Hartwig Thim und sein Unsinn mit der Mikrowellenzentrifuge
Thim-Unsinn, Folge 2: Im Oktober 2003 erschien im Journal „IEEE Transactions on Instrumentation and Measurement“ ein Artikel mit dem Titel „Absence of the Relativistic Transverse Doppler Shift at Microwave Frequencies“ (Vol. 52, No. 5). In diesem Artikel präsentiert der wissenschaftliche Außenseiter Hartwig Thim seine Experimente mit der von ihm und seinen Helfern gebauten „Mikrowellenzentrifuge“. Thim ist fest davon überzeugt, mit den Ergebnissen dieser Experimente die Einsteinsche Relativitätstheorie widerlegt zu haben. Seither tingelt er damit durchs Internet und von Vortrag zu Vortrag und präsentiert sich arrogant und eitel als „Totengräber der Speziellen Relativitätstheorie“.
Abbildung 1 zeigt den schematischen Versuchsaufbau für das Thimsche Mikrowellenexperiment. Zu sehen ist bereits die verbesserte Version mit zwei gegenläufig rotierenden Scheiben (4). Als Sender (1) wird ein 33 GHz Signalgenerator verwendet. Der blau markierte Pfad ist der eigentliche interessante Signallaufweg. Vom Sender kommend durchläuft die EM-Welle einen Splitter, der das Referenzsignal (grün) zum späteren Vergleich mit dem Messsignal abzweigt. Das Messsignal (blau) wird dann durch den Zirkulator (2) geleitet. Ein Zirkulator ist sozusagen ein Kreisverkehr für EM-Wellen mit Rechtsabbiegepflicht. Sein einziger Zweck in diesem Versuchsaufbau ist die Einbindung der Kurzschlussstichleitung (3), deren wirksame Länge (rot – L) mit einem Schieber verändert werden kann. Verändert man diese wirksame Länge L, verändert man die Weglänge für das Messsignal (blau). Danach passiert das Messsignal die gegenläufig rotierenden Scheiben (4) und wird schließlich mit dem grünen Signal am Empfänger (5) mit dem Referenzsignal gemischt. Bei dieser Mischung entsteht u.A. ein neues Signal (Differenzsignal) mit der Differenz der Frequenzen des Referenzsignals und des Messsignals. Dieses Differenzsignal wird am Oszilloskop (6) dargestellt. Abbildung 2 zeigt ein Foto des Versuchsaufbaus.
Wichtig für das Verständnis des Experiments ist, dass nur dann, wenn die Frequenzen des Referenzsignals und des Messsignals unterschiedlich sind, ein Differenzsignal entsteht, das eine Frequenz ungleich Null besitzt. Das Referenzsignal soll seine Frequenz natürlich nicht ändern und ändert sie auch nicht. Die entscheidende Frage ist, ändert sich die Frequenz des Messsignals durch die gegenläufig rotierenden Scheiben, oder ändert sie sich nicht. Und das soll gemessen werden.
Bevor ein Experiment durchgeführt wird, ist es wichtig und sinnvoll zu überlegen, was das Ergebnis der Messung sein soll. Thim behauptet, dass die Spezielle Relativitätstheorie eine Frequenzverschiebung des Messsignals durch den sogenannten „Transversalen Dopplereffekt“ erwarten lässt. Ein Effekt, der von der Speziellen Relativitätstheorie Einsteins als Ergebnis der Zeitdilatation vorhergesagt wird und in den letzten hundert Jahren unzählige Male bestätigt wurde.
