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„Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, …“

von Redaktion am 13. Juni 2012

„… ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist“. So urteilt Ekkehard Friebe über die seiner Ansicht nach widersprüchliche Spezielle Relativitätstheorie Albert Einsteins. Ekkehard Friebe ist das Urgestein der pseudowissenschaftlichen Kritik der Speziellen Relativitätstheorie im deutschen Sprachraum. In den letzten Jahren reduzierten sich seine Aktivitäten auf die Interessenvertretung der anonymen Forschungsgruppe G.O. Mueller und die stoische Veröffentlichung pseudowissenschaftlichen und esoterischen Unsinns unterschiedlichster Herkunft in seinem Blog. Damit ist Friebe mit seinen immerhin bereits 85 Jahren bestenfalls noch für besonders verbohrte Relativitätskritiker interessant. Dabei hat er schon bessere Zeiten gesehen. Heute wenig bekannt ist, dass der ehemalige Patentamtsangestellte Friebe gemeinsam mit Walter Theimer und Gotthard Barth 1988 im Österreichischen Rundfunk als Aussenseiter der Naturwissenschaft den Zenit seiner Kritikerkarriere erreichte.

Dipl.-Ing. Ekkehard Friebe

Ekkehard Friebe wurde 24.2.1927 in Hannover geboren und legte - nach Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft - im Jahre 1953 an der Technischen Hochschule Hannover sein Diplomexamen im Bereich "Elektrotechnik" (Energietechnik) ab. Anschließend war er fast 10 Jahre in der Industrie (Siemens) als Entwicklungsingenieur tätig. Im Jahre 1963 wurde er vom Deutschen Patentamt München als Patentprüfer bestellt. Seit 1979 befasste er sich nebenberuflich intensiv mit den Grundlagen der Physik und hat hierzu zahlreiche Vorträge gehalten und Veröffentlichungen herausgebracht. Seit seiner Pensionierung im Frühjahr 1989 gilt dieser Thematik eine weiter vertiefte Aufmerksamkeit.

1973 begann Ekkehard Friebe mit Fernsehantennen zu experimentieren. Für den gelernten Energietechniker war die Funktechnik völlig neu. Die Maxwellsche Elektrodynamik musste er sich erst mühsam erarbeiten, da er die Maxwellschen Gleichungen beim Studium nie ganz verstanden hatte. Ohne jegliches Grundlagenwissen für die benötigte Mathematik und Physik, stiess Friebe bald auf Widersprüche. Doch statt sich das Verständnis der Maxwellschen Elektrodynamik zu erarbeiten, kam Friebe zur Überzeugung, dass die Theorie falsch sein müsse.

Es ergab sich, daß die Maxwellschen Gleichungen die tatsächlichen physikalischen Verhältnisse der Ausbreitung elektromagnetischer „Wellen“ („Wellen“ in Anführungszeichen, weil dieses Wort schon irreführend ist) fast richtig wiedergeben in ihrer mathematischen Formulierung. Die in den einschlägigen (einfachen und hochwissenschaftlichen) Lehrbüchern angegebenen Interpretationen sind aber falsch.

Zum einen stimmt es nicht, daß zeitlich veränderliche magnetische Feldlinien stets von elektrischen Feldlinien ringförmig umgeben sind und umgekehrt. Zum anderen verlangen die Maxwellschen Gleichungen kein wellentragendes Medium (Äther). Im Gegenteil: Sie stehen im Widerspruch dazu. Es findet kein wechselnder Energieaustausch zwischen potentieller (elektrostatischer) und kinetischer (elektromagnetischer) Energie statt. Die Folge davon ist, daß sie in vollem Einklang stehen mit dem Relativitäts-Prinzip von Galilei.

