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Japan – Das nukleare Beben

von Redaktion am 12. März 2011

Das Jahrhundertbeben vom 11. März ist in seinen Ausmassen längst nicht sichtbar. Japan, das sich mit den Bedrohungen der Erdtektonik weltweit am besten arrangiert zu haben schien, erleidet Zerstörungen und menschliches Leid in einer Dimension, die das Land seit dem Erdbeben von Kōbe 1995 nicht mehr kannte. Die technologisch hochgerüstete ökonomische Supermacht sieht sich angesichts der Erschütterungen seines Grunds und der massiven Überschwemmungen zwar nicht hilflos, aber verwundbar. Sind die konventionellen Schäden auch beherrschbar, wankt mit der wackelnden Erde umso mehr ein Mythos, der in Japans Gesellschaft breitem Konsens unterworfen war. Die aus dem Ruder laufenden nuklearen Reaktoren in der Anlage Fukushima werden nicht nur den Glauben an die Unverletzlichkeit der zivilen atomaren Doktrin in Japan erschüttern, sondern auch die globale Renaissance der Kernkraft.

Explosion in Fukushima I

Explosion in Fukushima I

Die drohende Havarie der Reaktorblöcke in der nuklearen Anlage Fukushima, ausgelöst durch das Versagen der redundanten Kühlsysteme der Siedewasserreaktoren, wird die Welt verändern. Nach der Explosion im Reaktorblock Fukushima I ist die Lage weiter unübersichtlich. Während die Bilder Analogien zur Katastrophe von Tschernobyl vor 25 Jahren wachrufen, besteht noch die Chance, dass der Unfall in Japan in die glücklichere Entwicklung von Three Mile Island von 1979 mündet.

Fukushima I nach der Explosion

Fukushima I nach der Explosion

Unabhängig davon, ob die japanischen Ingenieure die wahrscheinliche Kernschmelze beherrschen können, haben die Energiewirtschaft und die politischen Akteure ein gravierendes Problem zu bewältigen. Japans Nuklearkraftwerke gelten gerade wegen der Anforderungen an die extreme seismische Belastung zu den sichersten der Welt. Verweigern sich diese Anlagen der technologischen Kontrolle, wird sich die latente Sicherheitsdebatte der letzten Jahre verändern. Standen zuletzt vor allem abstrakte Gefährdungen durch terroristische Attacken zur Debatte, führt das Beben in Japan die Auseinandersetzung auf die grundsätzlichen Risikodiskussionen zurück. Es ist bereits jetzt abzusehen, dass in einigen demokratischen Industriegesellschaften wie Deutschland ein weiterer Zwischenfall in der Qualität von Three Mile Island oder Tschernobyl der definitive Sargnagel für die Ausweitung der Nuklearwirtschaft bedeutet.

Die bereits jetzt dokumentierte Unsicherheit über den Ausgang des japanischen Bebens wird allerdings ausreichen, auch den Widerstand gegen den Betrieb existierender KKW zusätzlich zu mobilisieren. Die weitere Polarisierung in dieser Frage entlastet alle Beteiligten jedoch nicht von den notwendigen Entscheidungen, wie in naher und mittlerer Zukunft unsere Energieversorgung gestaltet und mit dem radioaktiven Erbe des Fissionszeitalters umgegangen werden sollte. Katastrophismus ist dabei ebenso fehl am Platz wie blinde Affirmation. Der Konflikt um das Atom ist in die Mitte unserer Gesellschaften zurückgekehrt.

  • Diskutiere über das Erdbeben in Japan und die Zukunft der Nuklearenergie mit anderen Lesern im Forum Alpha Centauri!

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104 Kommentare | Kommentar schreiben
 
  1. #51 | Redaktion | 21. März 2011, 21:06

    @ Rudolf Uebbing

    siehe oben.

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  2. #52 | Redaktion | 21. März 2011, 21:28

    Zu unserer alten Linksammlung können wir heute noch einen empfehlen. Auf dem physikBlog ist heute eine unemotionale Zusammenfassung über den Status und die Ereignisse in Fukushima Daiichi veröffentlicht worden. Auch die FAQ dürften vielen weiterhelfen. Schaut rein.

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  3. #53 | achtphasen | 22. März 2011, 11:44

    ‚Hans‘ aka ‚Hansi/Benni‘ hat gestern geschrieben:

    Bisher hat die Nuklearkatastrophe noch keine Opfer gefordert, achtphasen. Sind Ihnen die 1000e Opfer des Erdbebens egal oder wieso erwähnen Sie die nicht?

    @’Hans‘ aka ‚Hansi/Benni‘:

    Japans Industrie- und Wirtschaftsminister Banri Kaieda hat gesagt:

    «Wenn meine Bemerkungen Feuerwehrmänner verletzt haben, (…) möchte ich mich in diesem Punkt entschuldigen.»

    … und hier bitte ich Sie, ‚Hans‘ weiterzulesen: http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/22/International/Katastrophe-in-Japan/Japan-Zu-toedlichem-Einsatz-gezwungen

    Und auch hier:

    Vielen AKW-Arbeitern droht der Strahlentod

    ( http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/21/International/Katastrophe-in-Japan/Vielen-AKW-Arbeitern-droht-der-Strahlentod )
    bitte ich sie selber weiterzulesen.

    Weitere Opfer der Nuklearkatastrophe sind leider sehr wahrscheinlich.

    Dass ich nicht zu Erdbebenopfern und Opfern des Tsunamis schreibe, das liegt schlicht daran, dass ich keineswegs meine, dass zu allen Katastrophen eine Meinungsäusserung meiner Person angebracht ist.

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  4. #54 | Hans | 22. März 2011, 13:33

    Dann gibt es bei Ihnen offenbar Opfer erster und zweiter Klasse, nämlich diejenigen, die Sie bei Ihrer archaischen Zivilisationskritik instrumentalisieren können und solche, mit denen das eben nicht funktioniert.

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  5. #55 | galileo2609 | 23. März 2011, 02:13

    Hallo achtphasen,

    achtphasen | 22. März 2011, 11:44
    ‘Hans’ aka ‘Hansi/Benni’

    wenn sie voreilige Schlüsse dieser Art ziehen demontieren sie ihre sowieso beschädigte Glaubwürdigkeit. Nicht alles, was ihnen ins Auge springt, entspricht auch der Wirklichkeit. Dazu zählen auch bei ihnen Mutmassungen über personale Identitäten, die sie sich entweder aus den Fingern saugen oder unkritisch übernehmen. Hans ist definitv nicht der, mit dem sie ihn in Zusammenhang bringen wollen. Wieder einmal nicht nachgedacht, in der Recherche versagt und das lose Maul nicht gehalten. Von ihresgleichen kennt man nichts anderes. Zu allem fähig und zu nichts zu gebrauchen. Bei ihrem nächsten Bewerbungsgespräch sollten sie diesen soft skill verschweigen. 🙂

    Aber sie können gleich durchatmen. Auch ich gebe ihnen gerne einmal recht. Wenn sich diese Berichte bestätigen sollten, dass die Regierung Japans Feuerwehrleute in ihren Einsatz bei Fukushima gezwungen hat

    Der japanische Wirtschaftsminister soll Feuerwehrmänner aus Tokio gezwungen haben, stundenlang Wasser auf den radioaktiv strahlenden Reaktor im Atomkraftwerk Fukushima I zu sprühen. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo ist gegen Kabinettsmitglied Banri Kaieda der Vorwurf erhoben worden, den Männern mit Strafe gedroht zu haben, falls sie sich weigerten. Der Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, habe sich bei Regierungschef Naoto Kan darüber beschwert.
    Befragt nach den Anschuldigungen sagte der für die Atomaufsicht zuständige Minister am Dienstag: „Wenn meine Bemerkungen Feuerwehrmänner verletzt haben, möchte ich mich in diesem Punkt entschuldigen.“ Er ging Kyodo zufolge nicht darauf ein, ob die Vorwürfe gerechtfertigt seien. Seine Äußerung ließ jedoch den Schluss zu, dass der Vorwurf berechtigt ist.