Im Gegensatz zur pseudophysikalisch motivierten Behauptung Thims, erwartet die seriöse Physik jedoch keine Frequenzverschiebung. Die etablierte Physik kennt folgende Gründe für einen Dopplereffekt bzw. für eine Frequenzverschiebung einer EM-Welle:
- Sender und Empfänger sind relativ zueinander in Bewegung: Jeder kennt diesen Dopplereffekt beim Schall. Ein Rettungsauto, das auf uns zufährt hat einen höheren Signalton als das selbe Rettungsauto, das an uns vorbeigefahren von uns wegfährt. Das gilt nicht nur für Schall, sondern auch für elektromagnetische Wellen, wie z.B. Mikrowellen und Licht. Da Sender und Empfänger zueinander bewegt sind, trägt auch die Zeitdilatation der Speziellen Relativitätstheorie zum Dopplereffekt bei. Im Gegensatz zum klassischen Dopplereffekt ergibt sich damit auch eine Frequenzverschiebung, wenn sich der Sender quer (transversal) zum Empfänger bewegt. Das ist der „Transversalen Dopplereffekt“ auf den Thim sich beruft.
- Die Länge des Signallaufweges ändert sich mit der Zeit: Auch das kennen wir. Alle Laser- und Radarmessgeräte der Polizei funktionieren so. Sie sind gleichzeitig Sender und Empfänger, daher bewegen sich die beiden relativ zueinander nicht. Aber der Signallaufweg ändert sich. Bewegt sich das Auto von der Radarbox oder dem Lasermessgerät weg, wird der Signallaufweg (vom Messgerät zum Auto und zurück) mit der Zeit länger (Rotverschiebung, niedrigere Empfangsfrequenz), bewegt sich das Auto auf die Radarbox bzw. das Lasermessgerät zu, wird der Signallaufweg mit der Zeit kürzer (Blauverschiebung, höhere Empfangsfrequenz).
- Dopplereffekt aufgrund von Gravitationsfeldern: Dieser Dopplereffekt tritt auf, wenn sich Sender und Empfänger auf unterschiedlichem Gravitationspotenzial befinden. Also höher oder tiefer in einem Gravitationsfeld.
Punkt 3 ist für das Thim-Experiment unerheblich, da sich Sender und Empfänger auf gleicher Meereshöhe befinden.
Punkt 1 trifft ebenfalls nicht zu, denn Sender und Empfänger sind relativ zueinander in Ruhe.
Und auch Punkt 2 trifft nicht zu, da die Länge des Signallaufwegs durch die gegenläufig rotierenden Scheiben nicht verändert wird. Ergo, die etablierte Physik erwartet keinen Dopplereffekt. Und Thim hat genau das gemessenen: Die Abwesenheit des Dopplereffekts – „Absence of the Relativistic Transverse Doppler Shift at Microwave Frequencies“.
Doch wie kommt es, dass ein angesehenes referiertes Journal, wie die „Transactions on Measurement and Insturmentation“ des IEEE, einen Artikel veröffentlicht, in dem offensichtlich Unsinn steht? Nun, IEEE ist die weltweit größte Fachvertretung für Ingenieure aus allen Bereichen der Elektrotechnik und Thim ist ein wohlverdientes Mitglied dieser Vereinigung – Senior Life Member, wohlverdient im wörtlichsten Sinne des Wortes; das kostet Geld: Mitgliedsbeiträge. Darüber hinaus hat Thim seine Experimente 2001 und 2002 in seiner Funktion als ordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik der Johannes Kepler Universität Linz durchgeführt, also vor seiner Emeritierung im Jahr 2003. Einem wohlverdienten langjährigen IEEE-Mitglied und Universitätsprofessor kurz vor dem Ruhestand, wird vielleicht nicht so genau auf die Finger gesehen, wie einem x-beliebigen Dissertanten. Auch wenn der Artikel von Thim signifikante Mängel aufweist – es fehlen jegliche Messergebnisse, aber nicht nur das, auch seine theoretischen Erklärungen sind Unsinn – hat das „Institute of Electrical and Electronics Engineers“ den Beitrag veröffentlicht. Ob aus Schlamperei oder falsch verstandenem Respekt bleibt dahin gestellt. Leider mit gravierenden Folgen. Thim trägt diese Veröffentlichung wie eine Reliquie durchs Internet (siehe Abbildung 3).
