricht seien daran schuld gewesen, dass wir hier im Osten erst einmal vierzig Jahre dem sozialistischen Phantom nachgejagt sind. Seidem bekannt wurde, dass die Briten und die Niederländer große Vorbehalte gegen eine deutsche Wiedervereinigung hatten und die Franzosen sogar strikt dagegen waren, weiß ich erst, dass auch der hochgeachtete Adenauer nur ein lahmer Bauer in diesem Spiel gewesen ist.

    Der erste Amerikaner, dem ich in meinem Leben begegnete, im Herbst 1989, war ein sehr erfolgverwöhnter Mensch, der einen öffentlichen Wutanfall bekam, weil der Kellner im Osten kein Wort Englisch konnte. Der war von einer solchen, hier mit Worten nicht mehr darstellbaren nationalistischen Überheblichkeit, dass ich meine in dreißig Jahren angesammelten Illusionen und Erwartungen an den Westen und die neue Freiheit binnen fünf Minuten in die Tonne treten konnte. Für diese brilliante ideologische Nachhilfestunde möchte ich noch ein anonymes Danke sagen. Wer weiß, wem ich sonst noch alles in den christlichen Arsch gekrochen wäre, um etwas Anerkennung oder einen Job zu finden. Dank auch Euch hier, dass ich meine wissenschaftlichen Phantome und Schnapsideen etwas habe fliegen lassen dürfen.

    Und für galileo habe ich noch eine Literaturempfehlung. Aber Vorsicht, es ist ein Buch für Angeber und Hochstapler. Es heißt: „Latein im täglichen Sprachgebrauch“.

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  46. #46 | galileo2609 | 21. Oktober 2012, 19:02

    Noblinski,

    du und „RelativKritisch“, das passt einfach nicht zusammen. Wenn ich mir deinen letzten Kommentar so durchlese, komme ich zu zwei Optionen:

    1. In der DDR hat man Leute wie dich systematisch unkurierbar intellektuell verstört.
    2. Du hast ein individuelles Problem.

    Ich bevorzuge die zweite Option.

    Grüsse galileo2609

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  47. #47 | Noblinski | 21. Oktober 2012, 22:40

    @ galileo: Ob nun privat oder offiziell vermurkst – ich bin relativ kritisch, also passe ich auch hier her. Jedenfalls wenn es um so Themen wie Louis Essen und die absolute Zeit geht. Sonst halte ich gerne mal den Schnabel. Das war ja sozusagen ein begabter und berühmter Uhrmacher, ganz naiv betrachtet. Wenn auch deren große Zeit nun längst vorüber ist, ich bin überzeugt, es wird die neuen Uhren bald geben, welche die Universelle Zeit anzeigen. Da war doch diese Woche etwas auf dem Physik-Portal mit kombinierten Quanten-Effekten. Das Handwerk wird noch eine fulminante Renaissance erfahren. Der Albert würde das ganz locker nehmen, er behält ja quasi zu 51% recht. Ich gönn` es ihm.

    Grüße!

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  48. #48 | Noblinski | 22. Oktober 2012, 09:58

    Wir machen es einfach so: Wenn es in drei Jahren noch keine Forschungsgruppe zur Universellen Zeit und den zugehörigen Uhren gibt, dann werde ich mich eigenhändig in die Liste der Anwärter für das Goldene Brett eintragen.

    Grüße!

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  49. #49 | ralfkannenberg | 22. Oktober 2012, 10:03

    ich bin relativ kritisch, also passe ich auch hier her. Jedenfalls wenn es um so Themen wie Louis Essen und die absolute Zeit geht. Sonst halte ich gerne mal den Schnabel.

    Hallo Noblinski,

    ich verstehe nicht, warum Du Dein „Innenleben“ hier so ausbreitest. Zu allem Überflusse auch noch freiwillig. Dass Du naturwissenschaftlich keinerlei Know-How hast, hast Du selber geschrieben – was übrigens gar nicht nötig gewesen wäre, da man das auf Anhieb sieht; aber ok – Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung, aber auch nur, wenn man eine solche aktiv in die Wege leitet.

    Deine ideologischen Ansichten gereichen Dir gelinde formuliert auch nicht zum Vorteil, diese werden letztlich nur als Werbung empfunden, die hier niemand sehen will.

    Ich sehe also nicht, wie Du der Meinung sein kannst, Du würdest „hierher“ passen, vielmehr ergibt sich mir der Eindruck, dass Du hier eine Art Mission in eigenem Auftrag erfüllen möchtest und dabei historische Inhalte in einer Art und Weise „zusammenbaust“, die weniger den historischen Fakten als vielmehr Deinen ideologischen Ansichten folgt, eine Strategie, die Du im physikalischen Bereich ebenfalls verfolgtst, mit dem Unterschied, dass es da wohl weniger ideologische Ansichten als vielmehr Dein physikalisches „Dagegensein“-Denken der Motivator ist.

    Freundliche Grüsse, Ralf

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  50. #50 | Feivel der Mausbaron | 23. Oktober 2012, 05:35

    Ich trage mich ein in die Liste der Anwärter, die bereit sind, Noblinski eigenhändig das Goldene Brett vor den Kopf zu nageln.

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