    sind die sogenannten „Severe Accident Mangement Guidelines“ (SAMG) der IAEA nicht nur Makulatur, sondern völlig diskreditiert. Bereits der ‚freiwillige‘ Einsatz der „Fukushima 50“ ist mehr als grenzwertig. Die Bereitschaft unserer Medien, diese als Helden zu würdigen und zu verehren, zeigt den tiefen moralischen Riss, den die Journalisten und die Konsumenten dieser Berichterstattung vorwegnehmen. In freien, demokratisch verfassten Gesellschaften ist das Opfer Einzelner zum Wohle der Allgemeinheit, ausser in Kriegszeiten, im Normalfall tabuisiert. Die Entsendung von Liquidatoren oder deren Duldung ist eine Zereissprobe für unsere ethische Konstitution. Anlagen, die im Störfall eine solche Entscheidung provozieren, müssten allein aus dieser Perspektive ersetzt oder neutralisiert werden.

    Dass ich nicht zu Erdbebenopfern und Opfern des Tsunamis schreibe, das liegt schlicht daran, dass ich keineswegs meine, dass zu allen Katastrophen eine Meinungsäusserung meiner Person angebracht ist.

    Wir äussern uns alle nicht oft zu Naturkatastrophen, die sich auf dieser Welt ereignen. Dadurch sind wir nicht unbedingt schlechtere Menschen. In diesem Fall reden wir jedoch über eine Katastrophe. Die Beben, die Flut und der atomare GAU hängen ursächlich zusammen. Es hat mehr als ein Gschmäckle, wenn man sich im Sinne seiner pressure group allein auf die havarierten Reaktoren stürzt. Ich will sie nicht zwingen, sich an die Opfer der Beben und Tsunamis zu erinnern. Mehr als ein bedeutungsloser Disclaimer wäre von ihnen wahrscheinlich sowieso nicht zu erwarten.

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  6. #56 | achtphasen | 27. März 2011, 17:03

    apropspos

    Wahrheit™

    Die GAS (grösste anzunehmende Schweinerei) zeigt sich, wie schon lange zu erwarten gewesen ist, darin, dass nur gerade eben das zugegeben wird, was nicht länger zu verheimlichen ist.

    Zuerst muss nicht-vorgewarnten Arbeitern nicht zu verheimlichendes Unglück durch Verbrennung zustossen, bis erwähnt wird, wie sehr das in den Reaktoren stehende Wasser bereits verstrahlt ist.

    Jetzt wird auch dies zugegeben; aber noch immer wird die naheliegende Konsequenz geleugnet: Die Kernschmelze(n) sind in den Unglücksreaktoren in Fukushima in vollem Gange, die Behältnisse sind undicht; zu tun gibt es dort ausser Kosmetik eigentlich gar nichts mehr.

    Schlicht weil man nicht weiss, wohin denn mit den risikobetroffenen Menschen in der Megalopolis Tokyo, wird nicht nur vom Akw-Betreiber sondern auch seitens Regierung gelogen.
    Insofern wird gelogen, dass einfach vermitelbare aber unangenehme (scheckliche) WahrheitTM nicht kommuniziert wird.

    Mir tun die Menschen in Japan furchtbar leid.

    Eine Schwägerin, die beruflich oft in Japan gewesen ist, berichtet, dass ihre dortigen Bekannten sie um Informationen zu den neuesten Ereignissen in deren eigenem Land befragen; weil in den japanischen Medien – wahrscheinlich um Panik zu vermeiden – noch viel weniger berichtet wird zu den Zuständen in den unkontrollierbaren Reaktoren als hier, bei uns in Europa.

    Hier in Europa findet diese Tage aber erneut ein Schurkentheater des politischen und medialen Establishments statt.

    Jetzt wo ofenbar ist, dass der GAU bereits seit einiger Zeit eingetreten ist; und jetzt wo offenbar wird, dass Menschen trotz individueller Heldentaten rein gar keine Kontrolle mehr über das Geschehen an diesem einen havarierten Atommeiler mehr haben können; jetzt wird eifrig über die Durchsetzung eines Flugverbotes über Lybien berichtet.
    Eine Waffenschau des atomkraftwerkstrotzenden Europas.

    Ganz vergessen geht in den Medien, dass die Endlagerung der Spaltprodukte noch immer gänzlich ungelöst ist. 10tausende von Jahren strahlt das Zeugs, das seit Jahrzehnten produziert und durch interessegebundene Spezialisten seit Jahrzehnten als nicht mal in die effektiven Kostenberechnungen einzubeziehende Marginalie verharmlost wird.

    Somit hinterlässt die technologie- und meinungsbildende Elite dieser gegenwärtigen Generationen der Menschheit den folgenden Generationen (der Gesamtheit des höherentwickelten Lebens) eine schreckliche und – wenn denn – nur mit exorbitanten Folgekosten zu bewältigende Hinterlassenschaft.

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  7. #57 | achtphasen | 27. März 2011, 19:02
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  8. #58 | galileo2609 | 27. März 2011, 22:50

    Hallo achtphasen,

    ob der Trickfilm des Medienkünstlers Kazuhiko Hachiya, der japanischen Kindern die Katastrophe von Fukushima erklären soll, gut oder schlecht ist? Wer weiss. Die deutsche Jugendzeitschrift ‚Bravo‘ hat vorsorglich zum ersten Mal während ihres Bestehens ein politisches Thema aufgegriffen und zwischen die Poster der aktuellen Ausgabe eines mit dem Logo der Anti-AKW-Bewegung eingereiht.

    Bravo, Nr. 13/2011

    Bravo, Nr. 13/2011

    Laut einer Mitteilung des Bauer Verlags haben sich in den vergangenen zwei Wochen zahlreiche Jugendliche mit ihren Ängsten und Sorgen rund um das Thema Atomkraft an die Redaktion der Zeitschrift gewandt, was schließlich bei den Redakteuren zu dem Entschluss führte, erstmals in der Geschichte der “Bravo” eines der Bravo-Poster einem politischen Thema, in diesem Fall der Anti-Atomkraft-Bewegung, zu widmen.

    “Die Ereignisse in Japan haben eine Diskussion über Atomkraft in Deutschland angestoßen, die unsere Leser berührt und ganz unmittelbar betrifft”, so Philipp Jessen, Chefredakteur der “Bravo”. “Unsere Leser sind die Generation, die mit den Folgen unserer heutigen politischen Entscheidung Pro oder Contra Atomkraft leben müssen. Mit dem Poster sprechen wir unseren Lesern aus dem Herzen.”

    Ist das gut oder schlecht, oder will man auf einen fahrenden Zug aufspringen, um die zuletzt sinkenden Verkaufszahlen zu stabilisieren? Für eine rationale Aufklärung von Kindern und Jugendlichen taugt in keinem Fall, sich an seinem eigenen Weltschmerz zu laben, wie sie das gerade wieder vorgeführt haben. Sie bedienen damit lediglich ihr Selbstmitleid.

    zu tun gibt es dort ausser Kosmetik eigentlich gar nichts mehr.

