100 Jahre Zwillings-Paradoxon, der ewige Prüfstein zum Verständnis der Speziellen Relativitätstheorie
Im April 1911 stellte Paul Langevin auf einem Kongress für Philosophie in Bologna zum ersten Mal das Zwillings-Paradoxon vor und erregte damit auch in der breiten Öffentlichkeit großes Aufsehen. Kaum eine Folgerung aus der Speziellen Relativitätstheorie wurde so ausführlich und nachhaltig diskutiert. Mit ihrer lebensnahen Demonstration, welche Konsequenzen die Aufgabe der absoluten Zeit mit sich bringt, die jeder Alltagserfahrung zuwider laufen, wurden ganze Generationen von Kritikern inspiriert. Bis heute. Pünktlich zum 100. Geburtstag des Zwillings-Paradoxons wurde von John Nicholas (Nick) Percival, einem US-amerikanischen Unternehmer, eine Petition gegen das Zwillings-Paradoxon und damit gegen die Spezielle Relativitätstheorie aufgelegt. Mit bislang 130 Unterschriften von Kritikern aus 36 Ländern.
Bereits im berühmten Werk „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“ 1905 beschreibt Albert Einstein das unter dem Namen „Uhrenparadoxon“ bekannt gewordene Phänomen, dass eine Uhr, die von ihrem Startpunkt auf einem beliebigen Weg bewegt wieder am Ausgangspunkt ankommt, gegenüber einer am Startpunkt ruhenden Uhr nachgeht. Dass für die bewegte Uhr also weniger Zeit vergeht, als für die ruhende Uhr.
Befinden sich in A zwei synchron gehende Uhren und bewegt man die eine derselben auf einer geschlossenen Kurve mit konstanter Geschwindigkeit, bis sie wieder nach A zurückkommt, was t Sek. Dauern möge, so geht die letztere Uhr bei ihrer Ankunft gegenüber der unbewegt gebliebenen um ½ t(v/V)² Sek. nach.
— Einstein, A., Zur Elektrodynamik bewegter Körper,
Annalen der Physik, 1905, S. 904f.
Sechs Jahre später, im Vortrag „Die Relativitäts-Theorie“ in der Sitzung der Züricher Naturforschenden Gesellschaft am 16. Januar 1911, beschreibt Albert Einstein das Uhrenparadoxon erstmals auch für lebende Organismen, die als Uhren verstanden werden können.
Am drolligsten wird die Sache, wenn man sich folgendes ausgeführt denkt: man gibt dieser Uhr eine sehr grosse Geschwindigkeit (nahezu gleich c) und lässt sie in gleichförmiger Bewegung weiterfliegen und gibt ihr dann, nachdem sie eine grosse Strecke durchflogen hat, einen Impuls in entgegengesetzter Richtung, so dass sie wieder an die Ursprungsstelle, von der sie abgeschleudert worden ist, zurückkommt. Es stellt sich dann heraus, dass sich die Zeigerstellung dieser Uhr, während ihrer ganzen Reise, fast nicht geändert hat, während eine unterdessen am Orte des Abschleuderns in ruhendem Zustand verbliebene Uhr von genau gleicher Beschaffenheit ihre Zeigerstellung sehr wesentlich geändert hat. Man muss hinzufügen, dass das, was für diese Uhr gilt, welche wir als einen einfachen Repräsentanten alles physikalischen Geschehens eingeführt haben, auch gilt für ein in sich abgeschlossenes physikalisches System irgendwelcher anderer Beschaffenheit. Wenn wir z. B. einen lebenden Organismus in eine Schachtel hineinbrächten und ihn dieselbe Hin- und Herbewegung ausführen liessen wie vorher die Uhr, so könnte man es erreichen, dass dieser Organismus nach einem beliebig langen Fluge beliebig wenig geändert wieder an seinem ursprünglichen Ort zurückkehrt, während ganz entsprechend beschaffene Organismen, welche an den ursprünglichen Orten ruhend geblieben sind, bereits längst neuen Generationen Platz gemacht haben. Für den bewegten Organismus war die lange Zeit der Reise nur ein Augenblick, falls die Bewegung annähernd mit Lichtgeschwindigkeit erfolgte! Dies ist eine unabweisbare Konsequenz der von uns zugrunde gelegten Prinzipien, die die Erfahrung uns aufdrängt.
— Einstein, A., Die Relativitäts-Theorie, Vierteljahresschrift der Naturforschenden Gesellschaft Zürich, Jahrgang 56, 1911, S. 12
Allerdings blieb diese erstmalige Anwendung des Uhrenparadoxons auf lebende Organismen nahezu unbeachtet. Als der französische Physiker Paul Langevin drei Monate später im April anlässlich eines Philosophie-Kongresses in Bologna[1] das selbe Phänomen mit einem wesentlich anschaulicheren Zwillingspaar als lebende Organismen vorstellte, erregte das jedoch nicht nur in Fachkreisen enormes Aufsehen. Die breite Öffentlichkeit staunte zumeist ungläubig über dieses Zwillings-Paradoxon, das sich jeder Alltagserfahrung entzog. Kein Wunder, dass es gerade den Kritikern der Speziellen Relativitätstheorie bis heute als zentrales Argument für ihre Kritik dient. Nicht zuletzt, weil sich das Zwillings-Paradoxon jeder praktischen Prüfung lange entzogen hat, da weder eine Uhr, noch ein Zwilling mit den verfügbaren technischen Möglichkeiten eine Reise mit nahezu Lichtgeschwindigkeit durchführen kann. Experimentelle Bestätigungen der Zeitdilatation (der Ursache für das Zwillings-Paradoxon) z. B. in Teilchenbeschleunigern wurden und werden als Bestätigung für das Zwillings-Paradoxon von Kritiker entweder nicht akzeptiert oder ignoriert. Doch der technische Fortschritt macht nicht halt, und so gelang es Physikern des „National Institute of Standards and Technology (NIST)“ im Jahr 2010 erstmals das Zwillings-Paradoxon im Labor direkt zu messen. Dabei verwendeten sie die neueste Generation von Atomuhren mit bislang unerreichter Messgenauigkeit[2]. Dieser beachtliche Erfolg der Experimentalphysik wird von den Kritikern ignoriert und sie wettern wie eh und je gegen das Zwillings-Paradoxon und gegen die Spezielle Relativitätstheorie.