Hier zeigt sich bei Friebe beispielhaft die bei Aussenseitern der Naturwissenschaft häufig vorkommende Eigenart, Fachbegriffe völlig wesensfremd zu verwenden. Der letzte Absatz enthält zwar in der Physik übliche Termini, ist in seiner gesamten Aussage jedoch sinnlos. Trotz grosser Defizite im Verständnis des Sachverhalts glaubt sich Friebe auf dem richtigen Weg. Er verfasste 1979 eine Abhandlung zur Elektrodynamik – Friebe, E., „Die Maxwell’schen Gleichungen in neuer, besonders einfacher mathematischer Form“, Privatdruck, 1980, München – und reichte sie bei zwei Elektronikjournalen zur Veröffentlichung ein. Die erste Redaktion lehnte sofort ab. Die zweite antwortete nach längerer Prüfung

…, daß [die] Arbeit zwar den Anschein der Wissenschaftlichkeit mache, aber unhaltbar sei im Hinblick auf das Physiklehrbuch von Arnold Sommerfeld und andere wissenschaftliche Veröffentlichungen.

Mit der begründeten Ablehnung einer Veröffentlichung hätte Friebe zur Einsicht gelangen können, dass er eine Verständnisproblem hat und nicht die Physik ein Theorieproblem. Doch diese Erkenntnis blieb Friebe verwehrt.

Ich wusste inzwischen schon, daß es vielen Autoren vor mir ähnlich ergangen war. Diese hatten daher den Weg des „Selbstverlages“ ihrer Arbeiten beschritten. Ein kostspieliges und risikoreiches Unterfangen. Das wollte ich nicht. Weitere Ausarbeitungen habe ich nur im Freundes-Kreis als Ablichtungen verteilt.

Damit war Ekkehard Friebes Weg als „Crackpot“ besiegelt. Bei der Verteilung von Kopien im „Freundes-Kreis“ blieb es nicht lange. Die Kontakte, die Friebe in dieser Szene bereits geknüpft hatte, führten folgerichtig zu Gotthard Barth. In der von Barth mühsam auf seiner Druckmaschine im Eigenverlag produzierten Zeitschrift „Wissen im Werden“ erschien Friebes erste Abhandlung 1982 unter dem Titel „HERTZ-sche Wellen“. Zu diesem Zeitpunkt war Friebe bereits fest in das Netzwerk der Einsteinkritiker integriert. Bei der Kritik der Maxwellschen Elektrodynamik hielt sich der Münchner Regierungsdirektor nicht lange auf. In den folgenden Jahren erklärte er alle wesentlichen physikalischen Theorien für falsch.

Von der Newtonschen Gravitationstheorie über die Thermodynamik, Elektronentheorie und Quantentheorie bis zur Relativitätstheorie, sind alle laut Friebe fehlerhaft, widersprüchlich und unbrauchbar. Friebe verfasste zahlreiche Abhandlungen dazu, die er z. B. in der Zeitschrift raum&zeit publizierte oder bei Tagungen der DPG vortrug. Diese Abhandlungen dokumentieren Friebes naive kindliche Vorstellung von Physik. Manche seiner Hypothesen sind geradezu grotesk. Seine Hypothese zur Widerlegung der Newtonschen Gravitationstheorie kennt keine Jahreszeiten und die Erdanziehung wirkt nicht zum Erdmittelpunkt, sondern zur Erdachse. Eine Schieflage, über die Menschenwesen aus nördlichen bzw. südlichen Breitengraden bislang nichts zu berichten wussten. Auch der gute Uranus hätte seine liebe Not, die Sonne zu umkreisen, noch dazu praktisch verkehrt herum (seine Drehachse liegt nahezu in der Ekliptik und er rotiert gegenläufig). Alles in allem Aussagen, die ganz offensichtlich im Widerspruch zur Wirklichkeit stehen. Um Friebes „Die Maxwell’schen Gleichungen in neuer, besonders einfacher mathematischer Form“ steht es nicht besser. Prof. em. Dr. Gerhard W. Bruhn des Fachbereichs Mathematik der TU Darmstadt schreibt in seiner Kritik „Die Widersprüche der Elektrodynamik des Herrn Friebe“:

E. Friebe behauptet in seinen Schriften […] standhaft die Widersprüchlichkeit der Maxwell-Gleichungen […] Allerdings ist diese Behauptung leicht zu widerlegen: Denn die Gleichungen besitzen (allgemein bekannte) Lösungen, ebene Wellen sowie deren Kombination zu stehenden Wellen: Lösbare Gleichungen aber können nicht widersprüchlich sein. […] Was ist der Grund für Friebes Fehlschluss? E. Friebe kennt sich mit der Mathematik nicht so genau aus. Er hält folgende „Kettenregel“ für gültig [..] (F) ∂F/∂x ∂x/∂t = ∂F/∂t […] Die Regel (F) muss also falsch sein. Macht nichts, vielleicht lohnt sich ja dennoch eine Patentanmeldung für die Regel (F) beim DPA; was meinen Sie, Herr Regierungsdirektor a.D.?