    Sie irren wie so oft, achtphasen. Jeder Tag ist ein Gewinn, um die havarierten Reaktoren unter Kontrolle zu bekommen. Die Techniker und Ingenieure haben den Handlungswillen und den Einfallsreichtum, diesen schweren Unfall zu begrenzen. Würden diese sich in die von ihnen schwülstig inszenierte Wehklagerei ergehen, dann und nur dann könnten die Japaner einpacken. Zum Glück gibt es aber noch genug Menschen, die es gewohnt sind, anzupacken anstatt nur dämlich rumzulabern. Meine Empfehlung: einfach noch eine Yoga-Übung einlegen, ansonsten lieber die Klappe halten.

    Grüsse galileo2609

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  9. #59 | achtphasen | 28. März 2011, 08:31

    Hallo galileo!

    Weil Sie ja zunehmend gerne grossformatige () und bunte () Bilder in Ihren stets diffamierneden Statements einsetzen,
    bitte ich Sie, bei Gefallen doch auch dieses hier: http://www.nzz.ch/images/radioaktive_faesser_wuerenlingen_lead_1.10013017.1301056247.jpg
    hier einzubinden.

    Gerne mit diesem Zitat als Beschreibung:

    … Archivaufnahme von Fässern für radioaktive Abfälle. Diese wurden laut der Zwilag in Würenlingen mittlerweile zu tiefenlagerfähigen Gebinden weiterverarbeitet. …

    http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/pandoras_atomkraftwerke_1.10012987.html

    Wenn Sie diese (und die unzähligen weiteren, in Europa existenten,) Plutonium beinhaltenden und also 10tausende von Jahren ’sicher‘ endzulagernden Schweinereien in Bezug zu des Herrn Gianni Lannes gerade diese Tage erfolgreich erfolgtem Eindringen
    (zum guten Glück ist dieser Mann Journalist und nicht etwa Terrorist!)
    in italienisches Atomkraktwerk ( http://www.youtube.com/watch?v=eRxln3OC-x8 ) setzen …
    und wenn Sie bedenken,
    dass die Brennstäbe der unzähligen Atomkraftwerke Europas, die
    (bevor sie nach Wiederaufbereitungsprozessen in Fässern zur Endlagerung gepackt werden)
    auch in Deutschland
    (ebenso wie in Fukushima)
    offenherzig auf Reaktordächern gekühlt und gelagert werden;
    dann wird doch wohl auch Ihnen endlich klar,
    dass weitergehende Verantwortungsdelegation an gewinnorientiert interessegebundene Spezialisten der Nuklearindustrie schlicht auch eine persönliche Verantwortungslosigkeit Ihrerseits (auch gegenüber Ihren eigenen Kindeskindern) darstellt.
    Nicht wahr?

    Ein wenig moderater formuliert, aber dennoch betreffs (Kosten-) WahrheitTM einen auch auf diesem Blog beharrlich ausgeblendeten Aspekt nuklearer Fahrlässigkeit trefflich beschreibend:

    Aus ökonomischer Sicht zeigt sich mit dem Reaktorunfall von Fukushima, dass die negativen externen Effekte der Atomenergie – das Unfallrisiko und die Endlagerung radioaktiver Abfälle – bisher zu stark vernachlässigt wurden. Analog zu fossilen Energiequellen wurden die Externalitäten untertrieben oder gar verneint, um den Preis für Atomstrom billig zu halten. Dies führte zu Fehlallokationen: Es wird mehr Atomenergie eingesetzt, als dies volkswirtschaftlich unter Berücksichtigung der externen Kosten sinnvoll wäre.

    http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/pandoras_atomkraftwerke_1.10012987.html

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  10. #60 | galileo2609 | 28. März 2011, 22:41

    Hallo achtphasen,

    ohne ihre Luxusvariante des malum metaphysicum können sie nicht, oder? Ich gewinne langsam den Eindruck, dass sie auf Teufel komm raus für etwas bestraft werden wollen, das sie weder verursacht haben noch beeinflussen können. Das ist aber ihre persönliche Angelegenheit. Lassen sie doch bitte die Menschen aussen vor, die sich in ihrem persönlichen Masochismus gar nicht wiederfinden.

    Als Versager können sie nur auf ihr Wehklagen zurücksinken, aber wen kümmert das. Der Rest der Welt hat anderes vor. Der wird sich weder von ihrer abstrusen Zivilisationskritik noch von ihren atavistischen Gemeinschaftsvorstellungen beeindrucken lassen. Die Menschen wollen leben. Und zwar so richtig.

    Ich bin mir übrigens sicher, mit ihnen kann man nicht mal über Themen diskutieren, über die Konsens herrschen könnte. Sie sind zur Kommunikation einfach unfähig, da sie weder einfache Prozesse, sich selbst oder komplexere Probleme beherrschen. Die Aneignung der Welt mit ihren Mitteln läuft einfach schief.

    Grüsse galileo2609

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  11. #61 | achtphasen | 29. März 2011, 08:22

    und nun, nachdem Sie erneut blog-thema-abweichend grosse Sprüche ad personam abgesetzt haben, galileo, nun wäre eine Antwort auf zumindest ein oder zwei der von mir eingebrachten und durchaus zum Thema ‚nukleares Beben‚ passenden Verweise doch wohl schon angebracht; auf dass Sie nicht gänzlich das Gesicht verlieren …

    Beispielsweise hierzu:

    http://www.youtube.com/watch?v=eRxln3OC-x8

    oder hierzu:

    Aus ökonomischer Sicht zeigt sich mit dem Reaktorunfall von Fukushima, dass die negativen externen Effekte der Atomenergie – das Unfallrisiko und die Endlagerung radioaktiver Abfälle – bisher zu stark vernachlässigt wurden. Analog zu fossilen Energiequellen wurden die Externalitäten untertrieben oder gar verneint, um den Preis für Atomstrom billig zu halten. Dies führte zu Fehlallokationen: Es wird mehr Atomenergie eingesetzt, als dies volkswirtschaftlich unter Berücksichtigung der externen Kosten sinnvoll wäre.
    http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/pandoras_atomkraftwerke_1.10012987.html

    und vor allem hierzu:

    Die GAS (grösste anzunehmende Schweinerei) zeigt sich, wie schon lange zu erwarten gewesen ist, darin, dass nur gerade eben das zugegeben wird, was nicht länger zu verheimlichen ist.

    Hochachtungsvoll!

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  12. #62 | Quentin | 29. März 2011, 17:20

    Stehen noch alle Tassen im Schrank bei Ihnen, achtphasen? Wieso sollte hier jemand sein Gesicht verlieren?

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  13. #63 | achtphasen | 31. März 2011, 13:59

    apropos

    alle Tassen im Schrank

    :

    Die TEPCO wurde bereits im Jahr 2009 explizit davor gewarnt, dass ihre Reaktoren für in dieser Gegend mögliche Erdbeben nicht ausreichend sicher sind.
    http://english.kyodonews.jp/news/2011/03/81265.html

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  14. #64 | Quentin | 31. März 2011, 16:23

    Und was hat das mit den Gesichtern der hiesigen Blogbetreiber zu tun??????