Zum 100. Geburtstag des Paradoxons hat nun der studierte Physiker und US-amerikanische Unternehmer in Rente John Nicholas (Nick) Percival, Mitglied der „Natural Philosophy Alliance“, eine Petition zur Klärung des Zwillings-Paradoxons aufgelegt. Da Percival das Zwillings-Paradoxon als logisch nicht erklärbar betrachtet, ist das eigentliche Ziel der Petition das Zwillings-Paradoxon als Unsinn zu enttarnen. Bis heute haben 130 Kritiker aus 36 Ländern gezeichnet. Darunter finden sich so bekannte Namen wie Franco Selleri und Ronald Hatch. Ansonsten liest sich die Liste der Mitzeichner wie das „Who is Who“ der Cranks und Crackpots. Wenig überraschend finden sich auf der Liste etwa Hartwig Thim, Wolfgang Engelhardt, Ekkehard Friebe, Jocelyne Lopez, Karlheinz Baumgartl, Wigbert Winkler, Egbert Scheunemann, Peter Ripota, Hans Deyssenroth, Reiner Bergner und Johann Marinsek. Betrachtet man die Anzahl der Mitzeichner pro Land so ergibt sich folgendes interessantes Bild:
Dargestellt sind jene Länder, die drei oder mehr Mitzeichner haben. In absoluten Zahlen liegen Deutschland und die USA mit 25 bzw. 23 Mitzeichnern deutlich voran. Dass Deutschland vor den USA liegt, ist vermutlich der Lobbying-Arbeit von Jocelyne Lopez im deutschsprachigen Raum zu verdanken. Noch aufschlussreicher ist die Betrachtung der Anzahl der Mitzeichner pro 10 Millionen Einwohner eines jeden Landes. Man erhält so eine Art Crank-Index für jedes Land. Und hier sticht ein Land heraus. Österreich ist mit 7,3 Mitzeichner je 10 Million Einwohner (wenn Österreich überhaupt so viele Einwohner hätte) deutlich vor Griechenland (3,72) und Deutschland (3,04). Die USA liegen mit 0,74 Mitzeichnern je 10 Millionen Einwohner nur an achter Stelle.
Allen Kritikern des Zwillings-Paradoxons ist gemeinsam, dass sie nicht in der Lage sind, ihre Vorstellung einer absoluten Zeit abzulegen. Damit ist das Zwillings-Paradoxon der selektive Prüfstein für das Verständnis der Speziellen Relativitätstheorie. In Österreich scheinen besonders viele Menschen über diesen Prüfstein zu stolpern. Warum das so ist, kann nur spekuliert werden.
[1] Langevin, P., L‘ Évolution de l‘ Espace et du Temps, Scientia,
Vol. 10, 1911, p. 31-54
[2] ScienceBlogs: Einzelne Atome testen die Relativitätstheorie
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Und wo genau stand da was vom Lopez’schen Schütteln 🙂 Vielleicht doch mal ein richtiges Buch lesen und nicht die Verdrehungen einer bildungsarmen Schreibkraft.
Ebensowenig wie die Frequenz des abgesandten Signals da, wo es abgesandt wurde.
Was soll das heißen? Wenn Du damit meinst, man müsse von der „wahren“ Frequenz eines Signals reden, betreibst Du bereits Metaphysik. Es gibt die Frequenz, mit der ein Signal abgeschickt wird und eine Frequenz, mit der es ankommt, das ist messbar, und damit befasst sich Physik.
Nein, es wird in der Vermittlung gern das, was man berechnen kann, mit dem verwechselt; was man weiß. Dass man im Rahmen der Relativitätstheorie die Frage, welche Uhr jetzt die „wahre“ Zeit anzeige, nicht mehr stellt, ist kein „Verlernen“, sondern eine ganz bewusste Selbstbeschränkung auf das Wissbare, das, was wirklich Physik ist.
Exakt das hat MINKOWSKI getan. Die Eigenzeit
zweier zeitartig getrennter Ereignisse respektive der Gleichzeitigkeits-Abstand
zweier raumartig getrennter Ereignisse ist eine absolute Größe.
Selbst wenn man nullinger von der SRT selbst wüsste, sondern nur, dass sie 1905 aufgestellt wurde und von Anfang an unter Beschuss stand, auch von Physik-Nobelpeisträgern, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass dies schwerlich stimmen kann.
Wenn man sich allerdings inhaltlich mit ihr befasst, muss man zu dem Ergebnis kommen, dass die SRT nicht nur die physikalische Realität besser beschreibt als ihre Vorgängerin, sondern auch in Wahrheit beste Klassische Physik in der Tradition GALILEIs ist, nur unter Einbeziehung von MAXWELLs Elektrodynamik und ohne metaphysische Zusatzannahmen, die sich nicht einmal falsifizieren lassen.
Und das ist doch auch gut so. Wer will ernsthaft bei jeder Rechnung die „Bewegung relativ zum Kosmos“ mitschleppen müssen? Das müsste man, wenn das Relativitätsprinzip nicht gälte.
Überlies nicht die Worte „zugegebenermaßen etwas halbherzig“. Ich habe erst mal einfach nur Stichwörter wie „Einstein“, „Käfer“ und „schütteln“ eingegeben, weil ich den Wortlaut lesen und wissen wollte, ob das überhaupt EINSTEIN selbst wirklich gesagt hat oder was genau dahinter steckt. O.k., danke für das Zitat:
Das kann man als „schütteln“ interpretieren, was komplett unrealistisch wäre, wenn man sich dabei an die Lichtgeschwindigkeit annähern wollte. Eine Reise zu einem Zielort und wieder zurück wäre aber auch schon eine „Hin-und Her-Bewegung“.
Das vom Gedankenexperiment außer acht gelassene Hauptproblem bleibt natürlich: Entweder braucht man sehr viel Zeit – auch Eigenzeit – oder extreme Beschleunigung, die kein Apparat aushalten würde.
Ansonsten ist der Effekt eben sehr viel kleiner und subtiler und geht in Richtung „kaum messbar“.
Die Grundaussage EINSTEINs ist aber schon richtig: Die Effekte sind nicht auf bestimmte Uhren beschränkt, können es nach GALILEI übrigens auch nicht sein. Schließlich muss man jedem Objekt, jedem Beobachter die zumindest momentane Geschwindigkeit 0 zuschreiben können. Würden dann einige Uhren langsamer gehen und andere nicht, würde man dies ja merken.