Friebes Hypothese zur Elektrodynamik wurde 15 Jahre später vom „Tesla aus dem Schwarzwald“ und ehemaligen Präsidenten der GFWP Konstantin Meyl aufgegriffen und prompt ebenfalls von Prof. Bruhn 2003 widerlegt („Widerlegung einer Behauptung von E. Friebe und K. Meyl“).

Wissen im Werden 1985

Wissen im Werden 1985, Gotthard Barth ärgert sich über die kurze Antwort von Wissenschaftsminister Dr. Heinz Fischer

Zu Beginn der Achtzigerjahre bildete das zusammengewürfelte Triumvirat Gotthard Barth, Ekkehard Friebe und Walter Theimer die verbliebene Speerspitze der Einsteinkritik im deutschen Sprachraum. Barth führte zu dieser Zeit eine bereits mehr als zehn Jahre dauernde Kontroverse mit dem Wiener Professor für theoretische Physik, Roman Sexl, an der sich Friebe ab etwa 1980 beteiligte. Die beiden Kritiker setzten alles daran, ihr prominentes Opfer aus dem Wissenschaftsbetrieb in die Öffentlichkeit zu zerren. Friebe „unterrichtete“ Sexl schriftlich und mündlich über zahlreiche kritische Veröffentlichungen zu Einstein und zur Speziellen Relativitätstheorie. Auslöser der „Affäre Barth-Sexl-Einstein“ war eine Veröffentlichung Sexls in den Physikalischen Blättern 1974, „Außenseiter der Naturwissenschaft“. In dieser erwähnte Sexl die Arbeit von Barth, „Relativistische und Klassische Physik“ (Wissen im Werden, 1954). Allerdings unterlief ihm ein Flüchtigkeitsfehler und er schrieb als Erscheinungsort von Barths Werk „Tullnerfeld“ statt „Untertullnerbach“. Ein Fehler, der Barth empörte, da er ihn als Geringschätzung empfand. In zahlreichen Stellungnahmen und Beiträgen in seiner Zeitschrift „Wissen im Werden“ machte Barth seinem Ärger über Roman Sexl Luft. Er bombardierte offizielle Stellen, die er für die „Affäre Barth-Sexl-Einstein“ verantwortlich machte, mit den Ergebnissen seiner „Forschung“. 1985 schliesslich schrieb Barth an den damaligen Wissenschaftsminister und heutigen Österreichischen Bundespräsidenten, Dr. Heinz Fischer:

… dass Univ. Prof. Dr. Roman Sexl, Wien, wissentlich seine Studenten und das Volk betrügt…

Dr. Fischer antwortete umgehend und kurz:

… Ich habe Ihre Ausführungen mit Interesse zur Kenntnis
genommen und verbleibe … H. Fischer

Gotthard Barths temperamentvollen Äusserungen, er nahm sich so gut wie nie ein Blatt vor den Mund, weckten immer wieder das Interesse der Medien. Der Schriftsteller und Drehbuchautor Alfred Komarek, er wohnte zeitweise kaum ein paar Kilometer von Barths Refugium entfernt und war mit ihm befreundet, widmete Barth einige Geschichten in Zeitschriften, ein (kurzes) Kapitel in seinem Buch „Tauchgänge im grünen Meer“ und eine Rolle in seinem Kriminalroman „Blumen für Polt“. Im Juli 1996, posthum drei Monate nach Barths Tod im März, reihte ihn die Zeitschrift WIENER auf Platz 99 der Top Hundert grössten Spinner in Österreich: „99 Gotthard Barth – Einstein-Widerleger“ wird in der Zeitschrift vermerkt. Barth befindet sich dort in illustrer Gesellschaft mit Marcel Prawy, Friedensreich Hundertwasser, Stermann&Grissemann und den Wiener Philharmonikern (Die Top 100 – das Spinner-Ranking, WIENER, Juli 1996). Hinter Barth schaffte es noch Werner Grissmann (nicht zu verwechseln mit Christoph Grissemann), der ewige Zweite hinter Franz Klammer bei Schiabfahrtsrennen, auf Platz 100 in die Wertung. Eine der Trauerreden zu Barths Begräbnis am 9. April 1996 in Zwingendorf hielt Ekkehard Friebe.

