Albert Einstein – Der Physiker im Orbit

von Redaktion am 5. Juni 2013

Im Juni 2011 hatte RelativKritisch über die Schiffstaufe des ATV-4, des Automated Transfer Vehicle der ESA^[1] auf den Namen „Albert Einstein“ berichtet. Einstein, die Pop-Ikone der Physik steht nun, montiert auf der Spitze einer Ariane 5 ES (Evolution Storable)^[2] auf der Startrampe des europäischen Weltraumbahnhofs „Centre Spatial Guyanais“ bei Kourou in Französisch-Guayana^[3]. Nach einigen Startverzögerungen wird das ATV-4 heute zur Internationalen Raumstation (ISS)^[4] aufbrechen.

Emblem der Mission ATV-4 „Albert Einstein“ – Credit: ESA

Der Start ist für 23:52 Uhr MESZ vorgesehen. Mit dem technologisch hochgezüchteten ATV-4 erfüllt die Europäische Weltraumorganisation auch im Jahr 2013 ihre finanziellen Verpflichtungen, die ihr eine Teilhabe am Betrieb und die personelle Präsenz mit Astronauten auf der Internationalen Raumstation garantiert. Das ATV-4 wird mit einem Startgewicht von mehr als 20 Tonnen und einer Nutzlast von knapp 7 Tonnen das schwerste Objekt, das je von einer europäischen Ariane-Trägerrakete befördert wurde. Das ATV „Albert Einstein“ wird nach seinem geglücktem Start voraussichtlich am 15.06.2013 autonom an der ISS andocken. Im Gepäck hat der europäische Weltraumtransporter Versorgungsgüter, Experimente und Treibstoff. In seiner auf zunächst vier Monate geplanten Mission wird das ATV die ISS mit ihrer Ladung an Eigentreibstoff erneut auf ihren Soll-Orbit heben, aus dem sie durch die atmosphärische Reibung regelmässig absinkt. Die Abkoppelung des dann mit Müll beladenen europäischen Versorgungsschiffs ist für den 15.10.2013 geplant.

Das letzte zur Zeit für den Einsatz an der ISS vorbereitete ATV^[5] wurde von der ESA auf den Namen „Georges Lemaître“ getauft.^[6] Der belgische Priester und Astrophysiker löste Albert Einsteins allgemeinrelativistische Feldgleichungen unabhängig von Alexander Friedmann^[7] im Sinne eines expandierenden Universums, das durch Edwin Hubble^[8] experimentell durch seine astronomischen Beobachtungen bestätigt wurde. Auch mit dieser Namenspatenschaft hat die ESA eine würdige Wahl ihres nächsten Arbeitspferds und Technologiedemonstrators gefunden.