Den Einfluss, den die Geschwindigkeit auf eine Uhr ausübt, muss sie auf jede Uhr beeinflussen.
Hallo:
Zum Thema Zwillingsparadoxon noch hier ein neueres Experiment dazu.
Gruss
Rudi Knoth
Sorry:
Nochmal der Link
Zwillingsparadoxon und Zeitdilatation, der link paßt da nicht so richtig:
https://www.nist.gov/news-events/news/2010/09/nist-pair-aluminum-atomic-clocks-reveal-einsteins-relativity-personal-scale weil da geht’s um die „gravitative“
Es wurde auch ein Experiment zum Zwillingsparadoxon durchgeführt.
Zitat:
Über die Beschleunigung als Faktor kann man sicher diskutieren. Ich nenne nur die „Staffelläufervariante“ in der die Uhranzeige der wegbewegten Uhr am Treffpunkt von einer hinbewegte Uhr kopiert wird.
Philip | 10. März 2019, 14:12
„Was soll das heißen? Wenn Du damit meinst, man müsse von der „wahren“ Frequenz eines Signals reden, betreibst Du bereits Metaphysik.“
Spannende Interpretation. Die Frequenz des Oszillators ist also nicht objektiv sondern nur metaphysisch gegeben?
Wer stammt hier aus der Esoterik-Ecke?
Die „wahre“ Frequenz des Oszillators ist die auf die er eingestellt ist. Ergibt sich aus Rotationsgeschwindigkeit oder auch Zeitglied des Multivibrators oder ähnliche physikalische Gegebenheiten die einer Techniker so einsetzen kann, dass die von ihm gewünschte Frequenz erzielt wird. War Dir neu?
Storz
wenn sie schon die richtige Kurve einschlagen, dann unterhalten wir uns doch einmal über ihre politischen Statements, die sie so hier und da im Web hinterlassen haben.
Ihr pseudophysikalischer Unsinn interessiert hier sowieso niemanden.
Grüsse galileo2609
Also, ich für meinen Teil pflege Dir nicht das Wort im Munde herumzudrehen, und bitte dringend darum, mir da gleichzutun.
Du hast etwas von „… wir von den Beobachtungsbedingungen abstrahieren“ geschrieben, und mir ist nicht ganz klar, was Du damit meinst. So habe ich es denn interpretiert, und natürlich kann ich Dich missverstanden haben. In dem Fall steht es Dir offen, das Missverständnis zu korrigieren.
Es geht mir darum, dass eine Frequenzverschiebung real und nichts „nur Scheinbares“ ist.
Philip | 13. März 2019, 00:27
„Du hast etwas von „… wir von den Beobachtungsbedingungen abstrahieren“ geschrieben, und mir ist nicht ganz klar, was Du damit meinst. “
Nun ja. Du scheinst ja auch von Physik keine Ahnung zu haben. ZB ist es Ziel jeden Experimentes, die individuellen Bedingungen einer Beobachtung zu eliminieren. Misst man zB in einem Experiment die Temperatur, bei der Wasser kocht, so sollte man tunlichst nicht mit zur Atmosphäre offenen Gefäßen arbeiten. Oder muss bei der Auswertung den gleichzeitig gemessenen Luftdruck berücksichtigen.
Das ist die notwendige Abstraktion von beobachtungsabhängigen Bedingungen. Physik funktioniert halt so: es sollen für jeden möglichen Beobachter verbindlich Aussagen gemacht werden. Also müssen alle Beobachtungs- oder Schein-Effekte erkannt und eliminiert werden. Bei jedem Experiment muss zwischen dem, was beobachtet werden soll, und dem, was auf die Beobachtung Einfluss nehmen kann, aber nicht beobachtet werden soll, unterschieden werden, und entsprechend damit umgegangen werden.
Gut, dass das jetzt für Dich neu ist, ist ja nicht schlimm.
galileo2609 | 12. März 2019, 22:32
“ dann unterhalten wir uns doch einmal über ihre politischen Statements, …“
Ah, ah, die erste Drohung. Und was kommt dann?
Übrigens bin ich an „politischen Statements“ von Ihnen NULL interessiert. Was interessiert Sie an meinen so? (War nur Spaß. Auch das interessiert mich nicht die Bohne 🙂 )
Derartige Äußerungen wirst Du von mir nicht lesen, und das halte ich durchaus für nachahmenswert.
Das gilt auch für die Aussage mit der Esoterik-Ecke, die wohl als Replik auf meine Bemerkung zur Metaphysik gemeint war. Was aber nicht dasselbe ist.
Das Wort bezieht sich vielmehr auf eine Art Überbau, der sich der Messung selbst entzieht. Ein Beispiel dafür ist LORENTZ‘ ruhender Äther, der durch Effekte wie die FITZGERALD-LORENTZ-Kontraktion seinen eigenen Bewegungszustand verschleiert.
Das ist deshalb Metaphysik, weil dieses Modell einer „relativ zum Äther ruhenden“ Uhr in dem Wissen eine besondere Stellung einräumt, dass wir wahrscheinlich keine Chance haben, je herauszufinden, ob von mehreren relativ zueinander bewegten Uhren eine Äther-stationär ist und wenn ja, welche.
Soweit das möglich ist.
Wenn man das grundsätzliche Fallverhalten unterschiedlich schwerer Körper untersuchen will und ahnt, dass der Luftwiderstand die Fallbeschleunigung beeinflusst, muss man davon abstrahieren, und wenn man kein Vakuum erzeugen kann, muss man Körper möglichst großer Dichte wählen und darf keine zu großen Fallstrecken wählen. Also: Hier kann man abstrahieren.
Wie Du siehst, es ist mir nicht neu.
Nicht abstrahieren kann man Geschwindigkeit an sich von einem Bezugsobjekt.
Nicht abstrahieren kann man die Zeit von Vorgängen, von denen man schon weiß, dass sie eine durchc die Physik definierte Dauer haben sollten.
Wenn in einem Raumfahrzeug mehrere, auf unterschiedlichen physikalischen Prinzipien basierende Uhren mitfliegen, sollten die nach dem Relativitätsprinzip untereinander denselben Zeittakt anzeigen, egal, wie schnell, in welche Richtung oder auf welchem Gravitationspotential sich das Raumschiff bewegt.