Die Veröffentlichung von Thims Artikel bei IEEE und das Engagement für seine Privatphysik als ordentlicher Professor und der damit verbundenen Vergeudung von österreichischen Steuergeldern sind der eine Skandal um Hartwig Thim. Geld ist Geld. Die Beeinflussung von abhängigen Studierenden der andere Skandal. Der Crank-Emeritus legte es in seinen Lehrveranstaltungen bewusst darauf an, österreichischen Nachwuchswissenschaftlern die Karriere durch seine Verletzung der guten wissenschaftlichen Praxis zu versauen. Auch nach seiner Emeritierung Ende September 2003, denn noch 2009 hielt Thim, mittlerweile 74 Jahre alt, die Lehrveranstaltung „Wellenausbreitung und Relativität“ ab (SS 2009, LV 331608).
Im Februar 2010 veröffentlichte das Journal „IEEE Transactions on Instrumentation and Measurement“ (Vol. 59, No. 2) einen Kommentar zu Thims Artikel von Dr. Adrian Sfarti (siehe Abbildung 4). Die IEEE gab Thim Gelegenheit zu einer Replik, die gemeinsam mit Sfartis Kommentar veröffentlicht wurde. Sfarti weist Thim seine Fehler in der theoretischen Beschreibung seines Experiments nach. Wenig überraschend lässt sich Thim davon nicht überzeugen und liefert in seiner Entgegnung einen weiteren Aufguss seines Unsinns ab. Ein zweiter Infus ist nie ideal und schmeckt dann leicht bitter. Der so ausgemergelte Sud macht eher müde als fit. Bislang hat sich Thim geweigert eine vollständige Rechnung mit Vierervektoren zu liefern und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern (siehe auch die Diskussion dazu im Forum Alpha Centauri, Thim: Absence of the relativistic transvers Doppler shift). Die theoretische Physik überfordert Hartwig Thim bereits in den Grundlagen. Die Spezielle Relativitätstheorie, mit Mittelstufenkenntnissen prinzipiell nachvollziehbar, ist für den Ingenieur bereits ein unüberwindliche Hürde. Es ist eine Binsenweisheit, dass aus falschen Annahmen Beliebiges folgen kann. Der Linzer Emeritus hat daraus eine Kunstform geschaffen. Null zu messen ist heikel, hat Thim nun nichts gemessen oder Nichts gemessen? Egal, durch seine Defizite immunisiert, schafft es Thim aus der Null eine Doppelnull zu machen. Nämlich aus dem richtigen Messergebnis (Null) die falsche Schlussfolgerung (Doppelnull) abzuleiten. Die „Marginalisierung durch Nichtbeachtung“ (Milena Wazeck) des Crank-Professors durch die aktiven Spezialisten garantiert ihm einen Lebensabend auf dem Gnadenhof ausgemusterter wissenschaftlicher Außenseiter. Unspektakulär, gäbe es nicht hin und wieder unkritische Laien, die crackpots wie Thim doch ein Forum und ein Ohr leihen.
Damit das in Zukunft besser wird, entlarvt RelativKritisch auch das Märchen von Hartwig Thim über die Widerlegung der Speziellen Relativitätstheorie mit der Messung bzw. Nichtmessung der Abwesenheit des transversalen Dopplereffekts als groben Unsinn. Thims Nullergebnisse seiner Messungen widerlegen keineswegs die Einsteinsche Spezielle Relativitätstheorie. Im Gegenteil, sie bestätigen sie sogar. Ebenso wie die erste Thim-Unsinn-Folge über seinen Kugelblitzwiderspruch, dokumentiert auch Thims Versuch mit der „Mikrowellenzentrifuge“ seine persönliche Insolvenz in theoretischer Physik.