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  15. #65 | achtphasen | 27. April 2011, 00:23

    lesenswert: How did Japan’s nuclear industry become so arrogant?
    http://mdn.mainichi.jp/perspectives/news/20110425p2a00m0na006000c.html

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  16. #66 | achtphasen | 6. Juni 2011, 14:17

    http://www.relativ-kritisch.net/blog/allgemein/japan-das-nukleare-beben/comment-page-2#comment-2064 galileo2609 schreibt am 27. März 2011, 22:50 nebst bunten Bildern und ad personam despektierlichen Irrelevanzien:

    Sie irren wie so oft, achtphasen. Jeder Tag ist ein Gewinn, um die havarierten Reaktoren unter Kontrolle zu bekommen. Die Techniker und Ingenieure haben den Handlungswillen und den Einfallsreichtum, diesen schweren Unfall zu begrenzen. Würden diese sich in die von ihnen schwülstig inszenierte Wehklagerei ergehen, dann und nur dann könnten die Japaner einpacken. Zum Glück gibt es aber noch genug Menschen, die es gewohnt sind, anzupacken anstatt nur dämlich rumzulabern. Meine Empfehlung: einfach noch eine Yoga-Übung einlegen, ansonsten lieber die Klappe halten.

    http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/verstrahltes_wasser_droht_ueberzulaufen_1.10821894.html schreibt heute:

    Im schwer beschädigten Atomkraftwerk Fukushima bereitet das radioaktiv verstrahlte Wasser den Ingenieuren immer grössere Probleme. Der Kraftwerksbetreiber Tepco erklärte am Sonntag, 1500 Tonnen Wasser sollten in Tanks zwischengelagert werden. Auf diese Weise soll ein Überlaufen verhindern werden.

    Unter dem Kraftwerk haben sich mehr als 100’000 Tonnen verstrahltes Wasser .angesammelt. Die Tanks drohen überzulaufen. Spätestens am 20. Juni sei die Kapazität erschöpft, bei starken Regenfällen sogar schon früher, teilte Tepco mit.
    Der Kraftwerksbetreiber musste ausserdem bei der Übermittlung von Daten an die Regierung erneut Fehler einräumen. Die Daten wiesen rund 1000 falsche Angaben auf, erklärte Tepco.

    (Hervorhebung in boldface von mir)

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  17. #67 | galileo2609 | 6. Juni 2011, 20:06

    Und?

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  18. #68 | Britta | 7. Juni 2011, 09:04

    3 komplette Kernschmelzen von Beginn an. Was hätten Techniker und Ingenieure tun können?

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  19. #69 | achtphasen | 21. Juni 2011, 11:24

    @ ‚Britta‘:

    Was hätten Techniker und Ingenieure tun können?

    Hätten sich VOR der Katastrophe einige Wenige, der Wenigen, in Sachen Reaktorsicherheit ausreichend gebildeten, ‚Techniker und Ingenieure‘ zu existenten Warnungen

    (siehe: http://www.relativ-kritisch.net/blog/allgemein/japan-das-nukleare-beben/comment-page-2#comment-2409 resp.: http://mdn.mainichi.jp/perspectives/news/20110425p2a00m0na006000c.html )

    nach bestem Wissen und Gewissen verhalten; und hätten sich also einige wenige Spezialisten entsprechend deren Wissen zur potentiellen Unbeherrschbarkeit solcher Nuklearanlagen im Falle eines (duchaus zu erwartenden) Erdbeben rechtzeitig vernehmbar geäussert, dann wären all diese traurig grotesken Bemühungen den Schaden zu begrenzen so nicht notwendig geworden.

    Von arbeitsvertraglich verantwortungsbefreiten Reaktorsicherheitsspezialisten ist die japanische Bevölkerung belogen worden.

    Ein Grossteil von Japans Grüntee Ernte ist – obschon weiter entfernt von den Reaktoren in Fukushima als Tokyo – zu sehr verstrahlt, als dass sie exportiert werden könnte.
    Das alltägliche Leben in Tokyo aber soll weiterhin als nicht von Fukushima beeinträchtigt gelten.

    Wollen Sie, ‚Britta‘, diesen orwell’schen New-Speak tatsächlich schönreden?

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  20. #70 | haereticus | 22. Juni 2011, 19:31

    Ich möchte nun, was ich zu Anfang dieses Blogs geflissentlich vermieden habe, zum Thema etwas deutlicher werden!

    Es ist nicht so, dass Szenarien, wie sie in Fukushima erschienen sind, nicht vorhersagbar wären oder nicht mit einer Wahrscheinlichkeit belegt werden könnten.

    Es scheint auch nicht so, dass unabhängige, sachkundige und ‚gnadenlose‘ Sicherheitsanalytiker bei den Betreibern der Anlagen oder der Regierung ohne weiteres zugezogen wurden, bevor sich die Katastrophe ereignete.
    Bei der Auslegung dieser Anlagen wurden m.E. entweder unabhängige, ‚gnadenlose‘ Analytiker nicht hinzugezogen oder, falls doch, wurden deren Aussagen wohl eher zurückgehalten oder die Analytiker ‚eines besseren belehrt‘.

    Solange technische Anlagen als systemrelevant eingestuft werden, könnte kein unabhängiger Gutachter gegen die von den Betreibern der Anlagen eingesetzten Analytiker antreten, vor allem nicht in Japan.

    Diese, vielleicht etwas überzeichneten Aussagen habe ich mir erlaubt, weil ich aufgrund
    meiner langjährigen Erfahrung auf dem Sektor ‚Sicherheitsanalyse komplexer Systeme‘, allerdings nicht im Bereich der Nukleartechnologie, glaube, typisches Verhalten von Regierung, Betreibern und Analytikern zu sehen.

    In der Regel ist es so, dass die mehr oder weniger genialen Entwickler
    hohes Ansehen, verbunden mit grosser Macht von der Firmenleitung zugeordnet bekommen.
    Dabei ist es Entwicklern selbst überlassen, die von ihnen entwickelten Anlagen zu ‚analysieren‘. Blind plus blind ist blinder, kann man da nur sagen. Oftmals hat sich das dann schwer gerächt und nicht nur Sachwerte gekostet.

    Es gab und gibt auch Firmen, bei denen die Leitung früh genug von den Entwicklern völlig unabhängige und ebenfalls mit Ansehen und Macht ausgestattete Sicherheitsanalytiker beauftragte, um den Entwicklern über ihren ‚blinden Fleck‘ hinwegzuhelfen und im Fall gravierender Mängel die entsprechenden technischen Abhilfen vorzuschlagen und durchzusetzen.

    Ich habe kein Entwicklungsprojekt erlebt, bei dem nicht sukzessive mehrere Eingriffe erfolgen mussten.
    Je später diese Eingriffe erfolgten und je ehrgeiziger und arroganter die Entwickler waren, desto dramatischer verliefen die Korrekturmaßnahmen.
    Bei Projekten, die ab der Entwurfsphase schon ‚gnadenlos‘ analysiert worden waren, war die später nötige Anzahl von Korrekturen allerdings klein und mit wenig Aufwand verbunden.

    Als größte Schwachstelle, sowohl bei Entwurf, Entwicklung, Produktion und Betrieb von technischen Anlagen hat sich m.E. der Mensch erwiesen. Darüber besteht für mich kein Zweifel mehr.
    Ich habe Fälle erlebt, bei denen sogar bestens ausgebildetes Personal beim routinemäßigen Umgang mit gefährlichen Produkten und Anlagen derart verantwortungslos und schludrig umging, dass ich zweifle, ob die Menschheit generell in der Lage ist, ihrem Namen ‚Homo Sapiens‘ zu entsprechen.

    Trotzdem, so muss man feststellen, ist der Weg der Menschheit immer schon mit unbewussten und auch bewussten Risiken gegangen worden. Die Menschheit hat bis jetzt überlebt, allerdings, so meine ich, mit großen Opfern an ‚Menschlichkeit‘.

    Kernkraftwerke mit vertretbarem Risiko könnte man entwerfen und realisieren, das glaube ich.
    Sie auf Dauer sicher zu betreiben, könnte man auch, so meine ich.
    Keines von beiden aber kann man mit dem Menschentyp unserer Zeit, das meine ich zu wissen!

    haereticus

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  21. #71 | Karl | 22. Juni 2011, 20:56

    @haereticus: Ein guter Kommentar finde ich. Nur in einem Punkt bin ich nicht deiner Meinung. Der „unvollkommene“ Mensch (den ich mal forsch aus deinem Menschentyp unserer Zeit ableite) ist ein Risiko, das er aber mit „übermenschlichem“ (wie ist das möglich?) Einsatz (auch selbstverleugnendem) und Kreativität wett zu machen bereit ist.