Zum Beispiel relativ zu mir. Wenn ich jetzt alle diese Uhren mit meiner eigenen vergleiche, dabei selbstverständlich die Verzögerungen berücksichtige und zum Ergebnis komme, dass der gemeinsame Zeittakt länger ist als meiner, hat es wenig Sinn, zu sagen, es werde nur dieser und jener Vorgang in seiner Dauer beeinflusst, keinesfalls jedoch die Zeit selbst.
Zur Abwechslung mal die bisher beste und genaueste Bestätigung der speziellen Relativitätstheorie https://www.nature.com/articles/s41586-019-0972-2
Optical clock comparison for Lorentz symmetry testing
Ich hatte mich geirrt: Man kann noch bis 14. März 2019, 23.59 Uhr unterschreiben.
Die Stellungnahme ist hier:
https://www.scientists4future.org/stellungnahme/
Unterschriften hier:
https://twitter.us20.list-manage.com/subscribe?u=2de01bae722e6edd723033568&id=ab45064860
Storz,
bleiben sie bei Jocelyne Lopez. Dort passen sie gut rein (inklusive Rudi Knoth).
Grüsse galileo2609
Pappnase
galileo2609 | 13. März 2019, 23:14
„bleiben sie bei Jocelyne Lopez.“
Bleiben Sie in Ihrem Loch. Das steht Ihnen gut an.
Philip | 13. März 2019, 16:25
„Derartige Äußerungen wirst Du von mir nicht lesen, und das halte ich durchaus für nachahmenswert.“
Mich interessieren „derartige Äußerungen“ nicht. Und das letzte was ich tun werde, ist SIE nachzuahmen.
Sie behaupten: „Nicht abstrahieren kann man Geschwindigkeit an sich von einem Bezugsobjekt.
Nicht abstrahieren kann man die Zeit von Vorgängen, von denen man schon weiß, dass sie eine durchc die Physik definierte Dauer haben sollten.“
Das sind pure Behauptungen ohne irgend welche Belege. Nachgeplapperts Gewäsch.
Wenn ich die Länge eines Objektes wissen will, das sich relativ zu mir bewegt, so muss ich zuerst eine Beobachtung anstellen, und dann Entfernung und sonstige Beobachtungseinflüsse eliminieren, bzw. davon abstrahieren. Als Ergebnis möchte ich einen objektiven, von jedem anderen Beobachter nachprüfbaren Sachverhalt über das Objekt erhalten. Was ich nicht erhalten will, ist eine Art von Aussage, die für jeden anderen Beobachter anders ausfällt.
Sie behaupten nun, man könne Geschwindigkeit nicht von einem Bezugsobjekt abstrahieren. Begründen Sie das. Oder hören Sie auf, sich hier zusammen mit Ihrem Kumpel galileo0815 so aufzuplustern.
Ich finde es erschreckend und skandalös, dass sich hier Leute hinstellen und behaupten, die spezielle Relativitätstheorie zu erklären, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.
Was fällt Euch eigentlich ein? Was ist das für eine Unverschämtheit, sich hier mit minimalstem Wissen über Physik hinzustellen, und anderen Leuten den großen Otto vorzumachen.
Warum werden solche Fake-Seiten nicht von einer Internet-Polizei geschlossen?
Ich trete gerne mit jedem in einen freundlichen, sachlichen Disput ein, der fähig ist, Argumente und logische Gedankenketten auf der Basis elementarer Physik aufzubauen. Und der mir Fehler in meiner Argumentation nachweist – aber nicht nach der Methode: „das sagen doch alle, dass die sRT stimmt“, sondern einzig durch logische Ableitungen von fundiertem Physikwissen.
Aber so oder so, Eure Überheblichkeit hier könnt Ihr Euch von mir aus sonstwohin stecken …
dazu müßten Sie mal gucken, wo Physikunwissen in Ihren „Gedankenketten“ versteckt ist.
Hallo Herr Storz,
ganz nett, dass Sie sich hier nun ebenfalls zu Wort melden, aber es war nicht mein Ziel, dass Sie meine vertrauensbildenden Massnahmen in der Diskussion mit Herrn Knoth durch Ihre eher indifferenzierte Forenpräsenz torpedieren. Wenn Sie sich fachlich austauschen möchten, so können Sie das sehr gut wie bisher bei Frau Lopez tun, sie ist ja von Ihrem Engagement inhaltlich sehr angetan, und wenn es Ihnen darum geht, meine Glaubwürdigkeit in Zweifel zu ziehen, so schlage ich Ihnen vor, sich im Mahag-Forum anzumelden, da können Sie sich dann mit dem User „Yukterez“ verbünden, auch wenn der es mit dem Zitieren nicht sonderlich genau nimmt.
Ich wünsche Ihnen noch weiterhin einen schönen Tag, Ralf Kannenberg
Wieso wirfst Du die beiden immer in einen Topf? Knoth ist kein Gegner der Relativitätstheorie.
Es ist erschreckend, was eine physikalische Theorie aus Menschen, die sich nur über eine Internetseite kennen, macht! Es wird von „Gegnern“ gesprochen und auf einem Niveau beleidigt, welches der „Standard-Facebook-Diskussion“ in nichts nachsteht.
Und selbst Menschen aus demselben Lager bekämpfen sich: Ein Professor sagte mal „Das ZP kann auch ganz ohne Beschleunigung auskommen, in dem der reisende Zwilling seine Uhrzeit als Signal einem entgegenkommenden dritten Zwilling – welcher Richtung Erde fliegt – übergibt. Mathematisch würde das keinen Unterschied machen. Ein Experimentalphysiker sagte dazu, das wäre dann nicht mehr das ZP, sondern was ganz anderes. Das ZP würde nur mit Beschleunigung funktionieren, denn diese wäre für die Zeitdilatation ursächlich und nicht die Mathematik. Beide behaupten, der jeweils andere habe die RT nicht verstanden.
Auch im Kritiker-Lager „zerfleischen“ sich die Leute mit Beleidigungen und Anfeindungen.
Warum muss das eigentlich so sein? Warum sind intelligente Menschen nicht in der Lage, einzusehen, dass jeder falsch liegen kann mit seiner Argumentation? Unabhängig der Mathematik kann eine falsche Interpretation vorliegen, ich erinnere nur an den Bauer, der ein quadratisches Feld mit der Fläche 100m² einzäunen will und dann -40m (minus vierzig Meter) Zaun kauft, da Wurzel aus 100 = -10.