Dr. Reinhard Schlögl

Dr. Reinhard Schlögl (links) hier im Interview mit Prof. Dr. Anton Zeilinger („Mr. Beam“).
Schlögl widmete sich aber auch Aussenseitern der Naturwissenschaft wie Gotthard Barth, Ekkehard Friebe und Walter Theimer. Vor allem in den Achziger- und Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts. Seine Dissertation 1992 hatte ebenfalls die Aussenseiter zum Thema. Im Vorwort bedankt er sich bei seinem lieben Freund Gotthard Barth.

1982 führte der Österreichische Wissenschaftsredakteur Dr. Reinhard Schlögl ein Interview mit Otto Steinfellner, in den Dreissigerjahren ein erfolgreicher Motorradrennsportler (Klasse 500ccm), der in Österreich einige Strassenrennen gewinnen konnte. Als Rentner schaffte Steinfellner den Absprung von der Strasse und promovierte 1978 bei Prof. Dr. Erhard Oeser in der auch akademisch hochdrehzahlig gefahrenen Disziplin Wissenschaftstheorie und Geschichte der Naturwissenschaften.
Der Titel seiner Dissertation: „Erkenntnistheoretische Untersuchungen zur modernen Kosmologie und ihre naturphilosophischen Implikationen“, Untertitel: „Einsteins Tragik (erkenntniskritisch-biographische Studie). Systematisch-naturphilosophische Überlegungen zum Aufbau der Materie, und des Weltalls“. Steinfellner war Einsteinkritiker und mit Gotthard Barth befreundet. Im Interview mit Schlögl kam auch Gotthard Barth zur Sprache.

Das Ergebnis war ein Sendebeitrag im ersten Österreichischen Rundfunk in der Reihe „Menschenbilder“ am 28. April 1985 mit dem Titel „Die letzten Gegner Einsteins“. Ein halbstündiger Dialog von Barth mit Steinfellner über ihr Leben und ihre Beweggründe und über die Kritik an Einstein. 1986 führte Schlögl ein Interview mit Roman Sexl über Astrophysik. Im anschliessenden privaten Gespräch kam die Rede auf die Aussenseiter der Naturwissenschaft. Das nahm Schlögl zum Anlass als Spätberufener eine Dissertation zu verfassen mit dem Titel „Aussenseiter der Naturwissenschaft“, die er bei Dr. Erhard Oeser 1992 mit dem Erwerb der Doktorwürde abschloss. Als Vorbereitung gestaltete Schlögl ein Radiokolleg über die Aussenseiter. Dazu führte er noch 1986 ein mehrstündiges Interview mit Gotthard Barth, Ekkehard Friebe und Walter Theimer in München. Das Radiokolleg ist eine ständige Sendereihe des ersten Österreichischen Rundfunks, die sich jede Woche in vier jeweils halbstündigen Sendungen (Montag bis Donnerstag) einem Thema aus Wissenschaft und Kunst widmet. Die grosse Stunde des Triumvirats Bart, Friebe, Theimer schlug vom 21.3. bis zum 24.3.1988 als im Radiokolleg das Thema „Außenseiter der Naturwissenschaft – Phantasten oder Wegbereiter des neuen Denkens?“ ausgestrahlt wurde. Barth, Friebe und Theimer kamen gleichberechtigt mit den etablierten Wissenschaftern Roman Sexl, Edmund Hlawka, Herbert Pietschmann, Erhard Oeser und Rupert Riedl zu Wort und konnten ihre Aussenseiterposition ausführlich darstellen. Am 12. Januar 1994 folgte eine weitere Sendung des ersten Österreichischen Rundfunks in der Sendereihe „Salzburger Nachtstudio“. Sie widmete sich dem Thema „Ist Einsteins widerlegbar? Pro und Kontra Relativitätstheorie“, mitwirkende Aussenseiter wieder Barth, Friebe und Theimer (posthum).