    Die Kandare der Marktwirtschaft ist hingegen blind, gefühllos und „unmenschlich“. Rechnet es sich nicht, wird es nicht gemacht. Rechnen sich Sicherheitsmaßnahmen nicht, werden sie nicht gemacht. Rechnet sich Sicherheitspersonal nicht, wird es schlecht bezahlt. Etc.

    Diesen Kommentar: Zitieren
  22. #72 | haereticus | 22. Juni 2011, 21:59

    @ Karl | 22. Juni 2011, 20:56

    Ich meinte weder einen ‚unvollkommenen Menschen‘ noch einen Menschen mit ‚übermenschlichem Einsatz‘, denn beides sind Kategorien, die ich nicht wage, ernsthaft in Betracht zu ziehen.

    Der in unserer Gegenwart auftretende Typus Mensch ist für uns nur mit Behutsamkeit hinterfragbar, da wir ihm doch selber angehören. Aus dieser Art Selbsterkenntnis sind meine zugegebermaßen überzeichneten Betrachtungen hervorgegangen.

    Die ‚Kandare der Marktwirtschaft‘ ist m.E. sicherlich alles andere als blind, gefühllos und unmenschlich, sofern sie sich noch als Marktwirtschaft im ursprünglich gedachten Sinn
    erweist. Doch ist das m.E. ab und zu und geradezu jetzt anzuzweifeln.

    Sicherheitsmaßnahmen rechnen sich immer, das wissen die Top-Manager schon.
    Es gibt jedoch auch das regionale und globale politische Kalkül, das meistens das
    größere Gewicht in der Waagschale darstellt, oftmals sogar zu Recht.

    Sei es, wie es immer sei, wir müssen unsere menschliche Natur akzeptieren und in
    Betracht ziehen.
    Tun wir das nicht, wird uns weder ein Übermensch noch ein Gott helfen können.

    haereticus

    Diesen Kommentar: Zitieren
  23. #73 | achtphasen | 4. August 2011, 20:24

    und es wird weiter geschummelt:

    Menschen seien nicht zu Schaden gekommen.

    Möglicherweise sei die hohe Strahlung an dem Rohr schon kurz nach Beben und Tsunami am 11. März entstanden, als Druck aus Block 1 abgelassen wurde, sagte der Sprecher. Mit dem ausströmenden Dampf sei radioaktives Material entwichen, das sich wohl zum Teil im Rohr abgelagert habe.

    Wohin wohl ist der Teil des entwichenen radioaktiven Material, der sich nicht im Rohr abgelagert hat, menschenunschädlich entwichen?

    Diesen Kommentar: Zitieren
  24. #74 | Hans | 4. August 2011, 20:42

    Es muss schon enttäuschend für Sie sein, dass bisher immer noch niemand am bösen Atom gestorben ist und sich keine Gelegenheit zur leichenfleddernden Instrumentalisierung bietet.

    Wissen Sie, dieses pseudokritische Nachfragen Ihrerseits ist noch widerwärtiger als die Mauschelei der Betreiberkonzerne.

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  25. #75 | achtphasen | 4. August 2011, 20:59

    Sie sehen das falsch, liebes ‚Hans‘.

    Nicht das Atom ist böse …

    Gleichgültigkeit informierter (und darum verantwortlicher) Menschen ist das Problem.

    Gleichgültigkeit die meist solange währt, wie das Unglück Andere als sie selbst (und auch nicht den jeweils eigenen Nachwuchs) trifft.

    Hier: http://www.woz.ch/artikel/2011/nr28/schweiz/20977.html betreffs Leukämie bei Kindern, die in der Nähe von AKWs leben … lange wurde (und wird) jeglicher Zusammenhang geleugnet doch:

    Um die Brenn­elemente auszutauschen, muss der Reaktor einmal im Jahr geöffnet werden. In dieser Zeit entweichen radioaktives Jod, Kohlenstoff-14 oder Tritium, die nicht zurückgehalten werden können.Die ARD erhielt vom Betreiber des AKWs Gundremmingen die Daten, die während der Revision real gemessen wurden – publiziert werden im Normalfall nur tiefere, gemittelte Werte.

    Der deutsche Physiker und Atomspezialist Alfred Körblein hat die Daten analysiert und kommt zum Schluss: Die Abgabe von Edelgasen schnellt innerhalb eines Tages um das 160-Fache in die Höhe. Innerhalb weniger Tage entweicht fast ein Drittel des gesamten Jahresausstosses für Edelgase, bei Jod soll es sogar fast die Hälfte sein. Körbleins Kommentar: «Die Emissionen konzentrieren sich jetzt auf ein kurzes Zeitintervall innerhalb des Brennelementewechsels. Und das war der Nachweis, den ich gebraucht habe, um meine These zu belegen, dass es eben die Emissionsspitzen sind, die den Effekt machen, und nicht die mittlere Belastung über das Jahr.»

    Hält sich nun eine Schwangere genau in dieser Zeit in der Nähe des AKWs auf, könnte dies die Leukämie beim Embryo auslösen, da dieser eben fünf- bis zehnmal strahlen­sensibler ist als ein Erwachsener.

    WOZ vom 14.07.2011

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  26. #76 | achtphasen | 4. August 2011, 21:07

    Für

    leichenfleddernde() Instrumentalisierung(en)

    hätte es jede Menge Gelegenheit gegeben, während der letzten drei Jahre (und zuvor) … solch tatsächlich widerwärtiges Tun ist nun aber definitiv nicht mein Ding.

    Halten Sie, ‚Hans‘, doch bitte Ihre stets ad personam gerichtete negative Phantasie ein wenig im Zaum.

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  27. #77 | achtphasen | 4. August 2011, 22:01

    hier:

    Kernkraftwerke mit vertretbarem Risiko könnte man entwerfen und realisieren, das glaube ich.
    Sie auf Dauer sicher zu betreiben, könnte man auch, so meine ich.
    Keines von beiden aber kann man mit dem Menschentyp unserer Zeit, das meine ich zu wissen!

    stimme ich ganz explizit zu.

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  28. #78 | galileo2609 | 4. August 2011, 22:01

    achtphasen,

    achtphasen | 4. August 2011, 20:24
    und es wird weiter geschummelt:
    […]
    Wohin wohl ist der Teil des entwichenen radioaktiven Material, der sich nicht im Rohr abgelagert hat, menschenunschädlich entwichen?

    Wohin? In die Umwelt. Dass in Japan (und anderswo) „geschummelt“ wird, ist nicht zu übersehen. Aber was wollten sie jetzt eigentlich mit ihrem Kommentar sagen?

    galileo2609

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  29. #79 | galileo2609 | 4. August 2011, 22:08

    achtphasen,

    achtphasen | 4. August 2011, 22:01
    hier:
    […]
    stimme ich ganz explizit zu.

    Quelle?

    galileo2609

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  30. #80 | galileo2609 | 4. August 2011, 22:12

    Schon gesehen, Haereticus hier im Kommentarbereich.

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  31. #82 | achtphasen | 16. September 2011, 21:04

    … und die Atomlobby lügt weiter.