Hallo Philip,
das hat ja auch niemand behauptet und genau das ist auch der Grund, warum es mir ein so grosses Anliegen ist, vertrauensbildende Massnahmen in die Wege zu leiten. Dass das seine Zeit benötigt ist mir bewusst, aber ich denke, es lohnt sich.
Freundliche Grüsse, Ralf
In meiner FB-Gruppe Amateurfunk geht es eigentlich recht gesittet zu. Das liegt wohl am „Schinkengeist“/“HAM-Spirit“.
Naja das kommt mir alles bekannt vor. Mein früherer Theorie-Professor meinte auch, daß man dazu die ART bräuchte. Heute sehe ich dies anders. Ein Schlüssel dazu ist die Relativität der Gleichzeitigkeit.
Das ist mir auch nicht erklären. Vor etwa einem Jahr hatte ich eine lange Diskussion mit einem anderen SRT-Befürworter über die Frage der Falsifizierbarkeit der SRT. Ansonsten gibt es wohl gerade beim ZP mehrere Erklärungsansätze. Herr Joachim Schulz hat ja letztes Jahr unter dem Titel „Mit dem Dopplereffekt Relativität verstehen“ eine interessante Erklärung mit der Zählung von Impulsen beschrieben. Der Punkt dabei war, daß der reisende Zwilling sofort bei der Rückreise die schnelleren Impulse empfängt,, während der ruhende die schnelleren Impulse des reisenden Zwillings. erst nach einiger Zeit nach dem Beginn der Rückreise empfängt.
ralfkannenberg | 14. März 2019, 14:42
„Hallo Herr Storz,“
Hallo Herr Kannenberger unbekannter Weise. Kennen wir uns? Ich weiß leider von nix. Länger her?
Das stimmt auch. Es sind „politische“ Differenzen. Aber diese Diskussion ist Ihnen ja bekannt.
Hallo Herr Storz,
nein. Aber ich habe bei Frau Lopez nicht nur die wohltuenden und geduldigen Beiträge der Herren Knoth und Gruenfeld gesehen und bitte um Nachsicht, dass ich momentan nicht wirklich Zeit für Sie habe.
Weiterhin einen schönen Tag, Ralf Kannenberg
Es handelt sich um Deine eigene Äußerung:
Genau das ist es, was Du von mir Dir gegenüber nicht lesen wirst. Auch das Wort „Pseudophysik“ stammt nicht von mir.
Es geht nicht um’s Nachahmen um des Nachahmens Willen oder weil ich derjenige bin, der nachgeahmt werden soll, sondern um einen objektiv empfehlenswerten Diskussionsstil.
Ich hoffe, Du bist entweder nicht Lehrer oder gehst anderenfalls mit Deinen Schülern anders um. Es gibt leider viel zu viele Lehrer, die so handeln, als sei es ihr Hauptanliegen, den meisten Schülern den Glaubenssatz einzutrichtern, sie würden Physik (oder auch Mathematik) niemals verstehen.
Ich bin nicht Dein Schüler, also fügt mir Deine Äußerung nicht so einen Knacks zu, und ich kann sie Dir besser verzeihen, was ich hiermit tue.
Auch wenn das Spielchen immer wieder von vorn zu beginnen scheint:
Wenn Du damit meinst, dass ich nicht auf einer Isolierstation ohne jeden Kontakt zu anderen Menschen aufgewachsen bin und mir das alles höchstselbst durch meinen eigenen Genius erarbeitet habe, hast Du natürlich Recht. Ich habe von anderen Menschen gelernt. Aber Du doch auch, oder? Würdest Du auch alles, was Du von anderen Menschen gelernt hast, als nachgeplappertes Gewäsch abtun?
Diese Äußerung enthält einige sachliche Fehler:
Dein nächster Beitrag ist ein Paradebeispiel für’s Aufplustern, um eine Diskussion um jeden Preis zu gewinnen:
Eine Unverschämtheit wäre es, wenn ich eine Behauptung von Dir reagieren würde, indem ich Dich, statt sachliche Gegenargumente zu formulieren, die Behauptung als „Unverschämtheit“ bezeichnen und Dir „mangels physikalischer Kompetenz“ das Recht absprechen würde, Dich überhaupt hier zu äußern. Wenn ich wirklich Argumente dagegen haben sollte, sollte ich das auch gar nicht nötig haben.
Der Vorwurf, ich hätte entweder keine Argumente oder wäre zu faul zum Argumentieren und würde mich deshalb aufplustern, um mit unsportlichen Mitteln die Diskussion zu gewinnen, wäre dann absolut berechtigt.
Nun ist es hier umgekehrt.
Genau den machst Du hier gerade vor. Dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, wer von uns beiden hier mehr Kompetenz hat. Du bist derjenige, der hier sachfremde „Argumente“ bringt und sich herablassend äußert.
An anderer Stelle wirfst Du mir (nebst allen Anderen) Überheblichkeit vor.
Wieso? Habe ich Dir physikalische Inkompetenz unterstellt oder nicht vielmehr Du mir? Vielleicht empfindest Du es auch als „überheblich“ von mir, auf genau diese Äußerungen weder klein beizugeben noch in Wut zu geraten.
Nun, den gefallen will ich Dir nicht verweigern, und einen passenden Anlass habe ich auch:
Meinst Du diesen faschistoiden Dreck ernst? Willst Du hier wirklich den ultimativen Offenbarungseid als Gesprächspartner ablegen, indem Du nach Zensur rufst, um Quasi die Diskussion mit (quasi staatlicher) Gewalt zu „gewinnen“?
Sportlich ausgedrückt ist das ein Rot-Foul!
Bitte lieber die „Internetpolizei“, diesen Beitrag von Dir zu löschen! Alles auf Null und noch mal neu angefangen.
Ich werde hier ja als unhöflich abgehandelt. Stimmt. Ich bin nur höflich zu Leuten, vor denen ich Respekt habe.
Wenn mir jemand erzählt, wenn zwei Objekte sich aufeinander zu bewegen, wäre das eine Objekt dem anderen Objekt näher als umgekehrt, dann ist es bei mir allerspätestens aus mit meinem Respekt.
Falls das jetzt hier jemandem zu hoch ist, hier nachlesen:
https://www.kritik-relativitaetstheorie.de/2018/12/luitpold-mayr-theorie-der-zeit/#comment-69634
und meine Erläuterungen dazu zB in #1717, 1719, 1720, etc.