Von diesen Höhenflügen der Kritik ist Friebe heute weit entfernt. Die Kritik hat bis zur Bedeutungslosigkeit an Schwung und vor allem an Qualität verloren. Das mag daran liegen, dass Ekkehard Friebe mit seinem trockenen technokratischen Stil weder über die Eloquenz von Walter Theimer, noch über das Charisma von Gotthard Barth verfügt. Nach deren Ableben, Walter Theimer am 15. Oktober 1989 und Gotthard Barth am 31. März 1996, ist Friebe auf sich allein gestellt. Seine Entscheidung als Kritiker nicht mehr aktiv in Erscheinung zu treten, sondern die anonyme und anarchistisch systemfeindliche Forschungsgruppe G.O.Mueller zu unterstützen, hat sich als Fehlentscheidung herausgestellt. Der Todesstoss für seine Kritik war die Ernennung von Jocelyne Lopez zu seiner Partnerin und gleichberechtigten Interessenvertreterin von G.O.Mueller. Friebes fortgeschrittenes Alter hat die Entscheidung, der Krawallbloggerin die Initiative zu überlassen, wohl massgeblich motiviert. Dass Jocelyne Lopez die Kritik zum Ramschladen für esoterische Verschwörungstheorien abwirtschaftet, war nur eine Frage der Zeit.

Auffällig ist, dass Friebe seine grossen Auftritte im Österreichischen Hörfunk mit keinem Wort erwähnt. Nicht einmal bei der Trauerrede zu Barths Beisetzung liess sich Friebe dazu hinreissen, ihr gemeinsames Hörfunkinterview zu würdigen. Friebes prominente Rolle in der Dissertation von Reinhard Schlögl hat bei ihm den Charakter einer Randnotiz. Friebe könnte all das als Erfolg der Kritik vermarkten. Doch stattdessen polemisiert Friebe, hauptsächlich über sein Sprachrohr Jocelyne Lopez, nach wie vor über die Unterdrückung der Kritik durch die Wissenschaftsmafia. Es offenbart sich die wahre Natur seiner „Kritik“. Vorrangig sind die Kontroverse und das Ringen um Aufmerksamkeit. Dafür wird alles geopfert. Die Anerkennung der Kritik ist nicht gewünscht, sondern wird sogar als störend empfunden. Aus dem Blickwinkel der Physik sind Friebes widersprüchlichen Hypothesen für die Kritik untauglich. Bliebe nur die Faszination als Kritikerperson an sich. Die kann Friebe nicht bieten und ein fähiger Nachfolger ist nicht in Sicht. So kräht nach seiner Kritik heute kein Hahn mehr.

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14 Kommentare | Kommentar schreiben
 
  1. #1 | Lucas | 13. Juni 2012, 23:25

    Ein mE sehr gut gelungener Artikel.
    Danke für diese gute Recherche ( resp. Zusammenfassung ) !

    Gruss, Lucas

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  2. #2 | Philip | 14. Juni 2012, 14:38

    Heute wenig bekannt ist, dass der ehemalige Patentamtsangestellte Friebe…

    Vielleicht fühlt er sich deswegen ja zum Einstein-Kritiker berufen. Diskussion unter „Kollegen“, sozusagen. Aber merke: Nicht jeder, der in einem Patentamt angestellt ist oder war, ist deshalb auch gleich ein guter oder gar herausragender Physiker. :mrgreen:

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  3. #3 | Noblinski | 14. Juni 2012, 17:29

    „Ein fähiger Nachfolger ist nicht in Sicht…“

    Bedeutet das nun, daß die RT-Kritiker endgültig im eigenen Saft verschmort sind? Was müßte denn passieren, damit noch einmal Leben in diese Bude kommt? Würde es ausreichen, wenn man definitiv keine Gravitationswellen findet oder müßte man noch eine Nummer größer ausholen? (Also wenn man beispielsweise herausfinden würde, daß die Dunkelmaterie nur normale Materie ist, die sich zu schnell bewegt auf uns als Beobachter bezogen.)