    Bei der Explosion im MOX-Verbrennungsofen in Macroule ist eben doch Radioaktivität ausgetreten … und nicht etwa nur Strahlung vergleichbar der Strahlung bei einem Langstreckenflug sondern strahlende Teilchen. Auch Plutonium.

    http://www.spiritsoleil.com/nonaunucleaire/sud-est/index.php?post/2011/09/12/Incident-nucl%C3%A9aire-%C3%A0-Marcoule-%3A-1-mort%2C-des-bless%C3%A9s-et-des-radiations

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  32. #83 | haereticus | 17. September 2011, 12:25

    Macroule:

    Wieder einmal ein Ereignis der besonderen Art, dessen Impakt eigentlich nur von den Menschen der betroffenen Region als real und bedrohlich erlitten wird.

    Der nicht direkt betroffenen Mehrheit ist es wohl eher ein momentan beunruhigendes Ereignis, das einer schon des öfteren überstandenen Gefahr gleicht, die man aber immer wieder zu überleben gewohnt ist.

    Für sensible und emphatische Menschen, die der Sache auf den Grund zu gehen versuchen und sich um die menschliche Zukunft sorgen, ist es aber ein Skandal. Sie schreien einmal wieder laut auf und versuchen, die allgemeine Aufmerksamkeit mit ihrer Sicht der Dinge zu konfrontieren.

    Das ging schon immer so und wird auch wohl so weitergehen. Das Schwungrad des technischen Fortschritts hat einen gewaltigen Drehimpuls. Jeder harte Eingriff in die Speichen würde das gesamte System zur Desintegration bringen. Aber auch ein sanftes Abbremsen verspricht nicht unbedingt, was man damit bezwecken will, denn sofort würden die im System eingebauten ‚Notaggregate‘ kompensierend eingreifen und unüberschaubare Probleme einbringen.
    In unserem Lande können wir gerade den Anlauf dieser hochgepriesenen alternativen Aggregate beobachten, aber auch schon die sich dadurch abzeichnenden Probleme vage erkennen.

    Seit der Menschheit das Feuer gegeben wurde, kann sie zu den ohnehin durch die Natur vorhandenen Risiken der partiellen oder totalen Auslöschung der Spezies homo sapiens weitere Risiken selbst erzeugen. Sie hat davon zu jeder Zeit ausgiebig Gebrauch gemacht, da diese Risiken gegen Vorteile abgewogen wurden, die einfach zu verlockend waren.

    Das einfachste aktuelle Beispiel ist wohl der Gebrauch des Automobils.
    Die täglichen Unfallberichte werden beim Morgenkaffe per Zeitung zur Kenntnis genommen, und eine Viertelstunde später fährt man seelenruhig zur Arbeit.
    Kaum jemand findet es beunruhigend, dass nach dem tragischen Verkehrsunfall eines Jugendlichen dessen Verwandtschaft per Automobil zur Beerdigung fährt.
    Leidenschaftliche Umweltplapperer/innen fahren insgeheim schwere Benzinsäuffer.

    Wer glaubt, dass sich in der kollektiven Einstellung zur ‚Vorteils-gegen-Risiko-Abschätzung‘ etwas verändern wird, gehört einer Minderheit an, die von der Allgemeinheit zu Kenntnis genommen und toleriert wird, solange sie nicht aggressiv in das Schwungrad des Fortschritts eingreift. So ist die Realität, ob man das gut oder schlecht findet!

    Ein kleines Fünkchen Hoffnung besteht in der Möglichkeit, zufrieden zu sein und sich gegen die Gier zu wappnen. Da muss man aber bei sich selber anfangen. Das ist schon schwer genug.
    Wer bei anderen anfangen will, wird nicht nur an sich selbst scheitern.

    Lao Dse sagte:
    ‚Wer mit der Zufriedenheit nicht zufrieden ist, bleibt stets unzufrieden.‘

    haereticus

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  33. #84 | galileo2609 | 17. September 2011, 14:30

    achtphasen,

    achtphasen | 16. September 2011, 21:04
    Explosion im MOX-Verbrennungsofen in Macroule

    ein „MOX-Verbrennungsofen“ in Marcoule dürfte höchstens in ihrem Paralleluniversum existieren.

    Auch Plutonium

    In ihrem Link steht kein Wort davon, dass bei dem Unfall am 12.09. auch Plutonium frei gesetzt wurde. Die Maximalwerte der Messstationen (Tabelle dort, Avignon) bewegen sich am unteren Ende der als unbedenklich geltenden Dosisleistung von 0,1 µSv pro Stunde. Die Ursache der Dosisschwankung wird nicht begründet, sondern unterstellt. Interessanterweise sind nach wenigen Stunden die Messwerte wieder auf dem durchschnittlichen Level. Aber sie haben bestimmt auch eine Zeitreihe der Messstationen zur Verfügung.

    Das gesamte, zum Zeitpunkt des Unfalls im Ofen vorhandene Potential schwach radioaktiver metallischer Abfälle (insgesamt vier Tonnen) lag bei ca. 67000 Becquerel. Zum Vergleich: eine Tonne Kohle enthält (je nach Herkunft) ca. 10000 bis 800000 Bq pro Tonne unterschiedlichster Radionuklide. Der BUND ist sicherlich auch für sie eine Institution, die nicht der ‚lügenden Atomlobby‘ angehören dürfte. Die Umweltorganisation hält auch für sie die folgende Information vorrätig:

    Ein Kohlekraftwerk der 600 MW-Klasse setzt danach trotz modernster Filtertechnik jährlich 160 Megabecquerel Uran-238, 800 Megabecquerel Polonium-210, 110 Megabecquerel Radium-228 sowie weitere Isotope in die Atmosphäre frei.

    Man kann ja wirklich rational über die Kernenergie diskutieren. Aber auf dem, auch in dieser Frage, von ihnen demonstrierten unterirdischen Niveau sicherlich nicht.

    galileo2609

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  34. #85 | Hans | 17. September 2011, 14:49

    Ach was, der BUND ist sicherlich gekauft. Kann doch gar nicht sein, dass Gefahrstoffe auch außerhalb von Kernkraftwerken anfallen. Und natürliche Radioaktivität gibts schon mal gar nicht.
    Wenn jetzt noch jemand dem achtphasen erzählt, dass er selbst Radioaktivität natürlicherweise im Körper trägt und strahlt, ist das vermutlich der Gipfel der Desinformation.
    Mal etwas zu MOX, mal abgesehen davon, dass das natürlich NICHT in einem solchen Ofen hergestellt oder entsorgt wird: Diese Brennelemente sind eine gute Möglichkeit, sich des meisten anfallenden Plutoniums zu entledigen, indem man es im Kernreaktor verbraucht. Sicherlich hat achtphasen aber gute Argumente, das schon angefallene Plutonium lieber irgendwo komplett endzulagern als es wenigstens zum größten Teil durch sinnvolle Nutzung loszuwerden.

    (Übrigens ist Radioaktivität und Strahlung erst einmal nicht das Gleiche, da hat sich achtphasen schon im ersten Satz ins Knie geschossen. Wenn irgendwo „Radioaktivität“ austritt, dann sind das immer „strahlende Teilchen“.)

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  35. #86 | haereticus | 17. September 2011, 16:54

    Die Natur macht es uns wieder einmal vor!
    Der Mensch bestrahlt sich selbst mit ca. 50 Bq/kg seines Körpergewichts.

    Das verdankt er zum grössten Teil dem radioaktiven Kalium-Isotop K-40, das er mit den meisten Lebensmitteln aufnimmt. Das natürlich vorkommende Kalium besteht zu 0.0117% aus K-40.
    Ein Erwachsener erhält dadurch eine Dosis von ca. 0.017 mSv/Jahr. Das sind immerhin etwa 8% der mittleren gesamten natürlichen Gesamtdosis, die ein Erwachsener in unserem Lande erhält.

    Hallo, @ achtphasen:
    Würden Sie bei Kenntnis dieser Sachlage Ihren Verzehr besonders kaliumreicher Lebensmittel, wie Kartoffeln, Bohnen, Bananen, Käse, Pilze, Gemüse, etc. einschränken, um ‚gesünder‘ zu leben?
    Ich nicht.

    Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Verzehr von Maronenröhrlingen stark eingeschränkt habe, weil sie im Gegensatz zu Steinpilzen noch immer sehr stark mit Cs-137 belastet sind, das aus dem Tschernobyl-Reaktor kam.
    Ich hatte in unserer Gegend damals bis zu 10 kBq/kg Frischpilzgewicht gemessen, jetzt sind es immer noch um die 800 Bq/kg.
    Aber Steinpilze mit ca. 100 Bq/kg gehen bei mir noch durch, weil ca. 70 Bq/kg schon der der natürlichen K-40 Aktivität dieser Pilze zu verdanken ist.
    Aber unsere Welt ist um etwas beraubt worden, das steht ausser Zweifel.
    In diesem Zusammenhang könnte ich noch viel seltsames aus dem Bereich menschlichen Verhaltens angesichts dieser unsichtbaren Bedrohung berichten, das einem quasi die Haare zu Berge stehen lässt.

    Bei einer Deposition von rekordverdächtigen 1.2 MBq/m^2, die in unserer Gegend von einem damals noch existierenden, renomierten Institut anhand von sachgemäss entnommenen Bodenproben gemessen wurden, wundert das auch nicht. Dieser Wert wurde mir persönlich mitgeteilt, nachdem ich mich der Mühe unterzogen hatte, mit Rasierklingen ausgerüstet, einige Stunden die angeforderten Oberflächenproben an verschiedenen Stellen einer geeigneten Wiese auf korrekte Weise abzuschaben und dem Institut zuzusenden.

    Wir sind später von dort weggezogen, nur 20 km weit, aber die Deposition war hier etwa nur 10% des o.a. Wertes, weil die unheilträchtigen Gewitter einige Flecken weniger heimgesucht hatten. Trotzdem messe ich hier immer noch eine Dosis um die 0.23 µSv/h, d.h. ca. 3 mal so viel, wie vor Tschernobyl.

    Nehmen Sie es doch, wie ich, mit etwas schwermütigem Humor!

    Ein Wind blies von Ost
    und trieb dir die Wolke zu.
    Mein Kind, sei nicht traurig,
    trink nicht die Milch der Kuh!

    La Paloma, ade!
    Niemals wird das vorbei sein.
    Vielleicht kehrst zurück
    und bringst uns neues Glück!

    haereticus

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  36. #87 | achtphasen | 17. September 2011, 18:12

    Es ging mir darum, darauf hinzuweisen, dass in der Presse zwar von der Explosion in Marcoule berichtet worden ist; dass aber in jeder Berichterstattung die offizielle und nachweislich falsche Information mitgegeben worden ist, es wäre keine Radioaktivität freigesetzt worden.

    Dahingehende Richtigstellung, dass da nun doch nachweislich Radioaktivität frei gesetzt worden ist – dass da strahlende Teilchen auch über die Brücken Avignons geweht worden sind – und dass solche Teilchen, sei es nun Plutonium, Caesium oder sonsige Teilchen von den nicht-informierten Einwohnern eingeatmet worden sind … solche Richtigstellung sucht man in der Mainstream-Presse vergeblich.

    @galileo: Doch! Es wurde im Verbrennungsofen in Marcoule auch mit MOX-Rückständen kontaminiertes Material verarbeitet. Ob da nun tatsächlich Plutonium in der kleinen radioaltiven Staubwolke gewesen ist, oder ’nur‘ ‚harmlosere‘ Strahlungsemittenten, das weiss ich nicht. Da habe ich mich nicht ausreichend vorsichtig ausgedrückt. Ok?

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  37. #88 | galileo2609 | 17. September 2011, 18:31

    achtphasen,

    achtphasen | 17. September 2011, 18:12
    Es ging mir darum, darauf hinzuweisen, dass in der Presse zwar von der Explosion in Marcoule berichtet worden ist; dass aber in jeder Berichterstattung die offizielle und nachweislich falsche Information mitgegeben worden ist, es wäre keine Radioaktivität freigesetzt worden.

    ihr Link ist kein Beleg dafür, dass bei dem Unfall in Marcoule Radionuklide in die Umwelt gelangt sind. Der Artikel suggeriert das lediglich. Und wenn doch, dann eben in einer Menge, die als unbedenklich eingestuft wird und in erheblich geringerem Masse, als durch den Dauerbetrieb von Kohlekraftwerken. Ihre Eingabe zum Thema ist daher reichlich verblödet. Nicht dass mich das wundert. Aber ihr Lebenssinn scheint darin zu bestehen, sich über eingebildete Lügengebäude zu definifieren. Ob das nun die Kernkraft ist, der LHC oder 9/11. Wie schwach muss man eigentlich sein, um intellektuell so dahin zu Vegetieren?

    Doch! Es wurde im Verbrennungsofen in Marcoule auch mit MOX-Rückständen kontaminiertes Material verarbeitet.

    Quelle?

    galileo2609

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  38. #89 | Hans | 17. September 2011, 18:44

    Hey, galileo, hast du es immer noch nicht kapiert? Es gibt „gute“ und „böse“ Radionuklide. Die RNs aus kerntechnischen Anlagen sind per definitionem böse.

    achtphasen, rauchen Sie eigentlich?

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  39. #90 | Hans | 17. September 2011, 18:46

    „Mainstream-Presse“

    Klar, die Wahrheit(TM) findet man nur auf den Seiten von interessengeleiteten Öko-und anderer Ideologen. 😀

    Denn: SIE sind überall!

    Diesen Kommentar: Zitieren
  40. #91 | Quentin | 18. September 2011, 11:45

    Und wenn doch, dann eben in einer Menge, die als unbedenklich eingestuft wird und in erheblich geringerem Masse, als durch den Dauerbetrieb von Kohlekraftwerken.

    Die winzigen Minimengen die achtphasen da so stolz präsentiert gehen vermutlich im ganz natürlichen Hintergrund schon unter. Jeder Bürger kriegt deutlich mehr mit, wenn er beim jährlichen Zahnarztbesuch geröntgt wird. Oder auch ein Flugzeug besteigt. Abgesehen davon wäre für die freigesetzte Menge an *Radioaktivität* ein Becquerel-Wert aussagekräftiger als eine Strahlendosis. Die „beweist“ nämlich bezüglich der Freisetzung von Radionukliden erst einmal recht wenig.

    Aber den konnte natürlich niemand liefern. Und selbst wenn, wären damit sicherlich keine solchen „eindrucksvollen“ Zahlen in der Tabelle gelandet. Was vielleicht der Grund ist, weshalb niemand einen solchen Wert liefern wollte. Und natürlich hat niemand die Absicht, aufzubauschen und manipulativ Angst zu machen.

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  41. #92 | Solkar | 18. September 2011, 12:59

    @Hans:

    Typisch – die Watzlawickschen „DIE“ sind schon wieder am Werk… 😀

    @achtphasen:

    Wie wär’s, wenn Du zu Themen, zu denen Du nichts beitragen kannst, einfach mal die Klappe hieltest?