- Diskutiere mit anderen Benutzern im Forum Alpha Centauri über Hartwig Thim und seinen Unsinn mit der Mikrowellenzentrifuge
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Ich bin mir jetzt nicht sicher, was mir peinlicher sein sollte. Das cache-Problem in meinem Blog oder die Tatsache, dass ich tatsächlich auch Beiträge Lösche. 😉
Leider kann ich an der Software nichts ändern. Der Techniker ist informiert.
Hallo Joachim,
ich bin der Meinung, dass Dir überhaupt nichts peinlich sein muss. Ich habe unsorgfältig weil naiv gearbeitet, das ist nicht Dein Fehler und auch nicht der Fehler Eurer Software.
Für mich gilt: ich habe heute etwas gelernt, auch wenn ich es lieber auf eine andere Weise gelernt hätte.
Freundliche Grüsse, Ralf
Vor was uns (zum Glück noch nicht) keine Techniker*innen bewahren können ist, dass wir Beiträge oder deren Implikationen aus unserem Bewusstsein löschen, obwohl wir diese gelesen und reflektiert haben könnten.
Dafür sind wir (zum Glück noch) selbst verantwortlich.
Grüsse galileo2609
Naja, es ist schon ein Fehler der Software. Anderswo funktioniert es ja. Das Löschen in den Physik-Artikeln dagegen ist Konzept. Müssen wir hier aber nicht diskutieren.
Keine Sorge, mein Gedächtnis ist (noch) ganz gut. Konsequenzen kann ich auf dieser Diskussion jedoch nur für meinen eigenen Blog ziehen. In die anderen hinein habe ich keine administrativen Rechte. Wir sind ein Portal weitgehend unabhängiger Blogger*innen.
@Joachim,
tatsächlich hängt jetzt mein Kommentar in deinem Blog zur causa Zitatmanipulationen. Obwohl nach meiner Zählung nur drei Links enthalten sind …
Grüsse galileo2609
Nachdem mein Kommentar auf den SciLogs immer noch irgendwo im Nirwana hängt, die Unsinnsdiskussion seitens Rudi Knoth und little Louis dort aber weitergetrieben wird, poste ich in hier zur Kenntnis:
Hallo Joachim,
Rudi Knoth hat es versäumt, das am angegebenen Ort entsprechend richtig zu stellen. Es muss ihm nach dem Absenden seines Kommentars aufgefallen sein, dass sein Text so nicht stimmen kann. Auch der Moderationshinweis der RelativKritisch Redaktion konnte ihn im folgenden nicht dazu bewegen.
Zu diesem Beispiel ein weiteres: Rudi Knoth hat im Bestreben, sein „Madoff-Paradoxon“ gegen Kritik zu immunisieren, hier im Kommentarbereich um Exkulpierung durch dich angefragt. Deine Antwort ist bekannt, sie steht direkt darunter.
Auf RelativKritisch ist dann am 14. November 2018, 16:40 durch Rudi Knoth ein offensichtlich vorsätzlich verkürzter Ausschnitt deiner Antwort eingetragen worden. Unter Vermeidung eines Links als Quellenangabe. Deine erste Kritik an Knoths „Madoff-Paradoxon“, die ein weiterer Anlass für eine gemeinsame Reflexion dessen antisemitischen Charakters hätte sein können, wurde unterschlagen. Ich kann dieses subjektive Verhalten zwar nachvollziehen, ich werte diesen Vorgang jedoch als schwerwiegende Zitatmanipulation, durch die Knoth zumindest einen unmittelbaren Nachteil in der Diskussion um dieses „Paradoxon“ vermeiden wollte.
Es gibt noch mindestens ein weiteres Ereignis in dieser Auseinandersetzung. Dessen impact möchte ich jedoch zunächst in privater Kommunikation mit Ralf Kannenberg abklären, der davon vorrangig betroffen ist.
Grüsse galileo2609
Sorry, habe den Tag mit meiner Tochter verbracht 🙂
Jetzt ist der Kommentar online.
Vielen Dank!