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  4. #4 | Philip | 14. Juni 2012, 17:42

    @Noblinski

    Bedeutet das nun, daß die RT-Kritiker endgültig im eigenen Saft verschmort sind?

    Nicht unbedingt. Eine noch neuere, modernere Theorie kann man durchaus bringen – wie auch immer die aussehen mag. Sie sollte die SRT und auch die ART allerdings als Spezialfall enthalten. Eine Rückkehr zu einer auf den GT beruhenden Physik ist ausgeschlossen, denn die ist nicht einnmal in sich konsistent, weil für die Mechanik das Relativitätsprinzip allgemein gilt und für die Elektrodynamik nicht. Es können aber nicht für verschiedene Gebiete der Physik, die derart eng miteinander verzahnt sind, unterschiedliche Meta-Gesetze gelten.

    Würde es ausreichen, wenn man definitiv keine Gravitationswellen findet…

    Sicher nicht. So etwas wie ein endgültiges Nicht-Finden gibt es nicht, es sei denn, man breche die Suche unverrichteter Dinge willkürlich ab.
    Um zu widerlegen, dass es -Wellen gibt, müsste ein Befund in einer Situation negativ bleiben, in der sie nach der ART keinesfalls negativ bleiben dürfte, z.B, in der Nähe einander dicht umkreisender Neutronensterne, wo ein Aufenthalt ziemlich ungesund ist.

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  5. #5 | Noblinski | 15. Juni 2012, 08:51

    Ok, ich danke für die Antwort. Aber einen Seufzer habe ich doch da herausgehört oder? Nichts mehr zu tun auf Relativ-Kritisch? Da bin ich leider, um etwas zu stänkern, nicht gut genug.

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  6. #6 | Noblinski | 21. Juni 2012, 09:52

    „…ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist.“ Die oben als Titel gewählte Aussage ist ja deshalb wahr, weil der Terminus „ändern“ nicht quantitativ definiert ist. Das entspricht ja fast den Verhältnissen bei jenen Gedankenexperimenten, bei denen sich zeigt, daß die Geschwindigkeit relativ schneller Objekte nicht exakt definiert werden und somit auch nicht genau bekannt sein kann. Was man als Theorie verstehen will, hängt ja nicht unwesentlich davon ab, was man anfangs dazu definiert hat. A. Einstein hatte die RT doch nur entwickelt als Versuch, die Ergebnisse des MM-Experiments zur Isotropie und Konstanz der Lichtgeschwindigkeit halbwegs schlüssig zu interpretieren. Ein großer Teil der RelativKritisch-Texte hier dreht sich um die Frage, inwieweit die Theorie stabil erhalten bleiben kann, wenn die Eignung des MM-Experiments grundsätzlich in Frage zu stellen wäre. Dazu würde ich hier gerne noch eine Frage in den Raum stellen.

    Wenn ich ein Michelson-Interferometer in Luft mit starken Schallwellen „bestrahle“, so daß man die Dichteschwankung der Luft als Variation von c im Interferometer aufzeichnen kann. Und ich finde bei Drehung der Einfallsrichtung heraus, daß die Summe der interferierten Phasen aufgrund der stetig gleichen Addition aller Sinusse der Einfallswinkels zu 1 immer dieselbe bleibt. – Hat das nun eine Bedeutung für die RT, erschüttert das deren Definitionsgrundlagen oder die Logik der Gravitationswelleninstrumente? Oder wird man einfach sagen, das Experiment mag unzulänglich sein, die Logik der RT hängt davon nicht ab, weil sie längst anderweitig bestätigt ist? Also, geschätzte RelativKritiker, ich freue mich über jede Stellungnahme!