@ Albrecht Storz | 15. März 2019, 12:58
Nun ja, der Abstand des Entstehungsorts des Myons von der Erde zum Zeitpunkt der Enstehung des Myons ist wegen der Relativität der Gleichzeitigkeit im Ruhesystem des Myons kleiner als im Ruhesystem der Erde. So wird es in der Aufgabe d) erklärt. Allerdings gab es in der Lösung mindestens ein Druckfehler.
Wer hat Ihnen denn diesen Bären aufgebunden? Wenn Sie es geglaubt haben, dann haben die Recht, die meinen, daß Sie keine Ahnung von Physik haben!
Rudi Knoth | 15. März 2019, 13:19
„Nun ja, der Abstand des Entstehungsorts des Myons von der Erde zum Zeitpunkt der Enstehung des Myons ist wegen der Relativität der Gleichzeitigkeit im Ruhesystem des Myons kleiner als im Ruhesystem der Erde.“
Was für ein Unsinn: im einen System soll das Myon ja nie 14 km von der Erdoberfläche entfernt gewesen sein. Ihre „Begründung“ mit dem „Zeitpunkt der Entstehung“ hat mit der Sache überhaupt nichts zu tun.
Herr Senf | 15. März 2019, 13:46
Als ich schrieb „Falls das jetzt hier jemandem zu hoch ist“ habe ich natürlich garantiert niemals nicht Sie gemeint.
Also noch einmal für alle:
Zwei Objekte bewegen sich aufeinander zu. Ob das Myon und Erde oder zwei Autos sind, kann ja keine Rolle spielen.
Also zwei Autos rasen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit aufeinander zu. Sie sind anfangs 600 Meter und zugleich 14 km voneinander entfernt. Wie ist das begründet? Woher der Unterschied zwischen den zwei Autos?
Respekt selbst ist zwar ein Begriff, der sich auf die Beziehung zwischen Menschen bezieht, aber Respektvoll-sein ist eine positive Eigenschaft – früher sprach man gern auch von einer Tugend – die man als Individuum besitzen oder die einem fehlen kann. Ähnlich wie Ehrlichkeit. Ein Mensch ist ehrlich, wenn er nicht bescheixxt, nicht dann, wenn er nur Personen einer bestimmten Kategorie bescheixxt.
Die Punkte stehen für Inhaltliches, und dieser Kommentar hier ist nicht Teil der Diskussion über Physik, sondern der Metadiskussion über die Diskussion über Physik. Ich ziehe es vor, beides getrennt zu halten.
Was diese Äußerung selbst betrifft, ist das traurig, sie zeugt von Mangel an Toleranz. Es gibt den Spruch „Toleranz ist der Verdacht, der Andere könnte Recht haben“ – ich bin da völlig anderer Meinung.
Toleranz ist Dissensfähigkeit und schließt ein, dass man dem Anderen – im Bewusstsein, dass auch man selbst nicht unfehlbar ist – das Recht zugesteht, sich zu irren und vielleicht sogar Stuss zu reden.
Den muss man selbstverständlich nicht unwidersprochen hinnehmen, und man muss auch nicht auf eine wohlgewählte Ausdrucksweise achten.
Persönlich werden muss aber nur, wer eigentlich keine Argumente hat.
Die Theorie ist unschuldig.
Das hat nicht zwangsläufig etwas damit zu tun. Wenn zwei gegeneinander Schach spielen, sind sie auch „Gegner“, ohne einander gleich an die Kehle zu wollen.
Auch in Bezug auf Debatten wird gern von „Gegnern“ gesprochen. Das spielt darauf an, dass die Diskutanten sich oft in einer Art Wettstreit sehen, den sie gewinnen wollen. Leider. Diese Sichtweise steht dem Erkenntnisgewinn nämlich im Wege.
Das ist doch noch keine Anfeindung! Ich finde z.B., dass jemand, der in Bezug auf die SRT überhaupt von „Zeitdilatation“ und „Längenkontraktion“ redet, ohne die Ausdrücke in Anführungszeichen zu setzen wie ich jetzt, die SRT nicht wirklich verstanden hat, aber das ist doch nicht böse gemeint!
Also noch einmal:
Zwei Objekte, ZB zwei Autos – oder Erde und Myon – rasen aufeinander zu.
Die sRT sagt jetzt, das eine Objekt sei vom anderen Objekt in einem Moment 14 km entfernt, das andere Objekt vom einen aber im selben Moment (das ist zB die Myonenentstehung) 600 Meter.
Korrekt? Wird mir diese Wiedergabe der Folgerungen aus der sRT bestätigt? Oder geht es nicht, weil ich ja ein Ketzer und Rüpler (wie zB auch Luther war) bin?
Storz,
ihre Ausssage …
Nein. Das ist der Gegenstand der Implikation.
Das ist nun der Beginn, die Implikation abzusichern …
… und das soll die Implikation finalisieren.
Sie können das bei Jocelyne Lopez so machen. Nicht hier. Wer ihnen noch antworten möchte, kann das auf KSzR machen. Sie sind auf RelativKritisch raus.
Beschwerden über allfällige „Zensur“ geben sie bitte auch direkt bei Frau Lopez zu Protokoll.
Grüsse galileo2609
„Beschwerden über allfällige „Zensur“ geben sie bitte auch direkt bei … “
Heißt das, daß der Blödsinn hier endlich seine verdiente Schreibsperre kriegt?
Wäre nett, die Mitleser zu schonen- Dip
Diesen crackpot-Unsinn muss man nicht in der x-ten Variante veröffentlichen. Da auch der Aufruf von grobem Unfug klimawirksam ist, verbessern wir auf einfache Weise unseren footprint.
Sollte Albrecht Storz seine Sperrung in irgendeiner Weise umgehen, werden seine Kommentare nicht lange Bestand haben.
Grüsse galileo2609
Gerade in Deutschland (dem Land der Dichter und Denker) ist es aber so, dass der Verstand nun mal am gerechtesten verteilt ist – jeder glaubt, genug davon zu haben! Somit werden Worte wie „du hast das nicht verstanden“ schon mal als Angriff gewertet. Und – bei allem Respekt vor Dir und Deiner zu überwiegend positiven Diskussionsführung – auch Du hast Emotionen, welche in Deinen Postings sichtbar werden. Aber ich meinte mit meinem Kommentar auch nur zu 1% Dich und zu 99% eher Herrn Storz.