Grüsse galileo2609
Nachdem die Jahresuhr unerbittlich läuft, alle mit anderen wichtigeren Angelegenheiten beschäftigt sind und auch nicht mit weiterem irrationalen Unsinn befasst sein wollen, dokumentiere ich noch ein weiteres Ereignis einer aus meiner Bewertung unangemessenen Zitatmanipulation durch Rudi Knoth. Ohne es zuvor mit Ralf Kannenberg abgeklärt zu haben.
Rudi Knoth wirft Ralf auf den SciLogs zuerst am 15. Dezember 2018 – 17:53 vor:
Gleiches verwertet Knoth am 26. Dezember 2018 – 16:16 im Blog der Ex-GfWP:
Das hat Ralf am 3. Dezember 2018 auf RelativKritisch geschrieben:
Der manipulierte Unterschied ist augenscheinlich. Die Bewertung muss ich nicht einmal selbst vornehmen. Was eine im Unterschied zu dem von Knoth weiterverwerteten Passus „antisemitisch-freundliche Gesinnung“ bedeutet, hat – unabhängig von unserer speziellen Diskussion – freundlicherweise Thomas Meyer am 19.06.2018 in der Jüdischen Allgemeine erklärt:
Ich vermute, Rudi Knoth wird auch diesen offensichtlichen Unterschied nicht verstehen können oder wollen.
Grüsse galileo2609
@Joachim: Ich würde dich bitten, deine Bewertung zu möglichen Zitatmanipulationen durch Rudi Knoth noch einmal zeitnah zu überprüfen.
Grüsse galileo2609
Es langweilt, aber in der Kommentarfunktion bei SciLogs hängt ein weiterer Kommentar von mir fest:
Rudi Knoth,
ich anerkenne ihren, wenn auch noch sehr unsicheren Versuch, endlich so etwas wie Reflexion anzustreben. Das hätte viel früher passieren können.
Vielleicht einigen wir uns zuerst auf eine konsistente chronologische Abfolge: Sie haben ihr sogenanntes „Madoff-Paradoxon“ zuerst im Februar 2018 bei Markus Pössel in dessen Blog auf den SciLogs eingeführt. Sie haben dort unmittelbar einen ersten Widerspruch durch Lore Ipsum erhalten, den sie mit Unterstützung durch Markus Pössel abwehren konnten. Thema vorerst erledigt.
Mehr als ein halbes Jahr später haben sie ihr sogenanntes „Madoff-Paradoxon“ unabhängig und ausserhalb dieses ursprünglichen Kontexts am 9. Oktober 2018 auf heise.de erneut zur Diskussion gestellt. Dort ist das Thema weitgehend unbeachtet geblieben.
Danach haben sie ihr sogenanntes „Madoff-Paradoxon“ nach einem noch unspezifierten Hinweis von Lore Ipsum am 31. Oktober 2018 in Bezug auf den ursprünglichen Kontext im Blog von RelativKritisch abgelegt. Dort haben sie am 3. November 2018 von mir einen weiteren Widerspruch durch mich erhalten, mit der klaren Ansage, dass dieses sogenannte „Madoff-Paradoxon“ an und für sich „eine von ihnen verbreitete widerliche antisemitische Zuschreibung“ darstellt.
Sind wir uns bezüglich dieser rein wertfreien Chronologie einig?
Sie haben danach unmittelbar in den Aggressions-Modus umgeschaltet und jegliche Reflexion über ihr sogenanntes „Madoff-Paradoxon“ vermissen lassen. Selbst dann, als ich ihnen am 5. November 2018 eine weitere konkrete Möglichkeit zu einer Überdenkung angeboten habe. Konkret, sich mit zwei relevanten Fragen ausseinanderzusetzen:
1. Was ist für sie ein Jude?
2. Was ist für sie ein Stereotyp?
Sie haben diese beiden Fragen, die zu einer gemeinsamen konstruktiven Analyse des antisemitischen Charakters ihres sogenannten „Madoff-Paradoxon“ führen können, bislang nahezu komplett ignoriert. Das weitere ist bekannt. Wir setzen uns nun seit zwei Monaten damit auseinander, wie sie den konsequenten Widerspruch gegen ihr „Paradoxon“ abwehren wollen. Sie sind damit nicht allein. Es ist ein bekannter Reflex, den die Antisemitismusforschung als Bemühung beschreibt, „das auslösende Ereignis als marginal und die […] Reaktion darauf als überproportional darzustellen.“ (Wolfgang Benz, 2004) Ergänzende Erklärungsmuster zu diesem Verhalten hatte ich ihnen weiter oben mit Verweis auf Stefanie Galla angeboten.
Ich bin mir sicher, dass wir uns über diese Analyse schon nicht mehr einfach einigen können. Und sie zeigen auch in ihrem letzten Kommentar bislang weder eine grundlegende noch weiterführende Einsicht, warum das sogenannte „Madoff-Paradoxon“ als antisemitisch zu bewerten ist.
Da ich grundsätzlich der Ansicht bin, dass sie das wie wir abschliessend klären möchten … sie, damit sie unsere Kritik verstehen, wir, damit dieses unsägliche, von ihnen in die Öffentlichkeit gesetzte antisemitische Konstrukt neutralisiert wird, biete ich ich ihnen erneut an, das zusammen zu rekonstruieren und zu dekonstruieren.
Können wir uns darauf einigen?
Grüsse galileo2609
Was ist um den Jahreswechsel und in der ersten Woche des neuen Jahres passiert? Nichts im Sinne einer konstruktiven Aufarbeitung durch Rudi Knoth.
Neben Schlussstrichansprüchen des Urhebers des sogenannten „Madoff-Paradoxon“ wurde der Kommentarbereich von Joachims Blog mit weiteren antisemitischen Plagen geflutet. Das ganze aus dem Umfeld, in dem sich Rudi Knoth offenbar aufgehoben fühlt. Bestätigt durch seine eigenen Auslassungen zur Hohmann-Affäre. Bestätigt durch weitere Entgleisungen in zivilisatorische Abgründe.
Zur Entlastung der Quantenwelt kann diese Plage erneut auf RelativKritisch behandelt werden. Knoth & Co. dürfen sich hier stellen, auch wenn sie intellektuell nicht mithalten werden können.
Grüsse galileo2609
Hallo galileo,
da kommt wohl nichts mehr. Ich habe Herrn Knoth noch geantwortet, jedoch scheint mein Beitrag dort noch zu hängen oder ist mit IE und mit Chrome ebenso wie allfällige Folgebeiträge nicht sichtbar.
Letztlich ist es Aufgabe von Herrn Knoth, bei Interesse den Dialog in einem kompetenten und neutralen Umfeld seiner Wahl fortzusetzen. Scilogs oder dieses Forum erfüllen diese Kriterien, andere Plattformen können sie ebenfalls erfüllen. Ein erster Schritt in diese Richtung ist es, Fachargumenten nicht die Sachlichkeit abzusprechen, wie Herr Knoth das seit einiger Zeit bereits tut und mit diesem Einwand der Diskussion konsequent aus dem Weg geht.
Wie gesagt, es ist seine Aufgabe, das zu tun. Fehlendes Interesse ist selbstverständlich zu respektieren, ebenso wie geeignete Konsequenzen in diesem Fall nicht minder selbstverständlich zu respektieren sind.
Freundliche Grüsse, Ralf
Hallo Ralf,
dein erwähnter Beitrag auf der Quantenwelt war kurzzeitig sichtbar, wurde dann aber gelöscht. Rudi Knoth ist auf den SciLogs rehabilitiert.
Grüsse galileo2609
Frohe Weihnachten und ein Gutes neues Jahr 2021
Hartwig Thim
Lieber Prof. Thim,
auch Dir eine frohes Weihnachtsfest und alles Gute fürs neue Jahr 2021!