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  7. #7 | Volker | 13. Juli 2012, 12:55

    Na gut, zuerst das wesentliche: Ob Einstein eher Aspargus oder Currywurst hatte, lässt sich dahigehend beantworten, dass seinerzeit nicht mal im Ruhrgebiet Currywurst als Naturkonstante anerkannt war.
    Eine massiv Gravitationswelle mit entsprechender Ursache im kosmischen Nahbereich würde man wohl nur einmal messen; mehrere ohne erkennbare Ursache könnten darauf hinweisen, dass jemand am anderen Ende des Universums den BigRipResetknopf gedrückt hat. Aber egal, hauptsache ihr seltsamen Weltuntergangsfreaks habt euren Spass.
    Und die Logik der ART hängt nicht so direkt von einem Experiment ab, da sie eine Verknüpfung der Auswirkungen von zwei unterschiedlichen Naturphänomenen ist und somit eine klassische Naturwissenschaftliche Theorie. Die SRT hingegen ist ein daraus abgeleitetes Konstrukt, welches durch das mutwillige Ausklammern der Gravitation/Raumkrümmung u.a. eine künstliche Invarianz der Lichtgeschwindigkeit erzeugt. Wer aus der SRT eine tatsächliche Invarianz de Lichtgeschwindigkeit ableitet, ist ergo eher ein sackdummes Hühnchen mit Denkstörungen denn Wissenschaftler. Ich hoffe damit schon mal ein wenig Anlass zum weitergackern gegeben zu haben.

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  8. #8 | Solkar | 13. Juli 2012, 14:49

    #7 | Volker | 13. Juli 2012, 12:55

    Und die Logik der ART hängt nicht so direkt von einem Experiment ab, da sie eine Verknüpfung der Auswirkungen von zwei unterschiedlichen Naturphänomenen ist und somit eine klassische Naturwissenschaftliche Theorie. Die SRT hingegen ist ein daraus abgeleitetes Konstrukt, welches durch das mutwillige Ausklammern der Gravitation/Raumkrümmung u.a. eine künstliche Invarianz der Lichtgeschwindigkeit erzeugt.

    Danke, Volker, für diese eindrucksvolle Demonstration von ‚Buzzword-Scrabble‘!

    Könnten Sie bitte noch Bezugsquellen nennen?

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  9. #9 | Philip | 13. Juli 2012, 18:56

    Die SRT hingegen ist ein daraus abgeleitetes Konstrukt, welches durch das mutwillige Ausklammern der Gravitation/Raumkrümmung u.a. eine künstliche Invarianz der Lichtgeschwindigkeit erzeugt.

    Das stimmt nicht. Die SRT ist mindestens 10 jahre älter als die ART, sie kann also schon mal gar nicht aus dieser hervorgegangen sein. Ihre Grundlage ist das Relativitätsprinzip, das besagt, dass in einem relativ zu einem geeigneten Referenzsystem geradlinig-gleichförmig bewegten System dieselben physikalischen Gesetze herrschen wie im Referenzsystem selbst. Die SRT ist die Anwendung des Prinzips auf die Elektrodynamik, und das bedingt auch die zumindest lokale Invarianz von c. Selbst im Rahmen der ART ist das (lokal) so, wenn es keine zu starken bzw. zu inhomogenen Gravitationsfelder gibt.
    Was Sie im folgenden schreiben, ist mir keinen Kommentar wert, allenfalls einen Verweis auf einen Spruch von Rousseau.

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  10. #10 | Skeptiker-Radar – 1/2012 | RelativKritisch | 12. August 2012, 13:03

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  13. #13 | Hartwig Thim | 15. März 2013, 09:31

    Ja, wir alten Kämpfer der GFWP sind immer noch aktiv und erklären die Relativitätstheorie nach wie vor zum Unsinn des vorigen Jahrhunderts. Wir agieren jetzt als Geheimbund. RelativUnkritisch hat es noch nicht bemerkt.
    Hartwig Thim

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  14. #14 | Solkar | 19. März 2013, 00:23

    Genau!
    Sie und der Maurer Harald – DAS Dreamteam der GFWP.

    Der eine hat die Algebra nie gerallt aber dafür hat der andere sie schon lange wieder vergessen (vgl Kugelblitzblubb) – so ergänzt man sich in der GFWP bestens…

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