RelativKritisch hat bereits mehrfach über den österreichischen Extremesoteriker Peter Arthur Straubinger und dessen Filmprojekt „Am Anfang war das Licht“ berichtet. Am 6. März 2013 war es schliesslich soweit. Zweieinhalb Jahre nach seinem Kinostart wurde das gezielt ideologisierende Machwerk Straubingers zur besten Sendezeit im Kanal ORF eins des öffentlich-rechtlichen Fernsehens der Alpenrepublik ausgestrahlt. Im Anschluss an die TV-Premiere, die bereits für den Herbst 2012 in das Programm des kulturlastigen Schwesterkanals ORF 2 eingeplant war, aber aus unbestimmten Gründen ausgesetzt wurde, organisierte der ORF eine Talkrunde, die sich mit dem umstrittenen Streifen des hauseigenen Scharlatans Straubinger auseinandersetzen sollte. Letztendlich diente „Der Talk“ vor allem dazu, die absehbare Kritik an der völlig unverständlichen Entscheidung abzufedern, diesen totalen Unfug überhaupt zu senden.
Peter Arthur Straubinger ist zu einer festen Grösse der Esoterikszene geworden. Mit seinem Kinofilm „Am Anfang war das Licht“ hat er die Reputation erworben, sich in diesem Umfeld zu bewegen und zum Star aufsteigen zu können. Zuletzt hatte Straubinger im Frühjahr 2012 den Hungertod einer Schweizerin ausgesessen, die durch sein Machwerk zum Lichtfasten motiviert wurde und erbärmlich verhungerte. Nur wenige Wochen später legte der Hallstätter nach und promotete am 27. Mai 2012 im Rahmen des Rainbow-Spirit-Festivals in München gemeinsam mit der Meisterin Tianying unverhohlen die Lichtnahrungsseminare des Berliner Tian Gong-Instituts und die chinesische Variante des Lichtfastens der „Bi Gu-Kosmischen Nahrung“. Der gemeinsame Auftritt hat sich zumindest für das Tian Gong-Institut gelohnt. Seit der Verbindung mit P. A. Straubinger und der Ausstrahlung seiner filmischen Verführung „Am Anfang war das Licht“, sind die Kurse des Tian Gong-Institutes so gut gebucht wie noch nie.
RelativKritisch hat bereits mehrfach über den Film „Am Anfang war das Licht“ von P. A. Straubinger berichtet. Die Anleitung, pardon „Dokumentation“ des österreichischen Filmemachers zum sogenannten „Lichternährungsprozess“ war in der Diskussion um die öffentlich geförderte Produktion vor allem dem Vorwurf ausgesetzt, nicht entschieden Distanz zu den im Film vorgestellten und empfohlenen Praktiken dieses esoterischen Schwindels zu wahren. Die Vorstellung, Menschen könnten ohne die Aufnahme von ihrem Metabolismus adäquat verfügbarer Nahrung oder selbst ohne Wasser existieren, ist eine lebensgefährliche Wahnvorstellung. Die Verbreitung solchen Unsinns hat nun offenbar ein weiteres Todesopfer gefordert. Der Schweizer Sektenexperte Hugo Stamm, berichtete in der Freitagsausgabe seines beim „Tagesanzeiger“ etablierten Blogs über den Hungertod der gut 50jährigen „Anna Gut“ (Name pseudonymisiert). Hugos Artikel, der in den redaktionellen Teil des Zürcher „Tagi“ übernommen wurde, markiert nach Stamm offenbar den ersten dokumentierten Fall, dass Straubingers Film jenseits der Leinwand letale Kollateralschäden anrichtet.
Der Gewinner des Preises für den herausragensten Unfug des Jahres 2010 steht fest. „Am Anfang war das Licht“ von Peter-Arthur Straubinger war einfach nicht zu schlagen. Straubinger nahm am 2. Juni 2011 den Preis im Wiener Naturhistorischen Museum persönlich entgegen: „Man muss eines sagen: Ich hab die positiven Befunde für Lichtnahrung und auch die Quantenphysik, oder Quantenmechanik nur dazu verwendet um das materialistische Weltbild zu hinterfragen.“ So der krönende Höhepunkt von Straubingers launiger Dankesrede.
P. A. Straubingers esoterischer Kinofilm „Am Anfang war das Licht“ hatte am 26. Oktober 2010 seine Deutschlandpremiere im Filmpalast „Lichtburg“ in Essen.
Die GWUP war mit eigenen Mitgliedern bei der Vorstellung in Essen und hat einen ersten Bericht zum Filmstart in Deutschland.