Allgemein ist meine Erfahrung in verschiedenen Foren/Blogs jedoch, dass sowohl Befürworter als auch Kritiker der RT zuweilen sehr emotional und mit wenig Inhalt diskutieren. Genau so penetrant wie Kritiker die RT als Schwachsinn ablehnen (oft selbst mit schwachsinnigen Argumenten), verteidigen die Befürworter sie und reagieren auf handfeste Argumente überhaupt nicht! Es hat den Anschein, als wären sie blind und taub, wenn es um die Anwendbarkeit der Mathematik geht, obwohl die Fakten klar vor Augen liegen: Ein Ergebnis der Mathematik muss noch lange keine Entsprechung in der Physik haben! Dafür gibt es unzählige Beispiele, die ich auch schon mehrmals in verschiedenen Internetseiten nannte. Die Reaktion ist oft „ich beschäftige mich nicht mit Philosophie“ oder es gibt gar keine Reaktion! Einer (ein recht Bekannter Relativist) hat mal zugegeben, dass meine Beispiele sehr schön zeigen, wie schwierig es ist, mathematische Ergebnisse physikalisch zu interpretieren, das war es aber auch schon! Der nächste logische Schritt wäre gewesen, zu akzeptieren, dass auch die Mathematik in der RT zu in der Physik nicht anwendbaren Resultaten führen könnte – soweit geht aber offensichtlich die Freiheit des Geistes bei einigen Wissenschaftlern nicht…
Somit bleiben die Fronten verhärtet; zuzugeben, dass Teile der RT möglicherweise falsch sein könnten, ist unmöglich!
Gut, genug Metadiskussion, genug geschimpft. Kommen wir wieder zur Sache.
So weit, so klar.
Genau das sagt sie so nicht aus. Der Knackpunkt sind die Worte „im selben Moment“.
Dass zeitlich getrennte Ereignisse, die in einem bestimmten Bezugsrahmen „gleichortig“ sind, in einem anderen räumlich weit auseinander liegen können, wissen wir seit GALILEI:
Wenn ich gemütlich in einem Café sitzend eine Tasse Kaffee um 17:00 Uhr an- und um 17:05 Uhr austrinke, impliziert die Interpretation des Cafés als stationär auch die, dass erster und letzter Schluck gleichortig sind.
Nun kann man aber auch einen Bezugsrahmen verwenden, der an die Erde gebunden ist, aber ihre tägliche Rotation nicht mitmacht. In diesem Bezugsrahmen „wandert“ das Café mit ca. 1000km/h ostwärts, und zwischen An- und Austrinken liegt eine räumliche Distanz von über 83km.
„Neu“ an der SRT ist, dass sie Ähnliches auch für die Gleichzeitigkeit zweier räumlich getrennter Ereignisse aussagt.
Der Fehler an der oben stehenden Behauptung liegt darin, gleichzeitig beide Koordinatensysteme zu benutzen.
Hallo Peter,
es gibt keine „Relativisten“, das ist eine Erfindung der „Kritiker“, die brauchen’s Feindbild.
Soweit zur Diskussionsgrundlage. Guck dir bloß die „Bildung“ der Kritiker an. Physiker haben’s studiert und wissen was Mathematik leistet, wie man nicht falsch interpretiert.
Simples Beispiel: Sagnac-Effekt ist ein Laufzeiteffekt über eine Strecke s=c*t+v*t.
Worauf hämmern die „Kritiker“ rum: s=(c+v)*t und (c+v) wäre eine veränderliche LG.
Sie machen aus einer Klammerung eine Fehlinterpretation des physikalischen Inhalts.
Insofern läuft dein Einwand „… dass auch die Mathematik in der RT zu in der Physik nicht anwendbaren Resultaten führen könnte …“ ins Leere. Passiert halt „Kritikern“, die weder Mathematik, noch Physik verstanden haben oder nicht wollen- einziges Motiv Dagegener.
Grüße Dip
Bei dem Post, auf den ich heute morgen im Sinne der Metadiskussion eingegangen bin, fehlte bisher noch die inhaltliche Auseinandersetzung:
Hinter dieser Behauptung steckt das altbekannte Relativitätsprinzip von GALILEI.
Das meine ich im selben Sinne wie EINSTEIN seinen Spruch „Zeit ist, was man auf einer Uhr abliest“. Es hat keinen Sinn, eine „Mess-Sekunde“, die man gerade mit einer Cäsium-Uhr gemessen hat, von so etwas wie der „eigentlichen“ Sekunde zu unterscheiden.
Beleg für das Relativitätsprinzip ist schon, dass wir nicht merken, dass sich die Erde bewegt, und das ziemlich schnell.
Natürlich.
Genau das macht MINKOWSKI. Du misst, aber nicht nur die Länge, sondern auch die Zeitspanne zwischen zwei Ereignissen an den beiden Enden des Objekts, quadrierst beides, bildest den Differenzbetrag und ziehst die Quadratwurzel daraus. Rechne sicherheitshalber einmal unter der Annahme, dass Du stationär bist und einmal unter der Annahme, dass das Objekt stationär ist. Es sollte dasselbe herauskommen.
Einem Land der Dichter und Denker. Wobei diese Konnotation notabene auf die Situation vor dem großen Kahlschlag der NS-Zeit zurückgeht.
Was dann wiederum zeigt, dass der Angesprochene nicht verstanden hat, was die Worte „du hast das nicht verstanden“ (ich bevorzuge Worte wie „Du unterliegst einem verbreiteten Missverständnis“) wirklich bedeuten.
Da kommt nur ein kleiner Bruchteil durch. Ich bin ebenso wenig wie jeder Andere erfreut, wenn ihm jemand pauschal die Kompetenz abspricht. Hier finde ich Emotion aber auch durchaus angebracht.
Wahrscheinlich meinst Du aber den letzten Absatz aus meinem Kommemtar von gestern, 12:08, der so aussieht, als hätte ich in akutem Zorn gleich in die Tasten gehämmert.
Weit gefehlt. Die Äußerung, in welcher der inkriminerte Kommentar gipfelt, habe ich sozusagen im kalten Blut als das bezeichnet, für das ich es halte, und würde das jederzeit unterstreichen.
—-
Da dies hier zur Metadiskussion gehört, werde ich das Übrige, das ja auf Inhaltliches eingeht, nicht in diesem Kommentar erörtern.
