Zum zweiten Jahrestag der ersten Proton-Proton-Kollisionen im Large Hadron Collider (LHC) feiern Forschungsinstitute in mehreren deutschen Städten am 23. November 2011 erneut den „Tag der Weltmaschine“. Mit einer Reihe von mehrtägigen Veranstaltungen suchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das öffentliche Gespräch rund um die aktuelle Forschung am CERN.
Der LHC schnurrt seit seiner letztlich erfolgreichen Inbetriebnahme deutlich besser, als in den besten Prognosen des Managements angenommen. Der Teilchenbeschleuniger reiht sich mit seiner soliden und beeindruckenden Arbeit mühelos in die technologischen Meisterleistungen moderner Projekte der Grundlagenforschung ein, die beinahe regelmässig ihre am Limit formulierten Zielvereinbarungen nach oben offen reissen. Die gigantische
„Weltmaschine“ bei Genf hat auch in diesem Jahr mehr Daten produziert als geplant. Am 30. Oktober ging der LHC planmässig aus dem Proton-Proton-Modus und wurde auf einen weiteren
Betrieb mit Blei-Ionen vorbereitet.
Dieses Jahr sind aber auch Kollisionen von Blei-Ionen mit Protonen in zwei dafür reservierten Zeiträumen vorgesehen. Sollten diese Versuche erfolgreich sein, könnten sie den LHC auf ein neues Forschungsfeld führen: Protonen könnten dann an dem Beschleuniger als Sonden, den inneren Aufbau der viel massiveren Blei-Ionen erkunden und so Erkenntnisse bringen, die ein besseres Verständnis der frühen Phase des Universums erlauben. Dafür werden am Cern aus Blei-Ionen-Kollisionen Quark-Gluon-Plasmen erzeugt, die den Urzustand des Universums simulieren sollen. Um so ein Plasma richtig zu verstehen wollen die Forscher aber auch dessen Bestandteile, die Blei-Ionen, besser kennen. Dazu dienen die Proton-Blei-Ion-Zusammenstöße.
„Tag der Weltmaschine“ in Deutschland
Mit dem
„Tag der Weltmaschine“ 2011 setzt das CERN die populäre Vermittlung seines Auftrags und seiner Arbeit für die Grundlagenforschung fort, die zuletzt im Sommer in der Partnerschaft mit der
Ars Electronica einen kreativen Ausdruck fand. Die Programmtage im November 2011 mobilisieren mehr die klassischen Stätten hochkarätigen wissenschaftlichen Wirkens. Eine interaktive Karte der über die gesamte Bundesrepublik gestreuten Veranstaltungsorte ist auf der
Offiziellen Website von
weltmaschine.de verfügbar. Das Projektteam organisiert auch die Live-Zuschaltung des Generaldirektors des CERN, Rolf-Dieter Heuer, der am Abend per Videokonferenz an allen Standorten die Fragen beantworten wird, die
bis zum 18. November vorab per Webinterface gestellt werden konnten.
- Diskutiere über den „Tag der Weltmaschine“ am 23.11.2011 mit anderen Lesern im Forum Alpha Centauri!
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