    Diesen Kommentar: Zitieren
  42. #93 | haereticus | 8. Januar 2013, 19:36

    @alle:

    Nachdem wir jetzt mit den Folgen des ‚Ausstiegs‘ konfrontiert wurden und werden, könnten wir uns einmal mit dem Thema ‚Thorium Reaktor‘ anfreunden.
    Wie immer, setzt sich als erstes ja die schlechteste Lösung durch (Beispiel: Microsoft DOS), indem man aus profitgesteuerten, ‚wirtschaftlichen Gründen‘ andauernd reparaturbedürftige Systeme implementiert.
    Die weitaus besseren Systeme wurden immer und nachhaltig auf Eis gelegt, in der Absicht, sie nur dann einzuführen, sobald man durch klammheimliche Manipulationen jeglicher Art durch deren Anwendungen nicht nur profitieren, sondern vor allem Monopole etablieren konnte.
    In unserem Lande wurde das Thema ‚Thorium Reaktor‘ nicht nur auf Eis gelegt, sondern beerdigt.
    In China wird es zur Zeit wieder ausgegraben.
    Die Profiteure an der Uran-Technologie sehen Ihre Felle davonschwimmen.

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  43. #94 | galileo2609 | 8. Januar 2013, 22:25

    Hallo Haereticus,

    könnten wir uns einmal mit dem Thema ‘Thorium Reaktor’ anfreunden.

    gerne. Was wollen wir diskutieren?

    Grüsse galileo2609

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  44. #95 | haereticus | 9. Januar 2013, 10:06

    Hallo Galileo,

    nachdem wir jetzt nicht nur vermuten können, sondern wissen, dass die Fukushima-Katastrophe durch unverantwortlichen Leichtsinn und Schlamperei der Betreiber und der zuständigen Behörden ermöglicht wurde, hat sich wieder einmal bestätigt, dass riskante Technologien nicht in die Hände profitgieriger und korrupter Organisationen gehören.

    In Nachhinein betrachtet, war der durch die Katastrophe überhastete und kopflose Ausstieg unseres Landes aus der Kernenergie ein schwerer Fehler, der sich zu rächen beginnt. Man wundert sich nur, dass all die Experten es nicht schaften, einer wildgewordenen Herde von technikfeindlichen Populist/innen, angeführt von einer Leitkuh, die vergessen hatte, wo das Gras steht, beim Vertragsbruch Einhalt zu gebieten.

    Der ursprüngliche Ausstiegsplan war ausgewogen und hätte dem Sicherheitsbedürfnis für die verbleibende Zeit Rechnung getragen, ohne uns technologisch und finanziell in’s Abseits zu befördern.

    Bei mir keimt langsam der Verdacht, dass das Methode hat. Der Thorium-Reaktor THTR 300 galt vor 20 Jahren als die ideale Lösung bezüglich Leistung und Sicherheit. Dann wurde er abgerissen und vergessen, weil kontroverse Diskussionen die Hirne vernebelt hatten.

    Dass z.B. Norwegen und China jetzt voll auf diese Technologie setzen, sollte Grund genug für uns sein, einmal darüber nachzudenken, welchen seltsamen energiepolitischen Spielchen wir ausgesetzt sind.

    Ich habe hier zunächst ein paar links zur Info eingestellt:

    http://www.science-skeptical.de/energieerzeugung/china-baut-thorium-reaktor/008236/

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_THTR-300

    http://www.science-skeptical.de/energieerzeugung/china-baut-thorium-reaktor/008236/

    http://www.politaia.org/wissenschaft-forschung/kernenergie-der-thorium-reaktor-kommt-wieder/

    http://www.focus.de/wissen/technik/atomkraft/tid-22180/physik-reaktoren-der-zukunft_aid_624007.html

    Das mit dem Thoriom-Reaktor ist ein handfestes Thema zum Energieproblem.
    Es gibt auch weniger handfeste, wie die sogenannte ‚Raumenergie‘, die zur Zeit die Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, obwohl die Sache sehr vage ist.

    Die ‚Gutmenschen‘ schwärmen bereits davon, wie schön es wäre, wenn jeder seinen eigenen Generator im Keller hätte u.s.w.
    Mir graut davor, was da alles angestellt werden könnte, wenn potentiell jeder crackpot ungeheure Energiemengen freisetzen könnte. Dann bedürfte es wohl keines Atomkrieges mehr um die Menschheit zu dezimieren. Da kommt Verständnis auf, wenn man liest, dass einige dieser ‚wilden Forscher‘ ab und zu überwacht, kontrolliert oder gezügelt werden.

    Und da ist auch noch die Sache mit den fossilen Brennstoffen. Die festgestellten Vorkommen werden zum Großteil verheimlicht, um den Preis hochzuhalten. Allein Griechenland hat auf ca. 50 Billiarden Kubikmeter leicht zu förderndes Erdgas Zugriff (enspr. mindestens 15 Billiarden Euro), rührt sie aber nicht an, ehe man die Förderrechte insgeheim korrupt verschachert und so dem Zugriff der hirnvernebelten europäischen Gläubiger entzogen hat.

    Ich muss mich immer wieder fragen, warum die Fachleute und Experten auf dem Energiesektor diesen Themen relativ passiv gegenüberstehen und wie Schulbuben einknicken, wenn sie dem Popanz der Macht gegenüberstehen.
    Was werden wohl unsere Enkel und Urenkel von uns halten, wenn wir dem üblen Treiben nicht Einhalt gebieten können?

    Wir könnten hier vielleicht einmal darüber diskutieren, was die wirklichen Risiken unserer Energiepolitik sind.

    Grüsse haereticus

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  45. #96 | Solkar | 21. März 2014, 11:35

    Aus den Augen. aus dem Sinn
    Aber leider nicht aus dem Wasser:

    (ingenieur.de) Radioaktive Wasserblase aus Fukushima treibt zur amerikanische Westküste
    Blase mit radioaktivem Wasser erreicht im März Kalifornien […]
    Fische bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln[…]

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  46. #97 | Solkar | 21. März 2014, 11:41
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  47. #98 | ralfkannenberg | 21. März 2014, 11:48

    Solkar schrieb am 21. März 2014, 11:41 im Kommentar #96:

    Und dann vor zehn Tagen:
    (ingenieur.de) Radioaktives Meerwasser aus Fukushima hat amerikanische Ostküste erreicht

    Hallo Solkar,

    dieses Thema wurde bis vor kurzem kontrovers hier erörtert.

    Da werden die Zahlen, die auf den ersten Blick sehr besorgniserregend aussehen, dann auch in den richtigen Zusammenhang gestezt.

    Freundliche Grüsse, Ralf

    Diesen Kommentar: Zitieren
  48. #99 | Solkar | 21. März 2014, 12:01

    Abgesehen davon, dass im Artikel aus diesem März wohl die Westküste gemeint ist, ist die befürchtete „radioaktive Blase“ also auf dem Weg hinreichend mit Frischwasser vermischt worden.

    Das ändert aber nichts daran, dass der Dreck sich in der pazifischen Nahrungskette vom Plankton aufwärts anreichert, wie in o.g. Artikel von letztem November beschrieben worden war.

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  49. #100 | Solkar | 21. März 2014, 12:26

    ralfkannenberg schrieb am 21. März 2014, 11:48 im Kommentar #97:
    dieses Thema wurde bis vor kurzem kontrovers hier erörtert.

    Na ja, Ralf, Du meinst offenbar auch, dass man sich auf Nuklearschläge „geeignet“ vorbereiten kann

    ralfkannenberg schrieb am 19. März 2014, 20:24 im Kommentar #166:

    Solkar schrieb am 19. März 2014, 18:57 im Kommentar #162:
    Wie bereitet man sich denn bitte „geeignet“ auf hypothetische Angriffe einer Nuklearmacht vor?

    Deiner Frage entnehme ich, dass Du nicht in der Bundeswehr warst.

    und hältst aaO offensichtlich das ABC-Abwehr-Geraffel der BW schon für eine solch „geeignete“ Vorbereitung.

    Verzeih also bitte, dass ich Deiner Meinung zu den Themen Strahlenbelastung und Kernreaktionen und nicht allzuviel Bedeutung beimesse.

    Diesen Kommentar: Zitieren

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