Spektrum der Wissenschaft – Ausgesessene Verantwortung
Ab kommenden Dienstag ist die Oktoberausgabe von „Spektrum der Wissenschaft“ überall zu kaufen. Im Webangebot des Verlags ist das neue Heft bereits seit heute erhältlich. RelativKritisch und die ScienceBlogs hatten in den vergangenen Monaten mehrfach über den absoluten Fehlgriff berichtet, den sich die Spektrum-Redaktion bei der Auswahl des Einsteingegners Egbert Scheunemann als Rezensenten geleistet hatte und Konsequenzen gefordert. Wer nach der begründeten Kritik am Lektorat des beliebten deutschen Wissenschaftsmagazins auf Reaktionen gehofft hatte, konnte sich zunächst durch die Stellungnahmen von Christoph Pöppe im Webauftritt der SdW versöhnt sehen. Abzuwarten war noch, welche Klarstellungen „Spektrum der Wissenschaft“ in seiner nächsten Ausgabe bringen würde.
Was die allgemeine Nachlässigkeit angeht: Nach meinem – zugegeben subjektiven und nicht sehr repräsentativen – Eindruck sind wir nicht unbedingt die Größten im Fehlermachen, sondern eher im Fehlerzugeben. Bitte sehen Sie unsere Errata als das Unternehmen, die Korrektheit und Zuverlässigkeit, der wir uns in der Tat verpflichtet sehen, wenigstens nachträglich herzustellen.
Selbst mit einem starken Vergrösserungsglas findet der Leser im neuen Monatsheft nichts, was diesem Anspruch gerecht würde. Er liest dazu schlicht gar nichts. Das ist umso verwunderlicher, da sich Spektrum der Wissenschaft seit wenigen Tagen darüber freuen darf, mit dem Deutschen IQ-Preis 2010 des Hochbegabtenvereins Mensa e.V. ausgezeichnet worden zu sein. So viel Anerkennung ist Verpflichtung. Zumindest das nächste Mal genauer hinzusehen, bevor man auf einen webbekannten Rosstäuscher hereinfällt. Und zu dem Mut, einen begangenen fauxpas dieser Art bei seiner Leserschaft auch vollumfänglich transparent zu machen und dafür einzustehen. Vielleicht wird es ja in der Novemberausgabe nachgeholt, wenn viele Leser den Link zur ganzen Kritik aufrufen und weiter eifrig Leserbriefe schreiben.
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Die Relativitätstheorie ist natürlich Quatsch; um die Wahrheit wird man nicht drumrumkommen. Schön, daß dies an allen Fronten sich abzuzeichnen beginnt!
Nur eine Frage an den gelehrten Herrn Rösch: Wem nützt die RT denn so sehr, dass sie trotz doch offensichtlicher Schwächen nach über 100 Jahren immer noch überall angewendet wird? Speziell die SRT zusammen mit der Quantenmechanik führte zu den bestgetesteten Theorien überhaupt (QED etc).
Also, wenn das alles so ein Riesenunfug ist: Cui bono?
Sie haben sich die eigene Frage doch selbst beantwortet: Die RT bedarf der stets erneuten Testung; so wurde sie jetzt bestimmt schon hundertemale „erfolgreich“ überprüft, und das schon vor Jahrzehnten, vor dem Ersten Weltkrieg gar. Und das geschieht – doch eigentlich, wenn die RT so klar und logisch und längst bewiesen ist, überflüssigerweise? – immer wieder. Man muß also fragen: Wem nützen diese Tests? – Da haben Sie Ihr cui bono: Die RT nützt denen, die eben bereit sind, mit jedem „Riesenunfug“, wie Sie es nennen, Geld zu machen! Oder Pöstchen zu erlangen, was fast das gleiche ist. Und mit einer gewissen Berechtigung sogar wähnen sich diese Leute dann intelligenter zu sein als andere (die die RT nicht so gut verstehen, und sich damit höchstens Ärger einhandeln) . . . Schauen Sie doch einfach mal das Milliarden fressende Perpetuum Mobile CERN an.
(Eingeladen zu dieser Attitüde hat übrigens damals um 1910 Max Planck höchstpersönlich, mit seinem Hinweis an die Sponsoren, daß zur Klärung „kein Preis zu hoch“ sein dürfe . . . Keinesfalls durfte die kindische Sabotage in seinen Annalen, der Planck aufgesessen ist, auffliegen!)
Das soll eine Antwort auf meine Frage sein? Wenn sie den Hintergrund erneuter Überprüfung von Voraussagen einer beliebigen Theorie mit immer genaueren Mitteln nicht verstehen, sollten sie besser die Finger von den Naturwissenschaften lassen. Warum testet man Theorien immer wieder neu? Weil man Geld mit ihnen machen möchte? Oder nicht vielleicht doch eher aus dem naheliegenderem Grunde, Abweichungen zu finden, die zu einem tieferen Verständnis der Natur durch neue, umfassendere Theorien führen?
Sie scheinen also einem ziemlich vormodernen, dogmatischen Denken verhaftet zu sein, ein Denken, in dem Forschung nach ein paar Bestätigungen beliebiger Theorien eingestellt wird. Letztlich führt genau Ihr Denken, Herr Rösch, zu einer Art von dogmatischer erstarrter „Wissenschaft“. Zu einer intellektuell verarmenden Struktur, wie sie beispielsweise ihr Katholizismus (aber auch andere Religionen) schon seit Jahrtausenden darstellt.
Der Rest ihrer Antwort lässt sich am ehesten als typische Verschwörungstheorie bezeichnen, mit welcher ein zu kurz gekommener armer Lehrer sein persönliches Scheitern in der Wissenschaft übertünchen möchte. Einfach armselig, wie sie das immer noch ernsthaft auf einen angeblichen Betrug in den Annalen der Physik 1905 (!!) zurückzuführen versuchen.
Nun, wir werden sehen.
Ihre argumentative Basis ist beeindruckend, Herr Rösch.
Anmerkung für Erstleser: OStR Peter Rösch war Vorsitzender eines Vereins wissenschaftlicher Aussenseiter und hat ein esoterisches Buch geschrieben. In „Ich war Einstein“ entwickelt der Oberstudienrat eine gigantische Verschwörung, wie Einsteins Relativitätstheorie in die Welt kam. Eine skurrile Sicht auf eine Wissenschaftsgeschichte, die ausser Rösch niemand ernst nimmt. Es sei denn, man ist praktizierender Anhänger des Fremdschämens. Leseproben aus Peter Röschs irrem Pamphlet können bei seinem Kollegen, dem ehemaligen Patentamtsdirektor Ekkehard Friebe, nachgelesen werden: „Ich war Einstein“
Danke. Ich wußte, irgendwann kommen wir uns näher.
Herr Rösch, der Oktober naht und die GFwP wird sich vermutlich zu ihrer traditionellen Herbstzusammenkunft einfinden. Werden Sie wieder als Vorsitzender kandidieren?
Wollen Sie mitwählen?
Sind Sie auf Stimmenkauf?
Herr Rösch, was ist mit der GFWP-Homepage los? Seit April geht nichts mehr, bis auf eine Werbeeinlage von Peter Ripota. Hat Ihr Nachfolger den Verein so runtergewirtschaftet? Oder haben Sie ihm als Inhaber der Domain Grenzen gesetzt?