Hab‘ ich gemacht und #1719 beantwortet (ist bislang noch nicht sichtbar):
In der verkürzten Fassung ist das nicht allgemeingültig. Vielmehr muss es heißen:
Die Erde bewegt sich relativ zum Myon genauso schnell wie das Myon relativ zur Erde (Du kannst auch Myon und Erde durch zwei Autos, Raumfahrzeuge oder sonstwas ersetzen). Beide haben selbstverständlich nicht dieselbe Geschwindigkeit, sonst wäre ihre Geschwindigkeit relativ zueinander nämlich 0.
„B bewegt sich relativ zu A mit einer Geschwindigkeit v›“ bedeutet, dass B in demjenigen Koordinatensystem ΣA die Geschwindigkeit v› hat, in dem die Geschwindigkeit von A gleich 0 ist.
Dieses Verständnis von „Geschwindigkeit relativ zu“ ist SRT-fest, gilt aber nach NEWTON selbtverständlich auch. Und natürlich bewegt sich A in demjenigen Koordinatensystem ΣB mit –v›, in dem B stationär ist, d.h., die Geschwindigkeit von B gleich 0 ist.
Die Relativität der Bewegung bedeutet, dass man bei einer Rechnung wahlweise ΣA oder ΣB benutzen kann. Es wäre ein grober Kunstfehler, beide gleichzeitig zu benutzen.
Nicht „und wenn nichts mehr hilft“. Es ist vielleicht unüblich, das so zu sehen, aber die Konzepte „Zeitdilatation“ und „Längenkontraktion“ werden eigentlich der Grundidee der SRT, nämlich GALILEIs Relativitätsprinzip, nicht gerecht. Sie suggerieren rein sprachlich ein gewalttätiges Gezerre und Gequetsche, das nur „der bewegte“ Körper erfahre. Das passt besser zu LORENTZ‘ Äthertheorie, in dem es den ruhenden Äther gibt und damit auch ein Koordinatensystem ΣÄ, sodass ein Beobachter, der in ΣÄ bewegt ist, als schlechthin bewegt gelten könne, nur dass er das nicht merkt und die Bewegung durch keinerlei physikalisches Experiment nachweisbar ist.
In der SRT verzichtet man auf eine solche „metaphysische“ Annahme, und deshalb sind bei Licht betrachtet – auch wenn man aus Macht der Gewohnheit anders redet – die Wörter „Zeitdilatation“ und „Längenkontraktion“ fehl am Platze und müssen durch das Konzept der Relativität der Gleichzeitigkeit nicht etwa ergänzt, sondern ersetzt werden.
Nicht nur oft, sondern leider meistens.
Kann ich nicht beurteilen, denn ich habe noch keines gelesen, nur selbst eines formuliert, und das stützt sich weder auf mathematische Herleitungen noch auf physikalische Experimente, sondern ist rein naturphilosophisch:
Die Relativität der Gleichzeitigkeit scheint den ontologischen Determinismus zu stützen (die Geschichte des Universums ist wie eine fixundfertige Landschaft und die subjektive Gegenwart wie die Stelle, an der ich mich gerade befinde), und wenn man diesen ablehnt, muss man eigentlich zwangsläufig an die Existenz einer absoluten Gegenwart glauben, auch wenn diese keiner Messung zugänglich ist.
A propos Argumente: Ich werde den Eindruck nicht los, dass Gegner (der Ausdruck ist aufgrund der Argumentationsweise und des verhärteten Dogmatismus angebracht) der Relativitätstheorie (GdRT) gerade dann ausfallend werden und mit persönlichen Herablassungen reagieren, wenn man als Verfechter der RT nicht dogmatisch unterwegs sind, sondern sachlich argumentiert. Besonders an die Auseinandersetzung mit Chyron hier auf dem Blog erinnere ich mich lebhaft.
Das ist völlig richtig, aber im Grunde eine Binsenwahrheit. Mathematisch lassen sich buchstäblich unendlich viel mehr „Dinge“ konstruieren, als sie zur Beschreibung physikalischer Phänomene herangezogen werden können.
Auch in der Theoretischen Physik gilt das, wie Gedankenexperimente à la „Alice im Quantenland“ (wo h einen viel größeren Wert hat) oder Überlegungen zum optischen DOPPLER-Effekt unter der Prämisse, c betrage nur 30m/s, zeigen.
Meist denken allerdings GdRT nicht so differenziert, sondern versuchen die RT als schon mathematisch unsinnig hinzustellen, als etwas, das schon mit Grundschuldmathematik zu widerlegen sei – und stellen dabei ganz nebenbei gesellschaftswissenschaftlich die steile These auf, eine so leicht widerlegbare Theorie hätte jemals die Fachwelt überzeugen können.
Ein anscheinend wirklich überzeugendes Beispiel mit Hinblick auf Deine folgenden Ausführungen würde ich begrüßen. Ohne suchen zu müssen.
Das beruht m.E. auf ganz normaler Bequemlichkeit, einer allgemein menschlichen Eigenschaft.
Das Wort ist irreführend. Es klingt nach „Anhänger des Relativitsmus“, auch wenn man es natürlich auch als „Betreiber der Relativistik“ deuten kann. Die Doppeldeutigkeit macht das Wort zum Kampfbegriff, wie Herr Senf angemerkt hat.
Genau ein solches Beispiel – nicht viele gleichzeitig, das lässt sich dann einfach mengenmäßig schlecht bewältigen – würde mich interessieren.
Das ist niemals der nächste logische Schritt. Der nächste logische Schritt ist zu überprüfen ob.
Das spricht im Zweifel aber nicht gegen die RT, sondern alles andere wäre überraschend. NEWTONs Bewegungsgleichungen, die bei Planeten in Sternensystemen sehr gut funktionieren, lassen sich auf Elektronen in Atomen nicht anwenden.
Professionelle Wissenschaftler sind oft sehr eingebunden, sowohl zeitlich als auch, was die von ihren jeweiligen Arbeitgebern unterstützten Wissenschaftsfelder anbelangt. Schon EINSTEIN hat die SRT im Wesentlichen außerhalb des offiziellen Wissenschaftsbetriebes entwickelt, und dabei war ihm sein „Brotberuf“ als Experte 3. Klasse im Berner Patentamt hilfreich.
Das ist so ganz sicher falsch, worauf ich aber in einem eigenen Kommentar eingehen will.
Lopez#1753 lügt wieder wie gedruckt und uns-Philip ist im meinungsfreien Fred out 🙂